Kalifornisches Sweet Summer Sweat Reptil macht sich breit -
Seit einigen Jahren gibt es am Strand und in den Bergen von Gran Canaria ein Schlangen-Problem.
Erstmals aufgetaucht ist die Kalifornische Kettennatter im Jahre 1998. Seitdem breitet sich das Reptil auf der Insel immer weiter aus. Die Schlange ist nicht giftig, kann aber mit ihren 150 cm Länge dem Urlauber schon einen gehörigen Schreck einjagen. Im Englischen wird diese Schlange California Kingsnake genannt.
Normal sind alle Kanarischen Inseln frei von Schlangen und Skorpionen. Bis dann 1998 auf Gran Canaria die ersten Funde bekannt wurden. Eingeschleppt oder wahrscheinlicher aus einem privaten Terrarium entkommen oder einfach ausgesetzt. Genau konnte dies nie geklärt werden.
Da die natürlichen Feinde der Kalifornischen Kettennatter (Lampropeltis getula), wie Greifvögel oder Kojoten fehlen, fühlt sich das Reptil wie im Paradies und kann sich unbegrenzt vermehren. Die Schlangen-Plage gefährdet das sensible Ökosystem auf Gran Canaria. Die Kalifornische Kettennatter lebt von den einheimischen Eidechsen, Geckos und macht sich auch über die Vogel-Eier her. Tiere auf deren Speisezettel Fliegen, Larven oder Heuschrecken stehen.
In einem Schlangen verseuchten Barranco konnten früher über 200 Eidechsen gezählt werden, bei der letzten Erhebung wurde gerade noch ein Exemplar davon gefunden. Inzwischen gelten auf Gran Canaria vier Bereiche als Schlangen verseucht. Selbst in Mogán einem beliebten Touristenort im Süden, wurden seit 2018 bereits mehrere Schlangen gefangen.
Schlangen-Plage wird bekämpft
Das Gobierno Canarias hat mit dem Cabildo Gran Canaria ein Kontrollprogramm zur Eindämmung der Schlangeninvasion gestartet. Mit Fachleuten und freiwilligen Helfern werden Schlangen eingefangen. Seit dem Jahre 2004 wurden bis 2018 mehr als 6.000 Kalifornische Kettennattern gefangen. Im letzten Jahr allein 1079 Schlangen.
Trotzdem vermehren und verbreiten sich die Plagegeister immer weiter. Gefangen werden meist weibliche Tiere, die pro Jahr bis zu 10 Eier ablegen können. Die Bestandsschätzungen auf Gran Canaria gehen 2019 von rund 30.000 Kalifornischen Kettennattern aus. Auch die Nähe von Häusern oder der Besuch eines Supermarktes (wie geschehen) schreckt diese Spezies nicht ab.
Über eine Fläche von 40 bis 80 Quadratkilometern hat sich die Kalifornische Kettennatter bereits ausgebreitet. Die Nachbarinseln Teneriffa, La Palma oder La Gomera oder das nördlich liegende Fuerteventura melden noch keine Funde. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis der erste „blinde Passagier“ im Koffer oder einer Warenlieferung mit der Fähre dort auftaucht. Die vor zwei Jahren in El Paso auf La Palma eingefangene Python passt nicht in dieses Schlangenmuster. Es dürfte ein ausgebüchstes Einzelexemplar aus einem Terrarium gewesen sein.
Alle Anstrengungen will das Gobierno jetzt unternehmen um die Population und eine etwaige Ausbreitung zu verhindern. 1.145.000 Euro soll das Projekt bis 2022 verschlingen. Ein Vier-Jahresprogramm um die Schlangen-Plage in den Griff zu bekommen.
Bis zu 70 Varianten hat die Schlange
Auf der Webseite https://www.lifelampropeltis.com/ bietet die Kanarische Regierung umfangreiche Informationen über das Projekt zur Kontrolle der Kalifornischen Kettennatter an.
Von Albino weiß bis schwarz geht die Färbung der Kalifornischen Kettennatter. Leicht erkennbar an dem Kettenmuster und zwischen 120 bis zu 180 cm lang. Die Schlange kann beißen oder besser zwicken, hat aber keine Reißzähne. Ungiftig – bei Entdeckung bitte sofortige Meldung, im Zweifel auch über 112.
Da können wir auf La Palma noch recht froh sein, nur den Skolopender gelegentlich zu treffen. Sieht zwar aus wie eine kleine Schlange mit seinem aggressivem Beißwerkzeug. Aber selten zu sehen und wahrscheinlich lange nicht so vermehrungsfreudig wie die kalifornischen Gesellen.
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