Warum wird der Weihnachtsstern im Dezember rot ?
Normal ist der Weihnachtsstern eine Grünpflanze wie viele seiner Artgenossen. Nur zur Weihnachtzeit, beginnend ab November bis Januar, verfärben sich seine oberen Deckblätter in ein leuchtendes Feuerrot und signalisieren die kommenden festlichen Tage.
Ein Botschafter der heute in vielen Wohnstuben in Nordeuropa traditionell zum Advent und Weihnachtsfest gehört. Als kleine Topfpflanze mit farbintensiven Blättern verbreitet er in der dunklen Jahreszeit einfach gute Laune. Um einiges größer sind die Pflanzen in ihren angestammten Regionen in Brasilien oder auf den Kanaren.
Im subtropischen Klima werden Weihnachtssterne als Freilandpflanze auf La Palma, La Gomera oder Teneriffa bis zu vier Meter hoch. Die mächtigen Büsche beginnen im November die sternförmig angeordneten Hochblätter rot einzufärben. Auch hier wird der Tag kürzer und die Nacht dauert jetzt über 12 Stunden an. Die Pflanze blüht nur, wenn sie länger als zwölf Stunden in der Dunkelheit steht.
Werbung und Verführung im Pflanzenreich
Startschuss um Bestäuber auf den Nektar und die Blüten aufmerksam zu machen. Der Weihnachtsstern hat nur kleine unauffällige Fruchtknoten mit Nektar, umringt von mehreren Staubblättern mit Blütenstaub. Um sich gegen die bunte Konkurrenz zu behaupten, werden einfach die Hochblätter auffällig eingefärbt. Welche Biene und welcher Schmetterling könnte da der Versuchung widerstehen und einen Besuch ablehnen. Eine erschmeichelte Befruchtung durch Insekten, um das Weiterleben zu sichern.
Ursprünglich stammt der Weihnachtsstern – auch Adventsstern, Christstern oder Poinesttie genannt – aus Südamerika und gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Die Mexikaner nennen die Pflanze auch „La Flor de la Nochebuena“ („Die Blume des Heiligabends“). Hier wird auch heute noch am 12. Dezember der „Poinsettia Day“ gefeiert. In Spanien heißt die Pflanze „Flor de pascua“
Der erste amerikanischen Botschafter in Mexiko, Joel Roberts Poinsett brachte im Jahre 1828 die Pflanze aus dem mexikanischen Hochland in die USA. Von hier begann ihr weiterer Siegeszug in alle Welt. Der offiziell botanische Namen „Euphorbia pulcherrima “
In meinem Garten stehen drei große Weihnachtsterne (Fotos). Nach der Blüte Ende Januar/ Anfang Februar werden die vier Meter hohen Büsche bis auf kurze Stummeln von 20 cm zurückgeschnitten. Als Wolfsmilchgewächs enthält der dickflüssige weiße Pflanzensaft eine klebrige und ätzende Flüssigkeit, die Hautirritationen hervorrufen kann. Nur mit Handschuhen beschneide ich das Gewächs und vermeide jeden Kontakt mit den Augen.
Langsam und unauffällig wächst der Weihnachtstern über das Jahr heran, um dann plötzlich für einige Wochen wieder seine ganze Pracht und Schönheit um die Weihnachtszeit zu zeigen.
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