Neuer Lavafinger zweigt vom Hauptstrom ab

Lavastrom - Lavafinger

Viel Lava sucht sich neuen Lavafinger -

Am Mitt­woch­abend hat sich ein Lava­fin­ger vom Haupt­strom gelöst, der in süd­li­che Rich­tung bereits das Meer erreicht hat. Er liegt rund 650 Meter vom bekann­ten Haupt­strom ent­fernt Rich­tung La Bom­bil­la und mün­det kurz vor dem alten San Juan (1949) Lava­strom im Atlantik.

Die Tage zuvor ist die Lava des Vul­kan Cabe­za mehr unter­ir­disch durch Lava­tu­ben abge­flos­sen. Zum Begriff und der Ent­ste­hung einer Lava­höh­le hier unter Lan­za­ro­te mehr.

Erst 350 Meter vom Meer ent­fernt hat anschei­nend die Kapa­zi­tät der Röh­re nicht mehr aus­ge­reicht und sich ein Abzweig, der Lava­fin­ger, gebil­det. Dies führ­te zur Flucht von wis­sen­schaft­li­chen Teams sowie Sicher­heits- und Ret­tungs­kräf­ten, die in der Nähe der Küs­te von Taza­cor­te arbei­te­ten. Der Lava­strom walz­te sich den Steil­hang hin­un­ter und zer­stör­te eini­ge Gebäu­de, Was­ser­tanks und jede Men­ge von Bana­nen­plan­ta­gen, bevor er das Meer erreichte.

Der Vulkan Cabeza brüllt

Bes­ser ist das Dröh­nen, die Schlä­ge und Explo­sio­nen um den Vul­kan und dem gesam­ten Ari­dan­tal nicht zu beschrei­ben. Wer sich die Kom­men­ta­re im letz­ten Bei­trag durch­ge­le­sen hat, weiß was die Men­schen auf La Pal­ma im Moment durchmachen.

Ein ML4,3 Erd­be­ben ges­tern um 12.17 Uhr – das bis­her stärks­te Beben – ließ auf der gan­zen Insel die Tel­ler wackeln. Es kam aus 35 km Tie­fe im Gemein­de­ge­biet von Mazo.

Miguel Ángel Mor­cuen­de hat auf einer Pres­se­kon­fe­renz dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es der­zeit „kei­ne Daten“ gibt, die dar­auf hin­deu­ten, dass es auf­grund der aktu­el­len Bedin­gun­gen von Seis­mi­zi­tät, Ver­for­mung und Druck des Bodens ein neu­es Erup­ti­ons­zen­trum geben könnte.

„Es sei ein Tref­fen mit Ein­woh­nern der Gemein­den Fuen­ca­li­en­te und Mazo ein­be­ru­fen, da unter der Bevöl­ke­rung, die das Zit­tern spürt, „eine gewis­se Besorg­nis“ besteht. Daher ist es die Absicht die­ses Tref­fens, eine Bot­schaft der Ruhe zu ver­brei­ten und dar­über zu infor­mie­ren, was im Fal­le einer not­wen­di­gen Eva­ku­ie­rung zu tun ist“. Ob das groß beruhigt?

Viele Erdbeben die bald einiges erwarten lassen

Erdbeben - Lavafinger

Es gibt vie­le Erd­be­ben. Hier nur ein klei­ner Aus­zug von heu­te Mor­gen in einer Zeit­span­ne von nur 4 Stun­den. Es ist deut­lich zu sehen, dass sich alles wie­der in der fla­che­ren Zone von 10 bis 15 km Tie­fe abspielt. Das Mag­ma aus der Haupt­kam­mer in 35 km Tie­fe scheint ange­kom­men zu sein. Was sich am Vul­kan in den nächs­ten Stun­den ereig­net, ist zu erah­nen. Die auf­tre­ten­den Beben in die­ser Tie­fe sind der Früh­in­di­ka­tor.

Auch ich glau­be nicht, dass sich in Mazo oder Fuen­ca­li­en­te ein neu­er Vul­kan ent­wi­ckelt. Der bestehen­de Vul­kan Cabe­za hat genü­gend Öff­nun­gen um den Druck und die Mag­ma abzu­ge­ben. Inter­es­sant sind die im Moment drei akti­ven Mün­der.

Jede Öff­nung stößt etwas ande­res aus. Die erst nörd­li­che und etwas tie­fe­re lie­gen­de Öff­nung ist für Lava zustän­dig. Der zwei­te und etwas grö­ße­re Kra­ter bringt wei­ße Wol­ken und wahr­schein­lich Gase und Was­ser­dampf her­vor. Die links lie­gen­de Öff­nung ist das Über­druck­ven­til. Hier schie­ßen mit Über­schall unter einem immensen Druck wie bei einer Dampf­ma­schi­ne Picon und Asche in die Höhe.

Wie die Tech­nik oder Dyna­mik im Innern des Vul­kans damit zusam­men hängt, wäre erfor­schens­wert. Beob­ach­tet bei kla­rem Blick ein­mal die Web­ca­me­ra.

11.50 UhrFlug­ha­fen Mazo – Der Flug­ha­fen Mazo ist immer noch außer Betrieb und die Aus­wir­kun­gen der Asche haben Tene­rif­fa Nord bereits erreicht, wo den gan­zen Tag über vie­le Annul­lie­run­gen und Umlei­tun­gen nach Tene­rif­fa Süd regis­triert werden.

12.30 Uhr - Auf­nah­men der Guar­dia Civil vom neu­en Lava­fin­ger und dem alten Lava­strom an der Küs­te von Tazacorte

12.30 UhrSchä­bi­ger Vul­kan­tou­ris­musTages­aus­flü­ge von Tene­rif­fa für Tou­ris­ten zum Vul­kan Cabe­za. Ein Rei­se­bü­ro hat begon­nen, mit euro­päi­schen Tou­ris­ten, die in die­sen Tagen ihren Urlaub auf Tene­rif­fa ver­brin­gen, Rund­rei­sen nach La Pal­ma zu orga­ni­sie­ren, um die Haupt­at­trak­tio­nen, die Besich­ti­gung des Vul­kans zu zei­gen. Alle Ein­nah­men der Initia­ti­ve wür­den den Opfern von La Pal­ma gespen­det. Dass ich nicht lache …die sol­len lie­ber den Gäs­ten ihren Tei­de zei­gen, da stö­ren sie niemand.

14.25 Uhr – Ein Tier­heim im Euse­bio Bar­re­to IES in Los Llanos de Ari­dane und auf dem Mes­se­ge­län­de von El Paso beher­bergt mehr als 830 Tie­re, die nach dem Vul­kan­aus­bruch auf der Stra­ße gefun­den wur­den oder die Besit­zer nir­gend­wo unter­brin­gen kön­nen. Die Pfle­ge aller Tie­re wird von 25 Frei­wil­li­gen der Schu­len von Tene­rif­fa und Gran Cana­ria und Tier­ärz­ten unterstützt.

15.50 Uhr – Die Spre­che­rin des wis­sen­schaft­li­chen Komi­tees von Pevol­ca (Vul­ka­ni­scher Not­fall­plan der Kana­ri­schen Inseln), María José Blan­co, sag­te an die­sem Frei­tag, dass die Luft­qua­li­tät im Ari­dane-Tal „nicht gut“ sei. Die Vul­kan­asche hat bereits ver­schie­de­ne Punk­te im Nor­den Tene­rif­fas erreicht, die die Flug­si­che­rung des Flug­ha­fens Tene­rif­fa Nord beein­träch­tigt, und es ist nicht aus­ge­schlos­sen, dass sie heu­te Nach­mit­tag in Tene­rif­fa Süd und nachts auf dem Flug­ha­fen La Gome­ra ankommen.

Blan­co hat auch dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Vul­kan­fah­ne 3.500 Meter hoch und eine Emis­si­on von 4.900 Ton­nen Schwe­fel­di­oxid erreicht – eine Men­ge die die Alarm­schwel­len von Mikro­gramm Schwe­fel­di­oxid pro Kubik­me­ter bis zum acht­fa­chen über­schrei­ten in El Paso, Los Llanos de Ari­dane und Tazacorte.

16.40 Uhr - Die PEVOLCA teilt mit, dass der neue Lava­strom (Lava­fin­ger) Löcher im Boden füllt und nach klei­nen Becken sucht und es nicht aus­ge­schlos­sen ist, dass die Ober­flä­che zwi­schen den bei­den Strö­men end­gül­tig bedeckt wird.

19.40 Uhr – Es rumort wei­ter. Beben bis ML3,9 aus 10 bis 14 km Tie­fe in Fuen­ca­li­en­te und Mazo. Die Aus­wir­kun­gen wer­den sich in Kür­ze am Vul­kan Cabe­za zei­gen. Jetzt kommt aus allen drei Öff­nun­gen glü­hen­de Lava.

20.00 Uhr – Die der­zeit ein­zig mög­li­che Ver­bin­dung zur Küs­te für Anlie­ger in Poli­zei­be­glei­tung nahe des Lavastroms.

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

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Die köst­li­che Welt: Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados – Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados sind eine köst­li­che kana­ri­sche Spe­zia­li­tät, die aus frit­tier­ten klei­nen Tin­ten­fi­schen besteht. Die­se deli­ka­te Vor­spei­se wird oft in Tapas-Bars ser­viert und ist bei Lieb­ha­bern der medi­ter­ra­nen Küche […]

53 Kommentare zu "Neuer Lavafinger zweigt vom Hauptstrom ab"

  1. Beben bis ML3,9 aus 10 bis 14 km Tie­fe in Fuen­ca­li­en­te und Mazo“ … Das ist aber jetzt nicht mehr sehr tief? Wer sagt denn, dass nicht zwei wei­te­re Schlö­te ent­ste­hen, einer öst­lich und einer süd­lich vom aktu­el­len Ausbruch?
    Sind die Fach­leu­te da wirk­lich so beru­higt, dass man noch lan­ge nicht eva­ku­ie­ren müsste?
    Wenn ich es ver­glei­che: Schliess­lich war man vom aktu­el­len Ort des Aus­bruchs ja auch nicht aus­ge­gan­gen und eini­ger­ma­ßen über­rascht worden!

    • Manfred Betzwieser | 8. Oktober 2021 um 20:03 | Antworten

      Das ist die Mag­ma­kam­mer und die hat ihre Ent­lüf­tung am Vul­kan Cabe­za gefun­den. Wofür noch wei­te­re Öff­nun­gen im Süden oder Osten? Das ist unwahrscheinlich.

      • Ja, hof­fent­lich. Was mir nicht gefällt ist, dass sich die Beben vor dem 19.09.21 bei auf­stei­gen­der Ten­denz von 35 km Tie­fe bis 15 km Tie­fe immer mehr nach Nor­den ver­scho­ben hat­ten, bis zum Ort des jet­zi­gen Aus­bruchs. Wenn sie jetzt aber auf­stei­gen und immer noch im Bereich von Fuen­ca­li­en­te und Mazo lie­gen, soll­ten sie bald auch in Rich­tung des jet­zi­gen Aus­bruchs wan­dern, ansons­ten blie­be wenig Zeit.
        Ich schaue mir noch­mal die His­to­rie aus dem Sep­tem­ber an, viel­leicht täu­sche ich mich ja auch aus der blo­ßen Erinnerung.

      • Ich bete das es so bleibt.
        Der gan­ze Süden der Insel ist durch das Trom­mel­feu­er der gan­zen Beben der letz­ten Tage zu einer insta­bi­len Zone gewor­den für die ich mei­ne Hand nicht ins Feu­er legen möchte.

      • Habs nach­ge­se­hen. in der His­to­rie die­ses Blogs, aber auch aktu­ell, hier: 

        http://www.ign.es/web/resources/volcanologia/tproximos/canarias.html

        Die nach den Haupt­or­ten benann­ten Bezirks­gren­zen sind, wenn man sie ohne Bild nur hört, etwas irre­füh­rend gewe­sen bei der Ortung der Beben, da so auch näher an der jet­zi­gen Erup­ti­on befind­li­che Beben immer noch wei­ter ent­fernt lie­gen­den Ort­schaf­ten zuge­ord­net wurden.
        Im Grun­de kann man sich nur ein Bild machen, wenn man schritt­wei­se ein­zel­ne der stär­ke­ren Beben oben in der Kar­te verortet.
        Die Beben wan­dern tat­säch­lich zum größ­ten Teil schon in Rich­tung der jet­zi­gen Erup­ti­on, unab­hän­gig vom Namen der zuge­hö­ri­gen, namens­ge­ben­den Ort­schaft. Das lässt schon wirk­lich hoffen.

  2. Es ist müßig zur Zeit, und so lan­ge der Vul­kan tätig ist, über das Für und Wider von tou­ris­ti­schen Rei­sen nach La Pal­ma zu dis­ku­tie­ren, zumal die Anrei­se­mög­lich­kei­ten unge­wiss oder beschränkt sind. Für Tages­tou­ris­mus ist La Pal­ma m.E. schon in „nor­ma­len Zei­ten“ über­haupt nicht geeig­net und bringt an ande­ren Orten kaum oder kei­ne Ein­nah­men (z.B. bei Kreuz­fahr­ten). Der Reiz der Insel La Pal­ma ist der Auf­ent­halt in der Natur und das gro­ße Ange­bot von hüb­schen klei­nen Unter­künf­ten abseits der Tou­ris­ten­zen­tren der Insel. Von den Zer­stö­run­gen durch die Lava abge­se­hen, beein­träch­tigt, gelin­de gesagt, die Luft­be­las­tung durch Asche und Schwe­fel­di­oxid den Auf­ent­halt im Frei­en. Für die vie­len pri­va­ten Ver­mie­ter von Feri­en­un­ter­künf­ten, Inha­bern von Restau­rants und Geschäf­ten und ihren Beschäf­tig­ten tut es mir sehr leid, dass sie nach den Ver­dienst­aus­fäl­len auf­grund von COVID-19 nun auch durch den Vul­kan­aus­bruch wirt­schaft­lich wei­ter schwer geschä­digt wer­den. Die Ver­diens­te im Dienst­leis­tungs­sek­tor waren bereits vor der Pan­de­mie nicht beson­ders hoch. Trotz­dem hal­te ich es nicht für ver­ant­wort­bar nach La Pal­ma zu rei­sen, solan­ge der Vul­kan aktiv ist und die Erd­be­ben nicht auf­hö­ren, obwohl ich ger­ne die­se außer­ge­wöhn­lich schö­ne und viel­fäl­ti­ge Insel (trotz des Bau­booms) mal wie­der besu­chen möch­te. Wer den Ein­woh­nern hel­fen möch­te, der Spen­de Geld.

  3. Hal­lo Manfred,
    hast Du evtl. von dem Tier­heim die Kon­to­da­ten, wür­de denen ger­ne eine klei­ne Hil­fe aus Deutsch­land sen­den. Wir waren zwi­schen 2015 und 2018 ins­ge­sammt 4 x auf La Pal­ma in der Hasci­e­na San Jor­ge und haben da mit der Sekre­tä­rin gespro­chen und Sie auch unter­stützt. Im Urlaub 2017 haben wir eine schö­ne Tour mit Dir im Bus zum Rocke gemacht… bei 8°C und mein Mann in kur­zer Hose und T – Shirt.… 😉
    Vie­len Dank für die aus­füh­li­chen Berich­te von Dir, ich ver­fol­ge es jeden Tag.
    Wir wer­den auf jeden Fall wie­der kommen…
    Grü­ße aus Iser­lohn in NRW

  4. 1) die Kana­ren sind vul­ka­ni­schen Ursprungs! La Pal­ma ist kei­ne 2 Mio. Jah­re alt! Vor 50 Jah­ren war ähn­li­ches los! Es ist nun mal der „Tanz auf dem Vulkan“
    2) die bevor­zug­te Lage ermög­licht meh­re­re Ern­ten im Jahr UND ist defi­ni­tiv der Magnet für den von uns gewünsch­ten Tuorismus.Nicht A.I., Fres­sen bis zum Abwin­ken, Ani­ma­ti­on rund um die Uhr, Sauf­par­ty bis zu get no, …
    3) z.Zt. ist wohl der Tou­ris­mus (wel­cher auch immer) eine will­kom­me­ne, nöti­ge EINNAHMEQUELLE!!!
    Also, laßt die Tou­ris kommen!!!
    Gesi­chert sein muß natür­lich die Unbe­hin­de­rung der Ret­tungs-/Si­cher­heits­kräf­te!

    PS: Wir haben 2 Tage vor dem Vul­kan­aus­bruch (ehr­lich) unse­ren 2‑wöchigen Urlaub im Osten gebucht (7. mal in dem Hotel)
    Schau­en wir mal ob das was wird.

    Ich wür­de mich für uns und die Pal­me­ros freuen.

  5. Eine ther­mo­gra­fi­sche Auf­nah­me, man sieht die 3 Aus­tritts­stel­len (links nied­rig, mit­tig und rechts hoch) dadurch wirk­lich ganz gut auf­fla­ckern. Das Aus­tritts­ma­te­ri­al kann man so natür­lich nicht erken­nen, aber es zeigt wie sich das Sys­tem gera­de unge­fähr an der Ober­flä­che ver­hält und dort auf­ge­baut ist.

    https://twitter.com/112canarias/status/1446439176346419200

    • Ach ja, übri­gens: Viel­leicht macht das aktu­el­le Web­cam-Bild den pau­schal­rei­sen­den Sen­sa­ti­ons-Tou­ris­ten ja ganz beson­de­re Vor­freu­de auf ihr Reiseziel. ^^

      Die Auf­nah­me ist übri­gens von 15 h Ortszeit!

      Ganz ehr­lich: Im Moment muss man das doch wirk­lich nicht machen. …
      (Der Link ist der­sel­be wie oben im Artikel.)

      https://rtvc.es/en-directo/

  6. Wenn man es objek­tiv betrach­tet is saemt­li­cher Tou­ris­mus auf den Kana­ren Vulkantourismus.
    Die fas­zi­nie­ren­de Land­schaft der Inseln ist das Pro­dukt von Vul­ka­nen. Zum Bei­spiel der Tei­de­tou­ris­mus auf Tene­rif­fa, Fas­zi­nie­rend und erschre­ckend, wenn man sieht wie die Tou­ris­ten in Bade­schlap­pen die letz­ten Meter nach der Seil­bahn auf den Gip­fel hecheln,
    Das bringt alles Geld in die Kas­se der Inselverwaltung.

    La Pal­ma bekommt der­zeit glo­bal kos­ten­lo­se Tou­ris­mus­wer­bung. War­um das nicht im posi­ti­ven Sin­ne fuer La Pal­ma nutzen?
    Man soll­te sich viel­leicht ein Bei­spiel an der Ver­mark­tung der Vul­ka­ne auf Big Island von Hawaii nehmen.

    Zum jet­zi­gen Zeit­punkt ist die Insel­re­gie­rung gefor­dert die Tagessen­sa­ti­ons­tou­ris­ten zu regu­lie­ren und zu steu­ern. Es wird sich nicht ver­hin­dern las­sen, dass es sol­che Tages­aus­flug­s­an­ge­bo­te gibt. Also das bes­te fuer die Insel dar­aus machen und mit ent­spre­chen­der Len­kung und Orga­ni­sa­ti­on, in Abspra­che mit den oert­li­chen Kata­stro­phen­ma­na­gern, eine Behin­de­rung der Ein­satz­kraef­te und der betrof­fe­nen Ein­hei­mi­schen moeg­lichst gut ausschliessen.

    Ich bin kein Befuer­wor­ter von Mas­sen­tou­ris­mus, doch wenn man es nicht lenkt, dann pas­siert es unge­lenkt und das ist noch viel schlimmer.

    • Ich den­ke bei den Zei­len nicht an Big Island, son­dern an White Island. Waren auch Tages­aus­flüg­ler und kein Massentourismus.

    • Manfred Betzwieser | 8. Oktober 2021 um 16:20 | Antworten

      Wir reden nicht von der Zukunft. Im Moment ist die Lage gefähr­lich und auf­grund der Gas­kon­zen­tra­ti­on sogar lebens­be­dro­hend, das habe ich doch mehr­fach beschrie­ben. Tou­ris­mus jetzt im Mit­tel­teil oder dem Süden der Insel ist nicht möglich. 

      Wenn alles vor­bei ist in eini­gen Wochen und der Vul­kan zur Ruhe kommt, ger­ne und will­kom­men. Ist das nicht zu verstehen.

  7. Vul­kan­tou­ris­mus … Mir ver­schägt es die Spra­che! Das letz­te, wirk­lich letz­te, was La Pal­ma und sei­ne Men­schen dort jetzt benö­ti­gen, sind Tou­ris­ten­grup­pen, die nach La Pal­ma gebracht wer­den, um (lachend, schwat­zend, foto­gra­fie­rend und den Hilfs­kräf­ten im Wege ste­hend) den Vul­kan „zu besich­ti­gen“. Das hat das Niveau von Gaf­fern an der Auto­bahn bei einem schwe­ren Unfall. Wenn das Rei­se­bü­ro hel­fen möch­te, dann bit­te eine Spen­de an die ent­spre­chen­den Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen in La Pal­ma. Das allein ist sinnvoll.
    Alle guten Wün­sche nach La Pal­ma. Und bit­te kei­ne Vul­kan- oder Kata­stro­phen­tou­ris­ten auf der Insel – egal auf wel­chem Weg sie anrei­sen möchten.
    Vie­le Grü­ße Ingeborg

    • Hal­lo Ingeborg,
      ich stim­me dir zu 100% zu!!!
      Aber die Tou­ris­ten­aus­flü­ge sind lei­der nicht das ein­zigs­te Übel.
      Eini­ge Ver­an­stal­ter von Pau­schal­rei­sen machen nach wie vor Schwie­rig­kei­ten, wenn man den Urlaub stor­nie­ren will. Mein Rei­se­be­ginn wäre der 16.10. gewe­sen und ich hat­te mas­si­ven Wider­stand zu über­win­den – will jetzt nie­man­den beim Namen nen­nen, aber ich wer­de nicht mehr „in ein Land schau­en und rei­sen“ mit die­sem Veranstalter.

      Die Gedan­ken und Gebe­te gehö­ren der Bevöl­ke­rung von La Palma!!!
      War­te mit mei­ner Spen­de auf die Vor­stel­lung der Fami­li­en von Herrn Betzwieser.

      • Peter Wahlfeldt | 8. Oktober 2021 um 16:50 | Antworten

        Ich war­te auch die Vor­stel­lung wo mei­ne Spen­de auch an die rich­ti­ge Stel­le ankommt . Mei­ne Frau war auch mal vom Hoch­was­ser betrof­fen und von den Spen­den hat niehmand was bekom­men . Sobald wir wißen das unse­re Spende
        an die rich­ti­gen Betrof­fen geht sind wir dabei .

  8. Wer ist jetzt schä­big. Der Tou­rist der „gut­gläu­big“ eine Tour bucht?
    Oder ist der Ver­an­stal­ter schä­big?. Sind die Rei­se­füh­rer schä­big, die ihren Job machen? Sind die cana­ri­schen Boots­fah­rer schä­big die die Leu­te auf die Insel brin­gen? Wohl alle wenn man das schä­big nennt – oder?

    Und sind nicht auch eini­ge von uns dann nicht Schä­big wenn sie einen Vul­kan­aus­bruch mit einer gro­ßen Fas­zi­na­ti­on betrachten?

    Ich fin­de dies kann nur von den loka­len Behör­den ent­schie­den wer­den. Soll­ten die­se ent­schei­den daß Insel­frem­de die Insel nicht mehr Besu­chen dür­fen wäre das der Weg, anstatt die Leu­te pau­schal als schä­big zu bezeichen.

    • Manfred Betzwieser | 8. Oktober 2021 um 13:45 | Antworten

      Das habe ich doch ein­deu­tig beschrie­ben. Es ist der Ver­an­stal­ter der sol­che Tou­ren anbietet.
      Alle Stra­ßen­ver­bin­dun­gen nach Wes­ten sind durch gro­ße Schil­der gesperrt. Nur Resi­den­ten und die dort Beschäf­tig­ten ist die Durch­fahrt gestattet.
      Die­se Schil­der ste­hen vor dem Tun­nel an der LP3 und dem Kreis­ver­kehr von El Paso. Damit ist das The­ma „Behörd­li­che Ent­schei­dung“ beantwortet.

      Rei­se­ver­an­stal­ter igno­rie­ren die­se Anord­nung und brin­gen ihre Gäs­te direkt an die Front. Das ist nicht kor­rekt und nicht akzep­ta­bel und für mich schä­big (noch die mil­de Form der Ausdrucksweise).

  9. Vulkantourismus.…so was!!!!???
    Den­ke, das braucht es in die­sen beängs­ti­gen­den und schwie­ri­gen Tagen nun wirk­lich nicht.…
    Soll­te nicht sein.….Wer Geld geben möch­te, kann direkt Spenden

    Viel Kraft für die­ses bedroh­li­che Zeit und alles Gute auf die Insel …

  10. Hoch­auf­lö­sen­des Bild des Lava­stroms ins und zum Meer, das geka­chel­te Bild dazu ist von ges­tern, 12 h.

    https://www.opendatalapalma.es/maps/76bfc1ce33c147778398194324f18ceb/explore?location=28.606534%2C-17.913901%2C15.00

  11. „La Pal­ma ist laut Raúl Cama­cho wei­ter­hin „ein siche­res Rei­se­ziel„die Insel bewahrt die Nor­ma­li­tät und hat durch ihre Flug­hä­fen und Häfen eine Luft- und See­ver­bin­dung garan­tiert“ (Über­set­zung Google)
    https://twitter.com/TurismoLaPalma/status/1446360990036209672
    https://www.agenttravel.es/noticia-043426_La-Palma-sigue–siendo-un-destino-seguro–segun-Raul-Camacho.html

    • Manfred Betzwieser | 8. Oktober 2021 um 11:53 | Antworten

      Unser Tou­ris­tik­mensch schwebt über den Vul­kan­wol­ken. Flug­ha­fen Mazo ist und bleibt geschlos­sen. Auch Tene­rif­fa Nord ist von der Asche bereits ein­ge­holt und muss Flü­ge nach Tene­rif­fa Süd umleiten.

      • Ich muss hier aus Pun­tagor­da mal etwas zum The­ma Tou­ris­ten rich­tig­stel­len: Nach ein­ein­halb Jah­ren Coro­na, nach dem dies­jäh­ri­gen (fast)Ausfall der Avo­ca­doern­te durch die extre­me Cali­ma im August und der mise­ra­blen Wein­ern­te, sind wir im Nord­wes­ten (Tija­ra­fe bis Gara­fia) sehr froh über jeden sen­si­blen Tou­ris­ten der hier sein Geld aus­gibt. So hart es klingt: hier ist außer etwas Asche kaum etwas zu spü­ren… und es nützt nie­man­den auf der Insel, wenn wir den Tou­ris­ten abra­ten zu kom­men, denn das aus­fal­len­de Geld kas­ka­diert sich run­ter bis zum Bau­hel­fer… Panik hilft niemanden!

        Gruß aus Pun­tagor­da! Titti Mendez

        • Ich fra­ge mich, ob leer­ste­hen­der Wohn­raum auf der Insel wirk­lich an Tou­ris­ten ver­mie­tet wer­den soll­te. Oder ob es nicht doch sinn­vol­ler und mensch­li­cher ist, ihn den vie­len noch suchen­den Betrof­fe­nen zur Ver­fü­gung zu stellen.

        • Wird es künf­tig auch bei „etwas Asche“ blei­ben? Viel­leicht star­tet der Vul­kan noch „rich­tig“? Wer weiß, was in den nächs­ten Tagen, Wochen ggf. sogar Mona­ten pas­siert. Ich könn­te nicht ruhi­gen Gewis­sens den Tou­ris­ten raten zu kommen.
          Zwi­schen Panik und Vor­sich­tig bzw. gesun­dem Men­schen­ver­stand lie­gen Welten.
          Scha­de das auch hier – wie sooft und über­all auf der Welt – die wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen im Vor­der­grund stehen.

        • Genau die­sen Punkt ver­ste­hen wir sehr gut und geben gern unser Geld in die­ser Regi­on aus. Aber ganz ehr­lich, wem macht es im Urlaub Spaß piek­sen­de Vul­kan­asche in die Augen zu bekom­men? Sich eher wie ein „panier­tes Schnit­zel“ in Vul­kan­asche zu füh­len? Nicht ver­nünf­tig die Unter­kunft lüf­ten zu kön­nen, weil die Asche in jede Rit­ze kriecht und in den Lun­gen nicht gera­de gesund­heits­för­dernd ist (gera­de wenn man wan­dern möch­te [davon „lebt die Insel] und kein am Pool lie­gen­der Pau­schal­tou­ri ist)?
          Es ist in mei­nen Augen ein schma­ler Grad zwi­schen gewünsch­tem Tou­ris­mus der Geld bringt und der Abhän­gig­keit vom Tou­ris­mus wie an einem Tropf bzw. Katastrophentourismus.
          Lie­ber blo­ckie­re ich kei­ne Res­sour­cen auf der Insel und kom­me wie­der wenn der „Vul­kan fer­tig ist“ und die Ein­woh­ner das schlimms­te Über­stan­den haben.

          • Titti Mendez | 8. Oktober 2021 um 16:47 |

            Sie kön­nen im Nord­wes­ten wan­dern, die Asche kriecht nicht in jede Rit­ze und Sie blo­ckie­ren kei­ne Unter­künf­te für Obdach­su­chen­de – die gibt es schlicht nicht. Alle sind zumin­dest mit einer vor­über­ge­hen­den Blei­be ver­sorgt. Hier muss man mal klar sagen, dass die pal­me­ri­schen Behör­den das m.E. pri­ma machen: es ist eine Aus­nah­me­si­tua­ti­on und da pas­sie­ren natür­lich Feh­ler – über­all auf der Welt.

          • Laudenberg | 8. Oktober 2021 um 17:56 |

            Ehr­lich gesagt muss man momen­tan schon einen ‚an der Waf­fel haben‘ um aus­ge­rech­net in der Zeit die­ser Vul­kan­ak­ti­vi­tät allein aus tou­ris­ti­schen Grün­den anzu­rei­sen. Ganz bana­le Grün­de aus der Sicht des Tou­ris­ten soll­ten hin­rei­chend sein, das tun­lichst zu ver­mei­den, wie:

            • An- und Rück­flug unsicher,
            • redu­zier­te Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten auf der Insel,
            • gesund­heit­li­che Belastungen,
            • neue unkal­ku­lier­ba­re Entwicklungen,
            • „Aus­nah­me­si­tua­ti­on“ mit wei­te­ren Ein­schrän­kun­gen jeder­zeit mög­lich. usw. usw.

            Es macht wohl einen gro­ßen Unter­schied aus, ob man einen Urlaub in Ita­li­en mit einem Besuch der dor­ti­gen akti­ven Vul­ka­ne ver­bin­det. Muss wohl nicht aus­führ­li­cher erklärt werden.

            Selbst­ver­ständ­lich pla­nen wir in Zukunft auch wie­der Urlau­be mit pri­va­ten Unter­künf­ten auf La Pal­ma, immer­hin haben wir die Insel bereits in den 70ern besucht und sind zwei­stel­lig vor Ort gewe­sen. Aber die Umstän­de soll­ten schon stim­mig sein, sowohl für die Urlau­ber wie auch ver­mut­lich für die meis­ten Palmeros.

            Und da es immer Alter­na­ti­ven gibt, wer­den wir in die­sem Win­ter halt von Tene­rif­fa nach La Pal­ma schau­en. Wobei wir selbst da noch davon aus­ge­hen wer­den, dass der Vul­kan wei­ter aktiv ist und den Flug­ver­kehr selbst dort bein­träch­ti­gen kann. Geld fließt also auch hier in pri­va­te, spa­ni­sche ‚Hän­de‘, um da gleich ‚die Luft rauszulassen‘.

          • Ich bin mir sicher, dass ich „kei­nen an der Waf­fel habe“. Wir sind am 10. via Fäh­re ange­reist und habe die Unter­kunft in der Nähe von Tija­ra­fe. Wir sind, wie die letz­ten Jah­re auch, herz­lich emp­fan­gen worden.

            Die Beein­träch­ti­gun­gen sind, wie Titti Men­dez bereits berich­tet hat, ziem­lich klein (mor­gens manch­mal leich­ter Schwe­fel­ge­ruch, der am Tag wie­der ver­schwin­det. Zum Ver­gleich: in D stinkt es an Sil­ves­ter deut­lich stär­ker. Manch­mal ist ein ganz leich­tes fer­nes Grol­len zu hören.).

            Im Übri­gen kann man als Indi­vi­du­al­rei­sen­der sei­ne Buchun­gen auch nicht ein­fach mal so stornieren.

            Ich den­ke, dass man ab Tija­ra­fe Rich­tung Nor­den pro­blem­los Urlaub machen kann. Urlaub im Ari­dane­tal wür­de ich aber nicht machen wol­len. Der Rest der Insel soll­te nicht noch durch aus­blei­ben­de Tou­ris­mus­ein­nah­men lei­den. Coro­na hat es ja auch nicht bes­ser gemacht.

          • Es soll kei­ne Obdach­su­chen­den geben??? Vie­le sind auf die Schnel­le bei Freun­den unter­ge­kom­men. Dort leben dann bis zu 10 Per­so­nen auf engs­tem Raum in einer win­zi­gen Woh­nung. Vie­le suchen jetzt ver­zwei­felt und vor­zugs­wei­se im Nordwesten.

          • Seit 2.10. sind auf La Pal­ma ALLE Wan­der­we­ge, Forst­stra­ßen und Refu­gi­en wegen aku­ter Wald­brand­ge­fahr gesperrt!!!

          • Alle Wan­der­we­ge, Wald­stra­ßen und Refu­gi­en geschlos­sen­We­gen erhöh­ter Waldbrandgefahr
            on 02 Oct 2021

            Sie­he rechts auf die­ser Sei­te ist es noch zu lesen.

          • Sind Sie im Nord­wes­ten bei Asche­re­gen gewandert?

        • Dan­ke für die Rich­tig­stel­lung, wir sind extra als Tou­rist ange­reist. Wir besu­chen den neu­en Vul­kan nicht. Die Anrei­se war pro­blem­los mit­tels Fäh­re auf der letz­ten Stre­cke. Wir hat­ten noch nie Asche in den Augen, immer bes­te Meer­luft, bei ver­nünf­ti­gem Han­deln. Wir geben mög­lichst viel Euros aus um mit unse­rem klei­nen Bei­trag unser gelieb­tes La Pal­ma zu unter­stüt­zen. Ach ja, und die Appar­te­ments um uns her­um ste­hen leer.
          Vie­le Grü­ße von einem herr­li­chen und sehr inter­es­san­ten Urlaub

    • Ja, das mit dem Plu­ral der Häfen und Flug­hä­fen muß man so ver­ste­hen: er redet vom Hafen von Taza­cor­te und dem Flug­ha­fen am IKEA.

    • die Ori­gi­nal-Nach­richt die­ses Welt­po­li­ti­kers war übri­gens vom 05.10.2021

  12. Ich weiß nicht, ob das Video bereits ges­tern gepos­tet wur­de. Ich set­ze mal den Link…

    https://youtu.be/QQbRqHQdG3U

  13. Recht anschau­lich ist die Ent­wick­lung der Beben auch in den bei­den Gra­fi­ken (–> sie­he Link) dargestellt.
    Krei­se: Einzelbeben
    Schwarz: Durch­schnitt­li­che Tie­fe der Beben
    Blau: Akku­mu­lier­te Energie
    https://twitter.com/J_Ramos_Garcia/status/1446374096158273536

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