Ein Blick auf die Gefahren des Unterwasservulkans bei Santorin -
Der submarinen Vulkan Kolumbos, sieben Kilometer nordöstlich der griechischen Insel Santorin gelegen, wird derzeit von einem massiven Erdbebenschwarm erschüttert. Der Vulkan liegt entlang einer tektonischen Störungszone, die in Richtung Südwest-Nordost verläuft. Auf dieser Störungszone befinden sich weitere aktive und inaktive Vulkane, von denen die meisten unter Wasser liegen.
Aktuelle Updates am Ende dieses Beitrags
Die derzeitigen seismischen Aktivitäten sind nicht nur beeindruckend in ihrer Anzahl, sondern auch in ihrer Stärke. Mit mehreren Erdbeben im Dreier- und Viererbereich, darunter ein bemerkenswerter Erdstoß mit einer Magnitude heute um 13.04 Uhr (UTC) von ML5,3, stellt sich die Frage nach den möglichen Folgen dieser Erschütterungen.
Nicht nur Touristen, auch viele Einheimische verlassen Santorin wie in Panik. Allein gestern sollen 5000 Menschen die Insel verlassen haben.
Ähnliche Erdbeben mit einsetzendem Tremor (zeigt aufsteigendes Magma) gab es auch unmittelbar vor der Eruption des Tajogaite 2021 auf La Palma. Auch die bisher gemessene Bebenstärken sind fast identisch.
Historisch: Kolumbos und seine Ausbrüche
Kolumbos ist ein Caldera-Vulkan, dessen letzte Eruption im Jahr 1650 stattfand. Diese Eruption gilt als eine der stärksten im östlichen Mittelmeer der letzten 1000 Jahre und führte zu einem verheerenden Tsunami mit Wellen von bis zu 20 Metern Höhe. Der Vulkan hat eine interessante Geschichte; während eines früheren Ausbruchs im Jahr 1649 tauchte er sogar über Wasser auf. Heute liegt sein Krater etwa 18 Meter unter dem Meeresspiegel.
Seismische Aktivität: Ein alarmierendes Muster
Seit Anfang Februar 2025 registrieren Wissenschaftler Hunderte von Erdbeben rund um den Kolumbos. Die kontinuierliche Zunahme der Seismizität deutet darauf hin, dass enorme Mengen an Energie freigesetzt werden. Experten vermuten, dass sich ein magmatischer Gang bildet oder Magma aufsteigt, was das Risiko eines bevorstehenden Ausbruchs erhöht.
Vergleich zum Tajogaite-Vulkan auf La Palma
Ähnlich wie beim Tajogaite-Vulkan auf La Palma, der 2021 ausbrach und massive Veränderungen in der Landschaft sowie erhebliche Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung hatte, könnte auch der Kolumbos bei einem erneuten Ausbruch weitreichende Folgen haben.
Während der Tajogaite-Ausbruch durch seine Lavaflüsse und Aschewolken gekennzeichnet war, könnte ein Ausbruch des Kolumbos erneut einen Tsunami auslösen – eine Gefahr, die aufgrund der instabilen Struktur des Vulkans besonders ernst genommen werden muss.
Während unser Vulkan Tajogaite auf der Insel, also an Land ausbrach, liegt bei Santorin ein submariner Vulkan vor. Vergleichbar mit der Eruption des Eldicreto 2011 – 1,5 km vor der Küste von El Hierrro. Eldiscreto liegt allerdings erheblich tiefer, mit einem massiven Wasserdruck über der Ausbruchsstelle.
Aktuelle Gefahren und Überwachungsmaßnahmen
Die anhaltenden Erdbeben am Kolumbos könnten den Vulkan reaktivieren und das Risiko eines Ausbruchs erhöhen. Experten empfehlen daher eine intensive Überwachung des Gebiets. Die instabile Struktur des Vulkans, hauptsächlich aus Bimsstein bestehend, birgt zusätzliche Risiken für Hangrutsche und weitere geologische Instabilitäten.
Wachsamkeit ist geboten
Die aktuellen Entwicklungen rund um den Unterwasservulkan Kolumbos verdeutlichen die Notwendigkeit einer genauen Überwachung und Vorbereitung auf mögliche Szenarien. Sowohl die Erfahrungen mit dem Tajogaite-Vulkan als auch die historischen Daten zum Kolumbos zeigen, dass Vulkane unberechenbar sind und potenziell katastrophale Ereignisse auslösen können. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird – eines ist jedoch sicher: Die Natur bleibt ein faszinierendes und zugleich herausforderndes Phänomen.
Aktuell
Mittwoch, der 5. Februar 2025 – 11.00 Uhr – Die Erdbeben gehen weiter. Auch in der vergangenen Nacht Beben um die ML4.0. Die Wissenschaftler sind sich noch uneins, ob aufsteigendes Magma oder rein tektonische Plattenverschiebungen die Erdstöße auslösen. Sie warten weiter auf das Hauptbeben, das bei einem Magmaaufstieg um die ML5,6 bis 5,8 liegen müsste. Auf La Palma hatten wir allerdings 1949 beim Ausbruch des Vulkan San Juan ein Beben auch mit ML6.1 registriert. Das dürfte aber die Obergrenze eines rein magmatischen Bebens sein. Alles, was stärker ist, deutet auf einen tektonischen Ursprung hin.
13.00 Uhr – Das Gebiet, in dem sich diese Beben ereignen, weist eine hohe seismische Aktivität auf . Seit 1900 gab es dort mindestens fünf Beben über der Stärke 6, was darauf schließen lässt, dass größere Erdbeben dieser Stärke selten auftreten, wahrscheinlich im Durchschnitt etwa alle 23 bis 27 Jahre.
Donnerstag, der 6. Februar 2025 - 9.00 Uhr – Ein Erdbeben der Stärke ML5,1 hat gestern am Mittwochabend um 19.09 Uhr (UTC) aus 10 km Tiefe Santorin erschüttert. Dabei handelt es sich um eines der stärksten Beben seit Beginn der Erdbebenserie vor zwei Wochen.
Nach Angaben der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen wurden in den letzten 10 Tagen zwischen den Inseln Santorin und Amorgos etwa 6.400 Erdbeben registriert. Einige Experten halten ein Beben der Stärke 6 oder höher für möglich. In den letzten 24 Stunden gab es auf Santorin 268 Erdbeben mit einer Stärke über ML2 und bis zu 5,1.
11.00 Uhr – Ein Erdbeben der Stärke ML3,3 – 27 km südsüdwestlich von Arkesini Amorgos um 10:48 Uhr
Fira auf der Karte ist die Hauptstadt von Santorin (griechisch Santorini). Das Bebenzentrum verlagert sich etwas nach Nordosten Richtung der Insel Amorgos und liegt nicht mehr direkt am Vulkan Kolumbos. Dies hat allerdings nicht viel zu bedeuten.
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