Lavaschwaden aus Schwefel und Asche -
So sahen heute kurz vor Sonnenaufgang die nach Süden ziehenden Lavaschwaden von der Ostseite von La Palma aus. Die Gas- und Aschewolke ist am Montag besonders stark, da riesige Mengen Lava am Vulkan Cabeza in der Nacht und am Morgen ausgeworfen werden.
Starke Erdbeben bereits gestern und in der vergangenen Nacht mit bis zu ML3,7 aus dem Bereich der Magmakammer in 10 bis 13 km Tiefe deuteten darauf hin. Auch hat es auf der Ostseite schon Stromausfälle gegeben. Ob die mit den Beben oder dem Vulkan etwas zu tun haben ist unbekannt.
„An Schlafen war bei diesem Getöse und Krachen die ganze Nacht nicht zu denken“ – so eine Bekannte aus Los Llanaos de Aridane. Es zerrt auch kräftig an den Nerven, wenn nur zwei Kilometer entfernt ein Vulkan tobt (Foto Involcan)
Gestern war ein Teil des Vulkankegels zusammen gebrochen und in den Vulkanschlund gestürzt. Alles wurde wieder als flüssige Lava in 200 bis 300 Meter hohen Feuerfontänen ausgeworfen.
Der Lavastrom geht in die Breite
Der Hauptstrom hat inzwischen eine maximale Breite von knapp 1000 Meter, eine Durchnittsdicke von 8 Meter (an manchen Stellen auch 50 Meter dick) und beliefert die neue Insel am Meer. Die Vom Hauptstrom überdeckte Fläche liegt bei rund 400 Hektar, wie Pevolca berichtet.
Hier eine Satelliten-Aufnahme vom 30. September. Inzwischen ist die links liegende Insel auf knapp 40 Ha angewachsen. Je höher der Lavastrom anschwillt, desto mehr geht er auch in die Breite. Häuser und Grundstücke, die bisher noch nicht betroffen waren, könnten nun die nächsten sein.
12.00 Uhr - Die Beben alle um die ML3 in und um die Magmakammer halten auch am Vormittag an.
Zum besseren Verständnis: Die Magmakammer liegt unter dem südlichen Bergteil der Cumbre Vieja. Die Gemeindegrenze verläuft über den Berggipfel in Nord/Süd Ausrichtung. Es sind große Gemeindegebiete. Alles was östlich erfolgt, wird in der IGN Auswertung Mazo und westlich oder südlich Fuencaliente zugerechnet.
12.30 Uhr – Die neue Halbinsel vor Tazacorte entsteht
13.10 Uhr – Wer sich mit dem Teufel einlässt – Ein großer Teil von Bewohnern, die direkt vom Vulkan betroffen sind und deren Grundstück und Haus, jetzt unter Metern Lava vollständig begraben ist, haben auf Pump ihr Haus finanziert. Das Risiko wird von keiner Versicherung gedeckt.
Trotzdem sehen sie sich mit den Zahlungen konfrontiert, die Banken auch in Zukunft für die ihnen gewährten Hypothekendarlehen fordern werden. Einige dieser Unternehmen haben bereits die Verschiebung dieser Gebühren angekündigt. Ganz verzichten wird aber keine Bank.
13.20 Uhr – Um 12.22 Uhr Ortszeit ein ML3,4 Beben aus 12 km Tiefe und um 13.00 Uhr ein ML3,3 aus 15 km Tiefe in Mazo bzw. Fuencaliente.
14.20 Uhr – Das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (Involcán) hat die Emission von Schwefeldioxid (SO2) in die Atmosphäre gestern aufgrund des aktuellen Eruptionsprozesses in Vulkan Cabeza auf 16.000 Tonnen geschätzt. Allerdings waren es nur Fernmessungen, da alle Wissenschaftler und Hilfskräfte wegen der extremen Gasemission das Vulkangebiet verlassen mussten. Die echten Werte dürften viel höher gewesen sein.
14.40 Uhr - Schwefeldioxid vom Vulkan Cabeza erreicht die Karibik. Die Höhe der Wolke wird auf etwa 5.000 Meter geschätzt, berichtete Mark Parrington, leitender Wissenschaftler von Copernicus, auf seinem Twitter-Account.
15.00 Uhr – Heute bläst der Vulkan Cabeza aus allen Rohren. Mit einer Intensität wie wir sie in den letzten 14 Tagen noch nicht erlebt haben. Zu beobachten hier LIVE
15.20 Uhr - Die betroffene Fläche beträgt 413 Hektar, 14,2 mehr als gestern. Die Breite des Lavastroms beträgt in einigen Abschnitten 1250 Meter, 300 Meter mehr als gestern. Die im Meer erzeugte Fajana umfasst eine Fläche von 32,7 Hektar. Ebenso wurde die Existenz von vulkanischen Röhren entdeckt, die den Zugang zu niedrigeren Lavaschichten erleichtern, aber den etablierten Wegen folgen, so María José Blanco, Direktorin des National Geographic Institute.
16.10 Uhr - Das Ministerium MITECO hat an diesem Montag den National Air Quality Index (ICA) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, mit dem die Luftqualität in Echtzeit und auf einfache Weise überprüft werden kann. Sie kennzeichnen die Messstationen des nationalen Überwachungsnetzes. Diese neue Initiative wird auch die Entwicklung der Luftqualitätsparameter auf der Insel La Palma überwachen, die von den Emissionen des Vulkans Cabeza betroffen sind.
Nach meiner Erfahrung können nur oberflächliche Daten hieraus gewonnen werden. Im Süden gibt es überhaupt keine Messstation. Also nur mit Abstrichen brauchbar.
16.20 Uhr – Das Schiff Ramón Margalef vom Spanischen Institut für Ozeanographie (IEO, CSIC) hat die erste ozeanographische Kampagne im Südwesten der Insel La Palma abgeschlossen.
Das ozeanographische Schiff Ángeles Alvariño, das mit dem Unterwasserfahrzeug ROV Liropus ausgestattet ist, soll am 14. Oktober in dem Gebiet eintreffen, um die Studien fortzusetzen und zu versuchen, das Eindringen von Lava ins Meer direkt zu beobachten. Das IEO weist darauf hin, dass diese Studie zusätzliche Informationen über die Entwicklung der Eruptionsepisode auf der Insel La Palma liefern und ein vollständigeres Bild der Funktionsweise des Vulkansystems der Insel ermöglichen wird.
16.30 Uhr – Gestern mussten Forscher und Hilfskräfte abgezogen werden, weil auch der Vulkan Lavabomben mit einer Reichweite von bis zu 800 Metern abfeuerte und eine echte Gefahr für wissenschaftliches Personal und Rettungskräfte bestand, die im Umkreis von weniger als einem Kilometer um den Krater arbeiteten.
17.30 Uhr – Weitere kräftige Beben von ML3,7 um 15.30 Uhr und ML3,3 um 17.30 Uhr aus 11 und 12 km Tiefe. Es sind noch keine starken Beben, aber Erdstöße die gespürt werden. Facebook und andere Mediendienste scheinen auf den Kanaren ausgefallen zu sein.
18.30 Uhr – Jetzt brüllt der Vulkan Cabeza richtig los. Wer die Live Bilder betrachtet sieht, dass ein mächtiger Kegel im Aufbau ist. Nicht zu vergleichen mit dem Teneguia der sich als Mini Ausbruch dazu einstufen lässt. Vielleicht so wie der Vulkan San Juan von 1949, der auch wild gewütet haben muss. Dazu gibt es nur wenige Fotos, aber eindrucksvolle Beschreibungen.
Auch die Beben halten an. Soeben um 18.31 Uhr ein ML3,7 Erdstoß aus 11 km Tiefe in Fuencaliente. Das kann eine unruhige Nacht werden.
20.15 Uhr – Eben das erste ML4,0 Beben um 19.58 Uhr aus 12 km Tiefe in Fuencaliente.
- Fortsetzung folgt
Das mit den Banken ist sehr traurig. Haus noch nicht abbezahlt, aber von der Lava verschlungen. Und für ein nicht mehr existierende Haus weiter abzahlen. Hauptsache, diese Reichen können weiterhin ihr verschwenderisches Leben mit Villen auf allen Erdteilen schmarotzern Danke für die ausführlichen Informationen, Fotos und Links! La Palma – Liebhaber wie ich schauen mehrmals täglich auf die schöne Insel mit ihrer zerstörerischen, aber auch sehr faszinierenden Naturgewalt. Noch nie hat mich ein Vulkanausbruch so betroffen gemacht! Viele Grüße aus Schwerin
Sehe ich auch so. Wie ärgerlich, dass hier mache Leute solche Kommentare abwerten. Kann der/diejenige nicht richtig lesen, fehlt es an Empathie oder ist das schon Vandalismus?
Das 4.0 Beben von 19.58 Uhr Ortszeit wurde später auf 3.7 korrigiert.
Vorhin habe ich über die Live-Bilder auch den Eindruck gehabt, dass der Vulkan eine höhere Aktivität fährt. Habe dazu im Vollbildmodus alle paar Stunden Aufnahmen verglichen, bis in der Dämmerung dann der Fokus anders eingestellt wurde, so dass Größenvergleiche nicht mehr möglich waren. Aber auch akustisch war die Zunahme selbst übers Internet wahrnehmbar. Ich hoffe insbesondere für die Anwohner die immer noch recht nah am Geschehen entlang der Lavaströme ausharren, dass es nicht noch schlimmer wird. So schön die Bilder auf den ersten Blick auch aussehen, es ist gut zu wissen, wenn niemand verletzt wird, von den wirtschaftlichen Schäden abgesehen. Habs eben mal ausgerechnet: Arbeitslosigkeit auf La Palma im September ca. 9%, vor dem Ausbruch also. Zwischen 7% und 8% Obdachlose durch den Vulkan allein aber!
Ich fürchte, das wird tiefe Spuren hinterlassen, so klein die Lavaspur auf den ersten Blick auf den Satellitenkarten auch aussieht. Ich habe beschlossen auf alle Fälle zu spenden, sehe aber noch nach, was das Sinnvollste in meinen Augen darstellt.
Ich kann mich Herrn Körner nur anschließen und ganz herzlich bei Herrn Betzwieser bedanken!
Hallo Herr Betzwieser,
erst einmal auch von mit vielen Dank für Ihre sehr informative Berichterstattung, die ich aus der Ferne seit der Ausrufung der gelben Alarmstufe sehr interessiert verfolge. Neben Ihren Berichten verfolge ich seit dem auch die Erdbebenentwicklung beim IGN und seit dem Ausbruch die Live-Übertragungen des Vulkans bei rtvc.es.
Gerade heute wieder bei den Liveübertragungen habe ich mir die Frage gestellt, auf welche Größe in etwa der neue Vulkan in der Zwischenzeit angewachsen ist. Haben Sie irgendwelche Erkenntnisse bzgl. der ungefähren Höhe und Umfang des Kegels und vorallem auch des Durchmessers des Kraters?
Viele Grüße aus NRW und in Gedanken bin ich bei der Isla Bonita und ihren Bewohnern.
Birgit
Hallo Birgit,
ich habe einen Kreis mit 800m Durchmesser über den Bereich der Öffnungen gezeichnet. Die orangen Höhenlinien liegen 100m auseinander. Zum Vergleich: Die Seitenlänge der Cheops-Pyramide beträgt ca. 230m.
Hallo Andreas,
vielen lieben Dank für diese anschauliche Darstellung.
Viele Grüße,
Birgit
nicht nur auf den Kanaren, fb, twitter und whatsapp sind weltweit down
Facebook, WhatsApp und Instagram, quasi alles was Facebook gehört. Twitter ist online.
Derzeit scheint Copernicus, was die Aktualität betrifft, die Nase vorn zu haben.
https://emergency.copernicus.eu/mapping/list-of-components/EMSR546
Jedenfalls zeigt das Monitoring 15 von heute den Stand, der auch auf den aktuell verfügbaren Drohnenaufnahmen nachzuvollziehen ist.
Sie schreiben „ebenso wurde die Existenz von vulkanischen Röhren entdeckt, die den Zugang zu niedrigeren Lavaschichten erleichtern, aber den etablierten Wegen folgen“ – das verstehe ich nicht. Was ist mit diesen Schichten und Röhren gemeint? Oder gibt die Quelle auch nicht mehr her?
Hallo Stefan,
das sind die sogenannten Lavatuben. Röhren die sich unter der erkalteten obersten Lavaschicht im Strom bilden und weiter flüssige Lava befördern. Die Caños de Fuego bei Todoque ist so eine vom Vulkan San Juan gebildete Lavatube.
Ich weiß schon, was eine Lavatube ist, ich war schon in mehreren, u.a. Cueva del Viento. ich verstehe nur den Satz in dem Zusammenhang nicht. Wem wird der Zugang erleichtert, der fließenden Lava oder den Forschern? Wieso erleichtert? „Niedriger“ bedeutet flacher oder tiefer gelegen? Wo wurde das entdeckt – im aktuellen Lavastrom oder woanders? Der Satz macht einfach so wenig Sinn.
Toll. Jemand wertet meine Frage ab, aber Antwort kann keiner geben?
Facebook, Instagram und Whatsapp sind weltweit down, nicht nur auf den Kanaren.
Technische Probleme – Facebook, Insta und Whatsapp sind down – 20 Minuten
Liegt nicht am Vulkan – das soziale Gedöns ist weltweit ausgefallen .…
Zur Aktualisierung: Facebook WhatsApp und co sind auch in Deutschland ausgefallen
Weiß man ob der Nordstrom weiterhin „brav“ ist und steht???
Die Frage lief parallel zu meinem vorgen Kommentar. Von gestern bis heute Vormittag war da keine Bewegung drin, und ich glaube (!), dass auch heute kein neuen Nord- oder Nordwest-Ausströmungen des Kegels stattgefunden haben, die hier wieder Bewegung reinbringen könnten. Dies wäre jedenfalls angesichts der 24/7‑Kameras relativ leicht zu überprüfen und gäbe eine gewisse Sicherheit.
Die Aktualisierung der Westzone auf der Vergleichskarte soll nun dem Stand 2021-10-04 11:00 entsprechen:
https://volcan.lapalma.es/apps/mapa-comparativo/explore
https://twitter.com/InnovaLaPalma/status/1445024287627284481
Ich bin sehr gespannt auf den Ost-Teil.
In einem weiteren Video der Gemeinde El Paso (Link siehe erstes Kommentar heute), welches eindeutig heute Vormittag entstanden ist (auch hier ist der Schattenwurf klar), ist zu sehen, dass der „neue Nordstrom“ über Nacht weder die LP‑2 überschritten hat, noch in die Breite ausgeufert ist. Da hat Stefan Körner gestern vermutlich die parallel verlaufende Calle el Paraiso gemeint – die ist in der Tat betroffen.
Seiner Befürchtung, dass dieser recht schmale Strom bei jeder weiteren, zukünftigen „Füllung“ mit Lava eine starke Tendenz zur Verbreiterung hat, teile ich allerdings durchaus für diesen Abschnitt der Route. Jede neue, starke Aktivität der Kegel mit Lava-Ergüssen Richtung NW birgt ein entsprechendes Risiko. Während der „alte Nordstrom“ mit seiner Quelle unter-/außerhalb des Kegels offenbar in der Lage ist, seine normalen Lava-Mengen noch vor der LP‑2 zurück an den Hauptstrom zu führen.
Doch, ich meinte LP‑2. Der Nordstrom war schon am Samstag weit drüber (pinke Fläche auf der „mapa eruption“). Oder meinen Sie nur den einst kleinen Zipfel, der nördlich entstanden war? Der steht auf der „mapa“ noch vor den Gebäuden, ist auf Antonios Video direkt an der LP‑2 angekommen (0:55 s) und sicher längst weiter. Er hatte sich ja massiv verstärkt. (Und, zugegeben, es wird mit all den neuen, neueren und allerneuesten Nord- und Südströmen langsam unübersichtlich). Ich glaube ja nicht, dass es heute noch aktuelle Karten und Videos geben wird, niemand ist wohl mehr vor Ort bei all den Eruptionen, Ascheregen, Vulkanbomben. Und auch der Satellit wird wohl heute wieder nichts sehen können. Immerhin sind jetzt die Copernicus-Daten von gestern da, die das gleiche zeigen.
@Stefan: Ja, ich stimme Ihnen zu – es ist unübersichtlich.
Der „alte“ Nordstrom kommt aus jener separat gelegenen Lavaquelle im NW weit unterhalb der Hauptkegel. Dieser folgte oberhalb der LP‑2 einem Geländeeinschnitt und querte die LP‑2 in direkter Berührung des Hauptstroms, mit einer Vereinigung weiter unten.
Der „neue“ Nordstrom quoll erst danach aus einem neuen Spalt des lawaführenden Kraters, welcher in der NW-Flanke des Hauptkegels liegt.
Dies war das erste Mal, dass Lawa von dort oben zumindest temporär nördlich herausschwappte.
Dieser temporäre Strom fließt (das ist auf den Videos zu sehen) Huckepack auf dem „alten Nordstrom“, macht aber dessen Biegung nicht mit. Er kreuzt ihn quasi. Ja, das ist der, welcher bei der LP‑2 zum stehen kam. Und dies nach meinem Dafürhalten noch immer tut.
Dafür kann es zwei Gründe geben: 1.) der nur temporäre Lava-Nachschub, und 2.) er kreuzt nicht nur den „alten Nordstrom“, sondern gibt sogar einen Teil seiner Lava an diesen ab. Wenn dies so wäre, bestünde etwas Hoffnung, dass er beim nächsten (temporären) Schub nicht ganz so stark in die Breite geht – wie Sie richtigerweise befürchten.
Hallo Herr Betzwieser,
Sie Schreiben 13.10 Uhr –unter anderem:
„… auf Pump ihr Haus finanziert. Das Risiko wird von keiner Versicherung gedeckt“
Das hatten Sie bereits in vorigen Blogbeiträgen so dargestellt ist nach meines Erachtens nicht korrekt
Nach meinem Wissensstand sind alle Gebäude die in Spanien versichert sind über ein Konsortium auch gegen Elementarschäden versichert.
Das ist in Deutschland nicht der Fall.
Mein Vorschlag:
Bitte sprechen Sie direkt mit Versicherungen vor Ort.
Danke sehr
Hallo Rainer,
sorry da stimmt so nicht. In D ist in der Elementarversicherung auch die Naturkatastrophe dabei:
Folgende Gefahren sind in der Naturgefahrenversicherung versichert:
Und wenn in Spanien diese Versicherung keine Pflichtversicherung ist, gehe ich davon aus, dass einige Geschädigte auf ihren Kosten und Hypotheken sitzen beleiben.
Hallo Gisela,
deine Ausführungen sind korrekt. Der Haken ist jedoch dass in Deutschland bei Gebäudeversicherungen leider nicht automatisch auch eine Elementarversicherung beinhalten und für viele Gebäude nur sehr teuer angeboten werden.
Hallo Rainer,
viele betroffene Häuser sind überhaupt nicht versichert. Es gibt keine Pflichtversicherung. Die Häuser, die normal versichert waren, können über einen Solidaritätsfond bei vulkanischen Schäden eine begrenzte Entschädigung beantragen.
In der letzten Woche wurde dieses Thema in den Kommentaren diskutiert. Vielleicht haben wir einen Versicherungsfachmann unter den Lesern, der die Lage nochmals erklären kann.
Gruß
Manfred
Hallo Manfred,
es ist anscheinend nicht nur ein Problem der Versicherung. Nach meiner Erfahrung verlangt jede Bank bei einer Hypothek auch eine Hausversicherung abzuschließen.
Diese Erfahrung habe ich allerdings nur in Deutschland und nicht in Spanien gemacht.
Für die deutschsprachigen Leser ist jedoch ihr Verweis auf den Solidaritätsfond spannend da dieser in Deutschland schlicht nicht existiert.
Nur eine kurze Ergänzung: Die Elementarversicherung ist freiwillig und keine Pflichtversicherung in Deutschland (dies war/ist auch ein sehr großes Problem bei den Flutschäden im Ahrtal). Ich selbst habe die Elementarversicherung (die das beinhaltet, was auch Gisela geschrieben hat), sowohl in der Gebäudeversicherung, als auch in der Hausratversicherung. (Ich wohne in einem Gebiet, in dem es früher Erzabbau gab. Erdfall oder Erdrutsch sind möglich. Deshalb auch der Abschluss Elementar.) Wenn in La Palma viele Häuser nicht versichert sind oder nicht den Zusatz Elementar haben, kann dies sehr bitter werden. Gut ist, dass es, sie Sie, Herr Betzwieser schreiben, wohl einen Solidaritätsfond gibt, über den wenigstens eine kleine Entschädigung möglich ist. Nach den Flutschäden im Ahrtal wird jetzt in Deutschland verstärkt über eine Pflichtversicherung Elementar nachgedacht. Viele Grüße Ingeborg
*Hilfsaktion von Daniel Barz* (wohnt wenige km vom Vulkan entfernt).
Ich bin gerade auf seine Aktion aufmerksam geworden (weiß nicht, ob diese hier schon veröffentlicht wurde). Er hilft (spendenfinanziert) Menschen direkt vor Ort mit dem Nötigsten / kleinen Notwendigkeiten.
https://tiny.cc/i8wjuz
Auf dieser Seite seiner Spendenkampagne ist ein interessantes Video eingebettet, mit Impressionen zum Ausmaß und seiner Arbeit.
Heute möchte ich mal der erste sein, der Herrn Betzwieser für diesen Blog und seine unermüdliche Information dankt. Ebenso allen anderen, die Ihre Erkenntnisse hier teilen. Und wie schön, dass bisher hier noch keine Trolle und nur einmal ein Verschwörungstheoretiker aufgetaucht sind. Liest man die gestrige Ausgabe dieses täglich abends erscheinenden Blogs von Herrn Märkle, so kann man nur erahnen, was alles so abgeht. Bis auf die notorisch unaktuellen offiziellen Quellen und ein paar Zeitungsseiten (denen es offenbar mehr um spektakuläre Bilder und Bananen geht) gibt es ansonsten kaum seriöse und unaufgeregte fachlich kompetente Information, schon gar nicht auf Deutsch!
Es gibt mittlerweile weitere Drohnen-Videos – diesmal wieder von der Gemeinde El Paso heute veröffentlicht, aber ziemlich sicher auch von gestern Nachmittag (Schatten-Analyse = Nachmittagssonne).
Sie ergänzen gut die Aufnahmen von Antonio.