Der bekannteste Vogel der Kanaren -

Der hiesige Singvogel im Garten
Der Kanarienvogel auf den Kanarischen Inseln hat optisch wenig mit dem bunten Zuchtvogel im Norden gemeinsam.
Im Original hat der Kanarienvogel nur am Bauch und der Brust ein gelbes Federkleid. Der Rest ist mehr unauffällig schwarz mit hellen Streifen.
Auf die Frage wie denn wohl der bekannteste Vogel von La Palma heißt, kommt meist nur Ratlosigkeit. Wird aber der Inselname durch „Kanaren“ ersetzt, macht es Klick.
Es ist der Kanarengirlitz, der „Pájaro canario“ oder lateinisch der Serinus canaria forma domestica.
Bekannt als sangesfreudiger und gelb leuchtender Kamerad. Das gelbe Kleid wurde dem Kanarienvogel erst im Laufe der Zeit angezüchtet. Es waren im Mittelalter die spanischen Mönche, die große Einnahmen durch den Handel mit Kanarengirlitzen erwarteten. Um ihr Monopol zu wahren, verkauften die Spanier nur die Männchen, die wegen ihres schönen Gesangs besonders bei den Damen des Adels und der reichen Bürger äußerst beliebt waren.
Erst im Jahre 1550 gelang es den Italienern auch Kanarienvogelweibchen zu ergattern. Sie züchteten nun selbst die begehrten Vögel und das spanische Monopol war Vergangenheit. So gelangten Kanarienvögel um 1730 durch Bergleuten aus Tirol in die Harzer Minen nach Deutschland.

Nur die Brust und der Bauch ist beim Kanarienvogel gelb, der Rücken beim Männchen grau-weiß
Der Kanarienvogel als Lebensretter
Sie wurden als Warnvögel im Untertage-Bergbau eingesetzt. Solange sie munter auf ihrer Stange saßen und zwitscherten, war alles in Ordnung. Verstummte ihr Gezwitscher oder fielen sie tot von der Stange, war dies ein Warnsignal für eindringendes geruchloses Kohlenmonoxid und Sauerstoffmangel.
Von den Bergleuten im Harz wurde der so benannte Harzer Roller als besonders schön trällernder und gelber Vogel aus dem Kanarengirlitz gezüchtet.
Die in der Natur lebenden Kanarienvögel sind mit 11 bis 12,5 cm Länge etwas kleiner als die Zuchtversion. Sie leben auf den Westinseln Teneriffa, La Palma, La Gomera, El Hierro und einige Exemplare auch auf Gran Canaria, Madeira und den Azoren. Auf Lanzarote und Fuerteventura sind sie dagegen kaum anzutreffen.
Die Weibchen sind stärker gestreift und unauffälliger. Ihr Gefieder ist mehr grau-braun.

Zuchtexemplare mit leuchtendem Gefieder
Kanarienvögel sind die einzigen Haustiere, bei denen die Stimme und Lautäußerungen züchterisch verändert wurden. Ein ausgeprägtes Hörvermögen und die Empfindlichkeit, Töne von 1100 bis 10.000 Hz zu unterscheiden, andere Vögel nachzuahmen und in ihren Gesang einzubinden, macht sie einzigartig.
Die Lebenserwartung des Kanarienvogels beträgt 6 bis 10 Jahre. Der Rekord liegt bei 34 Jahren.
Der Kanarengirlitz lebt in den Kiefer- und Lorbeerwäldern, aber auch in den Baumheiden und Gagelbaumzonen. Gelegentlich ist er auch in den Küstenbereichen von La Palma anzutreffen. Ein Vögelchen das immer in Bewegung ist und selten längere Zeit an einer Stelle ruhig verharrt.
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