Touristen riskieren ihr Leben -
Unvernunft, Torheit oder Dummheit. Am vergangenen Freitag bestand für alle Küstenbereiche von La Palma Wellenalarm. Die Kanarische Regierung hatte die Warnstufe „Gelb“ ausgerufen. Auch am Badestrand von Puerto de Tazacorte wehte die rote Flagge. Der gesamte Badesektor war zudem deutlich mit einem Trassenband abgesperrt (Fotos: Loli Gaspar).
Trotzdem ignorierten viele Touristen wieder einmal diese eindeutigen Warnhinweise und begaben sich in Lebensgefahr. Den ganzen Tag über herrschte schon sehr raue See mit 4 bis 5 Meter hohen Wellen. Gleichwohl hatten viel Badegäste keine Skrupel die Absperrung zu überschreiten und die Sicherheitsbestimmungen zu verletzen.
Natürlich ist es berauschend das tosende Meer zu beobachten und von den heran nahenden Wellen schnell zu flüchten. Adrenalin Junkies setzen dabei aber ihr Leben aufs Spiel. Die gefährliche Unterströmung hat schon manchen Touristen mit auf den Atlantik gerissen und sein Leben beendet. Insgesamt 72 tödliche Badeunfälle gab es auf den Kanaren allein im Jahre 2016.
Und wenn Eltern ihre kleinen Kinder aus Unvernunft mit in diesen verbotenen und gesperrten Strandabschnitt nehmen, platzt auch den Einheimischen so langsam der Kragen.
Sie riskieren, wir zahlen – so heute die Überschrift in der palmerischen Zeitung El Time. Viele aufwendigen Rettungsaktionen mit Rettungshubschraubern und Seenotkreuzern gab es bereits in der Vergangenheit. Manch ein Helfer hat dabei sein Engagement mit dem Leben bezahlt. Zuletzt im Sommer 2016 als ein deutscher Hippie den Südteil von La Palma fahrlässig in Brand steckte. Von den verletzten Rettern erst gar nicht zu sprechen.
Ist es nur Unvernunft?
Es scheint eine Mischung aus Borniertheit, Engstirnigkeit und Ignoranz zu sein. Benebelt von der berauschenden Urlaubsfreude, die bei einigen Gäste die natürlichen Instinkte der Vorsicht ausblenden.
La Palma ist eine schöne Insel. Aber auch eine Insel mit Gefahren. Ob beim Baden im Atlantik oder bei der Wanderung im Gebirge und den Barrancos. Erst Hirn einschalten, überlegen und die gut gemeinten Ratschläge der Bewohner beachten. Abgesperrte Bereiche akzeptieren, auch wenn optisch zunächst keine Gefahr zu erkennen ist.
Es ist keine Willkür oder Bosheit, sondern dient ausschließlich zum Schutz des Gastes. Es lauern viele Gefahren die ein unkundiger Urlauber überhaupt nicht einzuschätzen weiß. Starke Unterströmung an bestimmten Tagen in Küstennähe, Steinschlag und rutschige Pisten nach Regenfällen und diese Aufzählung lässt sich fortsetzen.
Die Einsicht kommt meist erst dann, wenn es bereits zu spät ist. Auch ich kann nur darauf hinweisen. Alle Insulaner wollen, dass der Urlauber auf La Palma eine unbeschwerte Zeit verlebt und auch gesund und erholt seinen Rückflug antreten kann. Mehr Aufnahmen vom Badestrand in Tazacorte auf Facebook von Loli Gaspar – Gracias.
Welche Gewalt das Meer bei Tazacorte entfalten kann, zeigt auch das Video aus dem Jahre 2007 …
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