Bald ein Gammastrahlen-Teleskop Wald.
Nun ist es entschieden. Das weltgrößte Gammastrahlen-Teleskop wird auf dem Roque de los Muchachos auf La Palma erbaut. Vierzehn Länder die an diesem gigantischen Projekt beteiligt sind, konnten gestern in Heidelberg zwischen den Standorten Mexiko oder La Palma entscheiden … und sie haben sich für La Palma entschieden.
70 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren in das Netz von Cherenkov-Teleskope investiert. Es sind bis zu 20 Hohlspiegel Teleskope die bis zum Jahre 2020 in Betrieb gehen sollen. Durch die Bündelung der einzelnen Gammastrahlen-Teleskope wird eine 10-fach stärkere Licht- bzw. Energieeinstrahlung erzielt. Das Gammastrahlen-Spektrum ist noch ein junger und kaum erforschter Bereich in der klassischen Astronomie. Die Gammastrahlen-Teleskope gewähren Einblicke in neue Phänomene im Universum, insbesondere gewaltigen Explosionen und Kollisionen von Sternen und anderen Himmelskörpern oder auch „Schwarze Löcher“.
Gammastrahlen-Teleskop ist für La Palma nichts Neues
La Palma ist heute schon führend in dieser Technik. Seit einigen Jahren stehen auf dem Roque de los Muchachos die Magic I + II Gammastrahlen-Teleskope (Foto).
Seit dem Jahre 2000 ist es mit den Cherenkov-Teleskopen überhaupt erst möglich Gammastrahlen indirekt vom Erdboden aus zu beobachten, indem man die Wechselwirkung der Gammastrahlen mit der Erdatmosphäre beobachtet. Gammaphotonen senden beim Flug durch die Atmosphäre Cherenkov-Licht aus, das mit einem Gammastrahlen-Teleskop erfasst und gemessen werden kann.
Die heutigen MAGIC Teleskop auf dem Roque hat einen 17 Meter großen Segmentspiegel aus 1000 einzelnen Aluminiumplatten. Die neuen Gammastrahlen-Teleskope werden in drei Größen gebaut. Der erste Prototyp der 2016 errichtet wird bringt es auf einen Spiegeldurchmesser von stattlichen 23 Meter.
Es werden sicher wieder eine Reihe von deutschen Firmen an dem Projekt ihre Spitzentechnik zum Einbau bringen.Federführend sind die Universität Heidelberg und Tokio.
Schon beim Bau der MAGIC Teleskope traf ich viele Techniker und Ingenieure von namhaften deutschen Firmen. Nicht nur die Spiegeltechnik, wo Zeiss, Jena und Schott (Grantecan) führend sind, sondern auch das Mero-Knotensystem für die Befestigung der Hohlspiegel. Viel Made in Germany auf unserem Observatorium. Technik und Innovation vom Feinsten.
Es ist Hightech Forschung und ein weiterer Meilenstein für unsere Astroforschung auf La Palma. Der Insel mit den besten Sicht- und Klimaverhältnisse für Astronomen auf der nördlichen Hemisphäre unser Erdkugel.
Nicht nur für Astronomen, sondern auch der Gast in der Tiefebene, darf reine Luft einatmen und in der Nacht den reichlich strahlenden Sternenhimmel bewundern. Wenn dann noch in einiger Zeit das geplante Astro Info-Zentrum auf dem Roque fertig ist, wird er auch etwas mehr von der eingesetzten Technik und den Entdeckungen der Wissenschaftler hier oben erfahren.
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