Asteroid 2024 YR4 könnte 2032 auf die Erde treffen -
Das Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) auf La Palma ist eines der internationalen Forschungszentren, die den Asteroid 2024 YR4 aktiv überwachen. Die UNO stuft ihn als potenziell gefährlich ein.
Bisher bekannte Daten
Für den Himmelskörper mit einem geschätzten Durchmesser zwischen 40 und 90 Metern liegt die Einschlagwahrscheinlichkeit laut ESA bei 2,2 Prozent, laut NASA bei 2,3 Prozent. Ihre mögliche Kollision ist für den 22. Dezember 2032 gegen 14.02 Uhr (UT) berechnet.
Das IAC hat den Asteroiden 2024 YR4 mehrere Wochen lang von seinen Observatorien aus verfolgt und konnte so seine Position sehr genau messen und seine Umlaufbahn besser bestimmen.
Darüber hinaus konnte Astronomin Dr. Julia de León trotz der geringen Leuchtkraft des Objekts Informationen zu seiner Zusammensetzung liefern. Diese stammen aus den Spektren, die mit dem Gran Telescopio Canarias (GTC oder Grantecan), dem größten Teleskop der Welt, aufgenommen wurden.
Es ist wichtig, die genaue Art und Zusammensetzung des Asteroiden zu kennen, um seine Größe mit größtmöglicher Genauigkeit bestimmen zu können. Julia de León erklärt, dass sie mit ihrem Beobachtungsprogramm am GTC feststellen konnte, dass es sich bei dem Objekt um einen aus Silikaten und etwas Metall bestehenden Stein handelt.
„Wenn wir die Zusammensetzung kennen, können wir auf das Albedo (die Menge des von der Oberfläche reflektierten Lichts) schließen, und durch Messen des Albedos können wir seine Größe schätzen“, sagt De León.
Dies sind die Regionen, in denen der gefährliche Asteroid einschlagen könnte
Das international Asteroid Warning Network (IAWN) und die Space Mission Planning Advisory Group (SMPAG) haben festgestellt, dass der Asteroid 2024 YR4 im Falle einer Kollision in einem Risikokorridor einschlagen könnte, der den östlichen Pazifik, den Norden Südamerikas, das Arabische Meer, Südasien und den Atlantischen Ozean vor der Küste Afrikas umfasst.
Zu den afrikanischen Ländern dieser Zone zählen Marokko, Mauretanien und Senegal. Ein Einschlag in diesen Gebieten des Atlantiks könnte Schockwellen und Sekundäreffekte auf die Umwelt erzeugen, weshalb die Kanarischen Inseln im Beobachtungspfad des Phänomens liegen.
Obwohl der exakte Punkt einer möglichen Kollision noch nicht genau bestimmt wurde, erfordert die geografische Nähe des Archipels eine detaillierte Überwachung seiner Flugbahn.
Asteroid wird aus dem Blickfeld der Erde verschwinden
In den kommenden Monaten kann der Asteroid laut ESA allmählich aus dem Blickfeld der Erde verschwinden, bevor wir die Möglichkeit eines Einschlags im Jahr 2032 vollständig ausschließen können. In diesem Fall wird der Himmelskörper wahrscheinlich auf der ESA-Risikoliste verbleiben, bis er im Jahr 2028 wieder beobachtet werden kann.
Derzeit kann der Asteroid von erdgebundenen Teleskopen aus beobachtet werden, ab April wird er von der Erde aus jedoch nicht mehr sichtbar sein. Aus diesem Grund wird das James-Webb-Weltraumteleskop, das leistungsstärkste derzeit aktive Teleskop, detaillierte Messungen durchführen, um seine Flugbahn genauer zu bestimmen. Das 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernte Teleskop wird in der Lage sein, wichtige Daten vor der SMPAG-Tagung im Mai zu sammeln, bei der mögliche Maßnahmen auf der Grundlage des Einschlagrisikos analysiert werden.
ESA und NASA werden die Flugbahn des Asteroiden in den kommenden Monaten weiter aktualisieren. Wenn die Wahrscheinlichkeit einer Kollision über 1 % bleibt und die Kollisionsgröße nachweislich mehr als 50 Meter beträgt, werden auf internationaler Ebene Strategien zur Schadensbegrenzung vorgeschlagen.
Dann hoffen wir einmal, dass der Brocken an der Erde vorbeifliegt und wir Weihnachten 2032 noch erleben können.
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