Urlauberin will Kreuzfahrtschiff hinterher schwimmen -
Die Marco Polo war um einiges schneller als eine britische Passagierin die dem Kreuzfahrtschiff nach schwimmen wollte.
Als eine britische Passagierin auf der Insel Madeira ihr Kreuzfahrtschiff Marco Polo vor der Küste davon fahren sah, stürzte sie sich kurzerhand mit ihrem kleinen Handkoffer bewaffnet in den Atlantik. Das berichtet die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa.
Ihr Schiff konnte sie allerdings nicht mehr erreichen.
Vorausgegangen war ein Streit zwischen der 65 Jahre alte Britin und ihr 69-jähriger Ehemann. Sie hatten beschlossen ihre Kreuzfahrt auf Madeira vorzeitig zu beenden und mit dem Flugzeug nach Großbritannien zurückzukehren. Am Flughafen habe sich das Ehepaar nach einem Streit getrennt und aus den Augen verloren.
Die offenbar geistig verwirrte Britin vermutete ihren Ehemann jedoch an Bord der Marco Polo und versuchte in den Abendstunden durch einen Sprung in das Wasser das auslaufende Schiff noch zu erreichen.
Ein Fischerboot hörte 500 Meter vor der Küste in der Dunkelheit die Hilferufe der Frau und konnte sie aus den kalten Fluten mit ihrem Köfferchen retten. Wegen Unterkühlung wurde sie in ein Krankenhaus von Funchal gebracht und später in eine psychiatrische Klinik verlegt. Ihr Mann sass während dessen im trockenen Flugzeug Richtung England.
Eine ähnliche Aktion ereignete sich auch im Jahre 2014 auf der AIDAbella hier im Hafen von La Palma.
Marco Polo im klassischen Look
Die Marco Polo ist auch ein auf La Palma bekanntes Kreuzfahrtschiff, das in den vergangenen Jahren wiederholt im Hafen von Santa Cruz de La Palma vor Anker lag.
Ich hatte mehrfach die Gelegenheit das auffällig tiefblaue Schiff näher in Augenschein zu nehmen. Eine Lackierung die den Queen-Schiffen der englischen Cunard-Line ähnelt.
Seine Betriebsjahre konnte es auch durch mehrere aufgetragene Farbschichten nicht ganz verbergen.
Die Marco Polo ist ein bereits betagtes Schiff und lief 1965 unter dem Namen Aleksandr Pushkin vom Stabel. Umfangreiche Umbauten im Jahre 1991⁄92 vergrößerte die Kapazität der Kabinen für nun 850 Passagiere – bei 330 Crew Mitgliedern.
Verchartert wurde sie im Jahre 2008 an den deutschen Kreuzfahrtveranstalter Transocean Tours und fuhr danach überwiegend für den deutschen, zeitweise auch für den britischen Kreuzfahrtmarkt.
Ich glaube nicht, dass die Frau geistig verwirrt war. Wenn man in dem Alter ev. Trennung von dem Ehemann durchmachen muss, ist es schon ein schwerer Schlag für eine Frau. Vielleicht war Alkohol im Spiel, wer weiss. Ich hoffe, dass den Beiden jetzt gut geht.