Was passiert eigentlich in Katalonien?
NEWS: Sonntag, 1.10.17 – 9.00 Uhr - die Wahllokale haben geöffnet. Die katalanische Polizei scheint die Befehle zu ignorieren. Anders die Madrider Guardia Civil – sie stürmt Wahllokale und beschlagnahmen Wahlurnen. Erste verletzte Wähler zeigen die Fotos (unten). Vom Hafen in Barcelona sollen lange Polizeikolonnen in die Innenstadt gestartet sein.
Samstag, 30.09.17 – 13.45 Uhr – Die Lage kocht immer mehr auf. In Madrid demonstrieren 5.000 Nationalisten für die Einheit Spaniens. Spanische Polizei zerstört notwendige Software zur Wahlauszählung in Katalonien – russische Netzwerke heizen die Stimmung in Barcelona weiter an – mehr weiter unten.
10.30 Uhr – Guardia Civil besetzt das Telekommunikationszentrum der Regierung von Katalonien um Online Abstimmung für Referendum zu verhindern. Aktivisten besetzen viele Schulen die als Wahllokale am Sonntag dienen sollen.
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Über 18.000 Beamte der Guardia Civil und Nationalpolizei hat Madrid in der katalanischen Hauptstadt Barcelona zusammengezogen.
Mit aller Gewalt soll die für Sonntag, den 1.Oktober 2017 geplante Volksabstimmung zur Abtrennung der Region Cataluña verhindert werden.
Die katalanische Regierung in Barcelona, Gewerkschaften und weitere Interessengruppen möchten einen von Spanien unabhängigen eigenen Staat gründen. Dazu sind alle Wahlberechtigten aus Katalonien am Sonntag zur Wahl aufgerufen um in einem Referendum ihre Stimme abzugeben.
Dies möchte die spanische Zentralregierung in Madrid mit allen Mitteln verhindern. Nach der spanischen Verfassung gibt es keinen Austritt aus dem Königreich. Auch wenn den autonomen Gemeinschaften (Regionen) eine weitgehende Selbstständigkeit eingeräumt wurde, bleiben sie unzertrennlich verbunden.
Die Autonomiestatute der Regionen dienen nach Artikel 147 der spanischen Verfassung zwar als Grundordnungen der autonomen Gemeinschaften, genießen aber keine Verfassungshoheit – Änderungen müssen stets mit dem Parlament in Madrid ausgehandelt werden. Auch das höchste spanische Verfassungsgericht hat ein Referendum zu dieser Frage verboten.
Madrid befürchtet nach einem erfolgreichen katalanischen Referendum, die Loslösung und Gründung eines eigenen Cataluña Staat mit der Hauptstadt Barcelona. Das könnte bei den Basken, Kanaren und weiteren Regionen Begierden wecken um es Barcelona gleich zutun. Die Gesamtheit des spanischen Staates wäre damit in Gefahr.
Ausnahmezustand in der Separatisten-Hochburg Barcelona
Unnachgiebig stehen sich die Separatisten und Madrid auch drei Tage vor dem Referendum gegenüber.
14 katalanische Regierungsmitglieder wurden bereits verhaftet und 300 der insgesamt 700 katalanischen Bürgermeister von der Polizei vorgeladen. Die Pressefreiheit soll eingeschränkt und TV-Sender und Zeitungen besetzt und hunderte katalanische Webseiten abgeschaltet worden sein.
Auch die öffentlichen Kassen in Barcelona und Gesamtkatalonien wurden unter Madrider Verwaltung gestellt. Der katalanische Polizeiapparat mit immerhin 16.000 Beamten ist ab sofort dem Befehl der paramilitärischen Guardia Civil unterstellt.
Millionen von Wahlzettel und Plakate wurden in dieser Woche beschlagnahmt. Auch die Wahllokale sollen am Sonntag von der Polizei versiegelt und bewacht werden. Die katalanische Polizei (Mossos) wird sich möglicherweise einer Anordnung Madrids widersetzen, Wahllokale für das Unabhängigkeitsreferendum zu schließen.
Maßnahmen die eigentlich nur aus Diktaturen bekannt sind. So will Madrid die 7,5 Mio. Katalanen in Schach halten.
Es kursieren viele Gerüchte und Geschichten. Sicher ist nur, dass sich in den kommenden Tagen eine Konfrontation anbahnen könnte. Es sei denn – eine Partei lenkt noch ein.
Keine rosigen Aussichten und der Hauch von Revolte am Wochenende in Barcelona. Besucher und Kreuzfahrtgäste sollten die Metropole meiden. Fast eine Million Menschen hatten vor Wochen in Barcelona für einen eigenen katalanischen Staat demonstriert. Wie hoch die Anzahl der Befürworter einer Unabhängigkeit tatsächlich ist, soll beim Referendum am 1.Oktober festgestellt werden. Ob es jedoch dazu kommt bleibt abzuwarten.
Die Diktatur der EU in Europa mit EZB, Draghi, Goldman Sachs, Juncker, Schulz & Co. zeigt ihr wahres Gesicht. Nur wer zugunsten der amtierenden Machthaber stimmt darf Demokratie in freien Wahlen ausüben.
Alle anderen werden enden wie Tiananmen …