Turbulentes Wochenende mit viel Radau -
Es war bereits die 43. Rallye La Palma die auf der La Isla Bonita stattfand.
Am vergangenen Wochenende verwandelnden sich kurzerhand die engen und kurvigen Straßen in eine Rennpiste. Die Bergpassagen um Breña Baja und Mazo zitterten unter dem Gedröhne von 90 Rennmotoren.
Vom aufgemotzten Fiat bis zum edlen Porsche rasten sie im Minutenabstand über die sonst eher bedächtig und gemütlichen Caminos und Wege.
Die einmal im Jahr gestartete Rallye La Palma brachte die gesamte Verkehrsverbindung auf der Ostseite Richtung Süden durch gesperrte Straßen stundenweise zum Erliegen. Das Erreichen so mancher Ferienunterkunft war nur über verschlungene Pisten und holpriger Umleitung möglich. Mehrere Wertungsdurchgänge kürten schließlich den neuen Sieger der Rallye La Palma. Der DISA Porsche 997 GT3 2010 von der Nachbarinsel Teneriffa sammelte die meisten Punkte.
Bereits am Freitagabend startete der Nachtlauf vom Flughafen Mazo durch das Gemeindegebiet bis nach Breña Baja. Das Aufheulen der Motoren – nur durch den Knall von Fehlzündungen übertönt, quietschende Reifen, aufblitzende Scheinwerfer und der Geruch von verbranntem Kerosin verwandelten das sonst ruhige nächtliche Idylle in ein Motodrom. Bis Mitternacht war ich förmlich eingekreist und von der Umwelt abgeschnitten. Hatte jedoch die bequeme Möglichkeit von der eigenen Terrasse aus das Geschehen live mit zu verfolgen.
Rallye La Palma hautnah auch bei den Gästen
Der Rennstall war mitten im Touristenort Los Cancajos auf dem einzigen großen Parkplatz installiert worden. Auch die Gäste sollten sehen, hören und riechen welche Hobbys die Palmeros sonst noch pflegen. Nicht nur Ziegenzucht, Puros drehen oder die Jagd auf Kaninchen, sondern auch schnelle technische Errungenschaften können so manches Herz entzücken und leidenschaftlich ausgeübt werden. Zum Vergrößern Foto anklicken.
Richtig professionell mit Bordmechaniker, eigenem Sattelschlepper und dem kompletten Werkstattwagen waren manche Teams vor Ort. Meist reichlich gesponserte Equipe von den etwas reicheren Nachbarinseln. Die bunte Werbung auf den Edel-Karossen sprach Bände. Auch mein Nachbar mit Sohn war auf der Rallye La Palma dabei. Mit seinem roten Toyota an dem er seit Monaten bis spät in die Nacht herum geschraubt hatte. Das Ergebnis war wohl „unter ferner liefen“ im letzten Drittel, aber dabei sein ist auch für ihn das wichtigste Ziel.
Einmal im Jahr lässt sich das Gedöns und Rennfieber ertragen. Ab heute hat wieder die Natur mit ihrer Stille und Besinnlichkeit auf der Isla Bonita Einzug gehalten …und das ist gut so.
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