Erdstoß aus 15 Kilometer Tiefe -
Vor der Westküste von Fuerteventura gab es heute um 15.53 Uhr ein Erdbeben der Stärke ML3,4. Das Beben kam aus einer Tiefe von 15 km Tiefe wie die IGN mitteilte. Es lag ca. 17 km vor Betancuria auf dem Atlantik.
Nicht nur die jüngeren Westinseln La Palma oder El Hierro, auch die Ostinseln wie Fuerteventura sind von Beben betroffen. Obwohl Fuerteventura und Lanzarote bereits vor 22 Mio. aus dem Atlantik entstanden sind, gibt es in letzter Zeit immer wieder kleinere seismische Aktivitäten.
Dieses Erdstoß wurde auch von der Bevölkerung verspürt. Ab ML3,0 sind je nach Tiefe leichte Erschütterungen auf der Insel vom Menschen wahrnehmbar. Schäden dürfte es aber nicht gegeben haben.
Immer wieder taucht die Frage auf warum die alten Ostinseln deren Inselaufbau längst abgeschlossen ist von Beben erschüttert werden. Fuerteventura und die etwas nördlich liegende Insel Lanzarote waren früher vereint. Durch Erosion wie Wind, Regen und Brandung ist der Mittelteil bereits unter der Meeresoberfläche verschwunden. Heute sind es zwei Inseln.
Magmakanal unter Fuerteventura vermutet
Vermutet wird, dass ein Magmakanal der sich bis unter das Atlasgebirge in Marokko erstreckt noch aktiv ist.
Größere Magmaverschiebungen können auch Erdbeben auslösen. Im Norden Afrikas haben Wissenschaftler Vulkangestein entdeckt, das den gleichen Ursprung hat wie Proben von den Kanarischen Inseln.
Für den verblüffenden Fund gibt es eine Erklärung: Zwischen den Kanaren und Nordafrika existiert ein Tunnel, durch den heißes Gestein fließt. Diese These kommt vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-Geomar). Siehe dazu meinen Beitrag vom 22. April 2012 - „El Hierro Vulkan – Lavatunnel bis nach Afrika ?“
Der Hotspot, die Hauptmagmakammer liegt zwischen La Palma und El Hierro. Er speiste auch die Vulkaneruptionen von 1949 des San Juan und 1971 des Teneguia auf La Palma. Auch der Ausbruch des Eldiscreto im Jahre 2011 vor El Hierro bezog seinen Nachschub wahrscheinlich aus dieser Kammer.
Es sind wohl nur Theorien die wissenschaftlich noch nicht bewiesen sind. Die Kanaren liegen stabil auf der afrikanischen Festlandplatte und an keinem Plattenrand. Erst viele tausend Kilometer im westlichen Atlantik stoßen die afrikanische und amerikanische Platte aneinander. Hier sind Vulkanausbrüche und Erdbeben häufig anzutreffen. Vieles erfolgt meist unbeobachtet in der Tiefe des Meeres.
Hotspots – wie auch in Hawaii – können bei hohem Innendruck sich durch die Erdkruste schmelzen und mitten auf einer Kontinentalplatte eine Eruption auslösen.
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