Vulkan Cabeza stößt mehr Lava aus

Rauchwolke - Vulkan Cabeza

Mit viel Lava wird neues Land geschaffen -

So sah die Rauch­säu­le vom Vul­kan Cabe­za heu­te Mor­gen von der Ost­sei­te La Pal­mas aus. Eine auf­stei­gen­de dunk­le Rauch­wol­ke die nach Süden zieht. In der Nacht gab es nur ver­ein­zel­te Explo­sio­nen, die in 10 Kilo­me­ter Ent­fer­nung als fer­nes Grol­len zu hören waren.

Mit den geän­der­ten Wind­ver­hält­nis­sen aus Nord­os­ten blieb die Ost­sei­te von einem wei­te­ren Asche­re­gen ver­schont. Der Flug­ha­fen Mazo ist aller­dings noch geschlos­sen. Genau­so muss­te ges­tern La Gome­ra und Tene­ri­fe Nor­te den Flug­ver­kehr einstellen.

In der Nacht hat Vul­kan Cabe­za mehr Lava als sonst üblich aus­ge­sto­ßen. Aus allen drei Öff­nun­gen spritz­ten die glü­hen­den Lava­fon­tä­nen mit 1200° C in die Höhe. Nor­mal war dies bis­her nur aus einem Mund üblich.

Lava - Vulkan Cabeza

Man muss heu­te ein­mal sehen, wie der Lava­fluss ver­lief und wie weit sich die Halb­in­seln im Meer ver­grö­ßert haben.

Laven sind Sili­kat­schmel­zen mit einem Gewichts­an­teil von 45–70 % SiO2. Neben den Sili­ka­ten kön­nen Magne­si­um- und Eisen-Ver­bin­dun­gen und auch Schwe­fel ent­hal­ten sein. Unse­re basal­ti­sche Lava hat einen gerin­ge­ren SiO2-Gehalt < 52 % und gilt als nie­der­vis­kos. Das häu­fi­ge Mine­ral Quarz (SiO2) wird zu den Oxi­den gezählt.

Vulkan Cabeza hat noch keinen Hangrutsch ausgelöst

Noch steht die Insel und einen Tsu­na­mi gab es auch noch nicht. Nach­dem in der inter­na­tio­na­len Pres­se immer noch die­ses Schreck­ge­spenst eines hal­ben Welt­un­ter­gangs publi­ziert wird, von mir eini­ge Anmer­kun­gen dazu.

Dr. Simon Day – engl. Geo­lo­ge – hat 1998 im Auf­trag einer ame­ri­ka­ni­schen Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaft eine Risi­ko­stu­die über mög­li­che Natur-Gefah­ren für die Ost­küs­te der USA erstellt. Dabei nahm er auch ent­fernt lie­gen­de Gefah­ren- Quel­len für einen Tsu­na­mi ins Auge. Gegen­über von Flo­ri­da, wenn auch auf der ande­ren Sei­te des Glo­bus, lie­gen die Kana­ri­schen Inseln.

Also hat er auch La Pal­ma näher ange­schaut und eine Spal­te ober­halb des jet­zi­gen Vul­kan Cabe­za ent­deckt. Eine Spal­te oder ein Riß der bis zur Süd­sit­ze füh­ren soll und 1949 beim Vul­kan­aus­bruch des San Juan ent­stan­den ist. Ich habe mich aus­führ­lich auf mei­ner El Hier­ro Sei­te mit die­ser The­se beschäf­tigt – also wen es inter­es­siert hier zum NACHLESEN.

Es wird kei­nen Total­ab­rutsch der West­flan­ke geben. Erd­rut­sche oder klei­ne­re Abrü­che sind bei stei­lem Gelän­de immer mög­lich. Auch jetzt mit dem akti­ven Vul­kan. Die Hang­mas­se die dann evtl. in den Atlan­tik rutscht kann aber kei­nen Tsu­na­mi aus­lö­sen, weil die Was­ser­ver­drän­gung zu gering ist. Da gibt es eini­ge ande­ren Inseln auf den Kana­ren, wo ich es mir durch­aus eher vor­stel­len kann.

10.50 Uhr – In den frü­hen Mor­gen­stun­den des heu­ti­gen Tages brach der Vul­kan­ke­gel in sei­nem nörd­li­chen Bereich erneut zusam­men und es ent­stand min­des­tens ein neu­es Lava-Emis­si­ons­zen­trum. Die­ser Umstand hat zur Emis­si­on von Abflüs­sen in ver­schie­de­ne Rich­tun­gen geführt, die neue Gebie­te betref­fen, die zuvor nicht von Lava betrof­fen waren.

Die Bür­ger­meis­te­rin von Los Llanos de Ari­dane, Noelia Gar­cía Leal, hat bestä­tigt, dass die­se neue Lava­strom wei­te­re Häu­ser und die alte Käse­rei zer­stört hat. Im Moment schrei­tet der Strom par­al­lel zum Indus­trie­ge­biet vor­an. Ob wei­te­re Eva­ku­ie­run­gen nötig wer­den, wird zur­zeit geprüft.

11.00 UhrDer Bür­ger­meis­ter von El Paso teilt mit: Die neue Lava­zun­ge hat bereits die Haupt­stra­ße LP‑2 über­quert und das Lager der Fir­ma Anta­ni in der Gegend zer­stört und wirkt sich auf den Indus­trie­park Cal­le­jón de La Gata in der Gemein­de Los Llanos de Ari­dane aus. Auch süd­lich bei Todo­que hat sich ein schnell­flie­ßen­der neu­er Lava­strom gebil­det, der Häu­ser bedroht.

Also haben wir es mit zwei neu­en Lava­strö­men zu tun, die Rich­tung Meer fließen.

12.30 Uhr - Coper­ni­cus hinkt immer etwas hin­ter­her. Letz­te Kar­tie­rung vom 7. Okto­ber. Mit Grün sind jüngs­ten Lava­l­äu­fe markiert.

Lavaverlauf

 

14.00 UhrDer Flug­ha­fen Mazo ist wie­der in Betrieb. Die ers­te Bin­ter aus Tene­rif­fa ist soeben erfolg­reich gelandet.

14.30 Uhr – Der Lava­strom bewegt sich um 13:00 Uhr kana­ri­scher Zeit unauf­halt­sam durch den Cami­no de La Vin­a­grera von Todoque.

16.30 Uhr - PEVOLCA befürch­tet einen Abbruch der neu ent­stan­de­nen Halb­in­sel (Faja­na). Sie ste­he auf einer nicht sta­bi­len Flä­che direkt vor einem tie­fen Hang zum Mee­res­bo­den. Ört­lich könn­te es zu hohe Wel­len und Frei­set­zung eini­ger Gase kommen.

18.00 Uhr - Um 16.00 Uhr fand in der Sport­hal­le von Mazo eine Bür­ger­ver­samm­lung mit den füh­ren­den Köp­fen der PEVOLCA statt. Tenor: Nichts ist unmög­lich. Der gesam­te Bereich der Cumbre Vie­ja ist der jüngs­te Teil von La Pal­ma. Auch auf der Ost­sei­te in Mazo oder Fuen­ca­li­en­te sind Vul­kan­aus­brü­che mög­lich. Die Eva­ku­ie­rungs­plä­ne sei­en bereits fertig.

  • Fort­set­zung folgt

 

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34 Kommentare zu "Vulkan Cabeza stößt mehr Lava aus"

  1. Wel­che Daten/Beobachtungen haben denn die­sen Wan­del bei der PEVOLKA bewirkt (ihr Ein­trag von 18:00 Uhr), oder habe ich da was übersehen?

    • Manfred Betzwieser | 10. Oktober 2021 um 8:28 | Antworten

      Es soll­te wegen der vie­len Beben unter Mazo eine Beru­hi­gungs­pil­le für die Bevöl­ke­rung wer­den. Erst auf inten­si­ves Nach­fra­gen rück­te die PEVOLCA mit ihrer ech­ten Mei­nung und Ansicht heraus.

  2. 20:12 Uhr Ortszeit.
    Nur eins noch: Wie­der bricht ein rie­si­ger Bro­cken aus dem Kra­ter­rand des Cabe­za, ver­mut­lich wie­der min­des­tens 10 bis 20 m groß und schwimmt, dies­mal im mitt­le­ren Lava­strom, nach unten.

    Das ver­deut­licht noch ein­mal die der­zei­ti­ge Dyna­mik am Vul­kan und die abrupt mög­li­chen Ver­än­de­run­gen bei den Lava­strö­men. Die­ser Bro­cken allein ist wie­der ein­mal so groß wie ein statt­li­ches Haus.

  3. Inzwi­schen hat die Lava von der nörd­li­chen Spur wie­der auf die mitt­le­re Linie gewech­selt. Aktu­ell hat so immer noch die süd­li­che Kan­te des Lava­stro­mes etwas weni­ger Druck.

    Zur 18:00 h Mel­dung oben: Es ist beru­hi­gend, wenn die zustän­di­gen Behör­den inzwi­schen die Unbe­re­chen­bar­keit der Situa­ti­on über min­des­tens 24 h hin­weg akzep­tie­ren und damit dann auch umge­hen. Vor allem dürf­te das der Bevöl­ke­rung eher ein Sicher­heits­ge­fühl geben, als wenn die Tou­ris­mus­be­hör­den wei­ter ohne Vor­be­hal­te aktu­ell eine Ein­rei­se empfehlen.
    Es ist zwar am Wahr­schein­lichs­ten, dass ein wei­te­rer Aus­bruch an der aktu­el­len Stel­le erfolgt, aber die Schich­ten um La Pal­ma sind bekann­ter­ma­ßen ris­sig. Der gesam­te Süden La Pal­mas ist also ein Kan­di­dat für einen aku­ten Aus­bruch inner­halb der kom­men­den 24 h. Das Pro­blem ist auch: Kein Erd­be­ben deu­te­te bis­her auf einen wei­te­ren Aus­bruch im Bereich des Cabe­za hin. Das kann zwar bedeu­ten, dass ein Aus­bruch dort ohne grö­ße­re Wider­stän­de pas­sie­ren wür­de. Aber es kann auch bedeu­ten, dass die Lava sich bis dort hin gar nicht mehr ihren Weg sucht, son­dern anders­wo hin, wo der­zeit die Beben zuneh­men werden.
    Alle Beben unter 10 km in den kom­men­den 24–48 h kön­nen dafür wich­tig wer­den, um die Pro­gno­sen zu verbessern.

  4. Lie­ber Herr Betzwieser,
    vie­len Dank für den tol­len Live-Ticker!
    Ich ver­rei­se seit mehr als 15 Jah­ren meh­re­re Wochen nach Tacan­de. Der längst geplan­te Auf­ent­halt im Novem­ber wird lang­sam knapp, was mir jedoch als Luxus­pro­blemn erscheint. Ich hof­fe für die Insel­be­völ­ke­rung, dass alle durch­hal­ten und der immense Scha­den nicht noch (wesent­lich) grö­ßer wird.
    Die Fas­zi­na­ti­on ist in Tei­len einem gro­ßen Schre­cken gewi­chen und ich kann nur allen vor Ort viel Kraft und Geduld wün­schen. Die diver­sen Institutionen/ Behörden/Helfenden schei­nen gute Arbeit zu leis­ten und die Soli­da­ri­tät beeindruckt.
    Noch zwei Links zu tages­ak­tu­el­len Pri­vat­film­chen auf You­tube, die es aber auch schon teil­wei­se in Nach­ri­chen geschafft haben:
    https://www.youtube.com/channel/UCA3x4hQV5Wa7xqYxkVNEmNQ/videos
    https://www.youtube.com/channel/UCfbAYRfz2CfzQU1EAaUqSLw/videos

    • Die Auf­nah­men – z. B. ElMa­qui­no­la – und vie­le ande­re in die­ser Art zu sehen – das tut ein­fach nur weh. Die­se unbän­di­ge Gewalt des Vul­kans. Nichts kann ihn auf­hal­ten. Jetzt zwei neue Lava­strö­me. Unser Gedan­ken sind bei allen Men­schen in La Pal­ma, ins­be­son­de­re bei denen, die durch die­sen Vul­kan­aus­bruch alles ver­lo­ren haben.

  5. Mel­dung von 18:00
    Das ist schon etwas beun­ru­hi­gend. Doch es ist gut, wenn die Behör­den im Den­ken dem Vul­kan vor­aus sind und Plä­ne für die unter­schied­lichs­ten Sze­na­ri­en bestehen.

  6. Hab grad mal grob durch­ge­zählt auf die­ser Seite:
    https://www.ign.es/web/ign/portal/ultimos-terremotos
    Es müss­ten für heu­te bis jetzt ca 100 Erd­be­ben sein. Tiefs­tes Beben aus 41km Tie­fe der gros­se Teil so zwi­schen 10 – 16 km Tiefe

  7. Sehr geehr­ter Herr Betzwieser
    Hal­lo an alle

    Das könn­te noch eine inter­es­san­te Seit sein, die rela­tiv aktu­ell die Aus­deh­nung der Lava nach­führt und darstellt.
    la pal­ma kana­ri­sche | OpenStreetMap

  8. Zunächst möch­te ich mich auch für Ihre täg­li­chen Infor­ma­tio­nen und dem damit ver­bun­de­nen, bestimmt nicht gerin­gen Auf­wand, bedanken !
    Einen z. T. viel dis­ku­tier­ten Flan­ken­ab­bruch sehr ich der­zeit auch über­haupt nicht,
    hier­zu müß­ten im Bereich Fuen­ca­li­en­te eben­falls 7–9 neue Mag­ma­aus­bruch­stel­len ent­ste­hen, so dass der „Schnei­de­bren­ner“ süd­lich arbeitet.
    Die 3,4 + x Ampli­tu­den im dor­ti­gen Bereich sind aber noch nicht als mas­si­ve Schwarm­be­ben aufgetreten.
    Sor­ge macht mir aller­dings die mas­si­ve „Neu­land­ge­win­nung“ durch die Lava im Meer.
    Der Bro­cken ist nicht mehr weit von der sehr tie­fer­ge­hen­den Atlan­tiksteil­kan­te unter Was­ser entfernt.
    Bre­chen gro­ße Stü­cke nur ab, kein Pro­blem, aber wenn von der Steil­küs­te der ganz gro­ße Bro­cken mit ins Rut­schen gerät, da bleibt es dann wahr­schein­lich nicht mehr bei den klei­nen 1–2 Meter Wellen.
    Ich möch­te den Pal­me­ros aber hier­mit auch alles erdenk­lich Gute wün­schen, vor allem dass Sie gesund bleiben!

    • Die neue Halb­in­sel könn­te bei wei­te­rem Mate­ri­al­zu­wachs wei­ter vor­ne abbre­chen, das habe ich mir auch gedacht, als ich die Bil­der mit den Bathy­me­trie­an­ga­ben gese­hen habe. Aber das ist auf Hawai’i, Big Island auch schon so vor­ge­kom­men, und wie Sie sagen, mit den Sze­na­ri­en von 1998 für La Pal­ma ist das zumin­dest nicht ver­gleich­bar. Eher könn­te ich mir ein grö­ße­res Sze­na­rio eines Abbruchs an Steil­küs­ten wie bei Los Gigan­tes auf Tene­rif­fa vor­stel­len. Ich glau­be, das Haupt­pro­blem für la Pal­ma ist, neben dem Dau­er­stress, der Zer­stö­rung durch die Lava und den aus­blei­ben­den Devi­sen, eher die andau­ern­de sehr schlech­te Luft­qua­li­tät, die jetzt nicht abseh­bar bes­ser wird, wo aus der Tie­fe Beben immer neu­es Mate­ri­al mel­den. Heu­te ging das bis 41 km hin­un­ter, direkt unter dem Gip­fel der Cumbre Vie­ja, der Desea­da und hoch bis um die 10 km.
      Das deu­tet auf ein sich sta­bi­li­sie­ren­des För­der­band hin, dem die Kraft so schnell nicht ausgeht.

  9. Eben, ca. 14:30 h Orts­zeit kam es an der Nord­hälf­te des Kegels (also links von der vor­de­ren Erup­ti­on und links von dem Strom, der ges­tern etwa der mitt­le­re von drei­en war) wohl wie­der zu einem Bruch, dar­auf­hin ström­te dann recht schnell eine brei­te Front nörd­lich den Berg hin­ab und eta­bliert dort wohl gera­de wie­der einen kräf­ti­ge­ren Lavastrom.

    • was bedeu­tet „links“? nörd­lich oder südlich?

      • Links im Bild, sieht für mich nach der nöd­li­chen Sei­te aus (wies im Text steht).
        Man siehts auf dem Bild auch, die fil­men ver­mut­lich irgend­wo von El Paso aus, evtl. weiß Man­fred mehr dar­über, von wo genau. 😉

        • Manfred Betzwieser | 9. Oktober 2021 um 16:58 | Antworten

          Das scheint von El Paso, also von Nor­den, auf­ge­nom­men wor­den zu sein. Die Kame­ra wech­selt öfter den Standort.

    • In hef­ti­gen Wel­len ver­stärkt sich der nörd­li­che Lava­fluss aktu­ell immer wie­der und klingt dann zeit­wei­se ab. Eben kam ein rie­si­ger Bro­cken mit her­un­ter­ge­schwom­men (sie­he Bild), der ca. 1–20 m groß sein könn­te, par­al­lel stieg hin­ter dem Berg wei­ßer Rauch auf. Ich ver­mu­te, aktu­ell sind dort, also nörd­lich des bis­he­ri­gen Lava­stroms abwärts zum Meer, Schä­den zu bekla­gen, denn der wei­ße Rauch dürf­te von Brän­de stam­men, die wei­ter unten enstan­den sind und nicht mehr vom Aus­bruch selbst.

      • @Arno: Hier ein ziem­lich beein­dru­cken­des Video der IGME, wel­ches jenen nörd­li­chen Lava­fluss in Gän­ze zeigt.
        Die Kame­ra-Posi­ti­on ist klar iden­ti­fi­zier­bar. Es ist die Zufahrt­stra­ße zu jenem Geh­öfft, unter­halb des­sen die ers­te Lava­quel­le außer­halb und nörd­lich des Kegels wie eine Quel­le ent­sprang. Also in der Sen­ke mit­ten im Bild, die jetzt vom Lava­strom des Kegels über­strömt wurde.
        So kann man die Ein­drü­cke einordnen.

        • Es gibt kei­nen neu­en Ort eines Lava­stroms auf der nörd­li­chen Sei­te des Kegels, die vor­hi­gen Lava-Fel­der sind noch gut erkennbar.
        • Es gibt ein erhöh­tes Lava-Volu­men, was hier auf der nörd­li­chen Sei­te wie bis­her auch stark zu schwan­ken scheint. Die Maxi­ma sind es, die wei­ter unten die jün­ge­ren, neu­en Strö­me vor­an­trei­ben und die Aus­brei­tung der Lava auf und außer­halb der bereits erkal­te­ten alten Strö­me in neu­en Zun­gen bedeu­ten kann.

        Für die Zun­ge, die jetzt ins Indus­trie­ge­biet hin­ein­reicht, hat­ten Ste­fan Kör­ner und ich genau dies bereits befürch­tet, sobald die nächs­te Lava-Wel­le käme. Wobei ich jetzt erstaunt bin, wie der direk­te­re Berg­ab-Strom nach unver­än­dert an der LP-02 zu ste­hen scheint und vor­erst kei­ne Rol­le zu spie­len scheint.
        Ich fürch­te, dass sich dies je nach Lava-Men­ge ändern wird, und nahe­zu das gesam­te Gelän­de zwi­schen Haupt­strom und Indus­trie­ge­biet ver­füllt wird. Viel Scha­dens­po­ten­ti­al ist dort inzwi­schen jedoch nicht mehr übrig – erst wie­der wei­ter bergab.

        • Die Geo­gra­fie gibt also die Rich­tung der Strö­me klar vor.

          • Nicht die Geo­gra­fie, aber die Geo­lo­gie. Mag­ma sucht sich immer den ein­fachs­ten und leich­tes­ten Weg nach oben.
            In die­sem Fal­le – ich habe zu spät nach­ge­le­sen – klar, das Gelän­de und damit die Geografie.

  10. Ein kur­zer Eindruck
    Ges­tern hat­ten wir das Glück zu unse­rem Haus fah­ren zu kön­nen. Es liegt in der let­zen Stras­se vor dem Lava­fluss, Anrei­se nur über den Süden der Insel möglich. 
    An der Kon­troll­sta­ti­on beka­men wir ein Begleit­fahr­zeug des Roten Kreu­zes. Es ging los. Je dich­ter wir kamen, des­to mehr Asche. Am Stra­ßen­rand ein­ge­stürz­te Häu­ser und Lager­hal­len, kaput­te Fens­ter. Ein fah­ren auf der Stras­se ist kaum noch mög­lich. Kein Mensch, kein Tier, kein Vogel. Nur das immer stär­ker wer­den­de Dröh­nen des Vul­kans. Wir fah­ren an der Tank­stel­le in San Nico­las vor­bei und immer wei­ter … Am Grund­stück ange­kom­men, ca. 40 cm Asche. Die zwei Män­ner vom Roten Kreuz erkann­ten sofort, dass das Dach des Hau­ses kurz vor dem Zusam­men­bruch war. Zu viert schau­fel­ten wir auf Lei­tern und Stüh­len ste­hend die Asche vom Dach. Ein gewal­ti­ges Gewicht und alles unter enor­men Zeit­druck. Mit der Ket­ten­sä­ge wur­den schnell alte Holz­bal­ken auf Län­ge gesägt und im Haus als zusätz­li­che Stüt­ze zwi­schen Decke und Boden geschla­gen. Der schö­ne Holz­bo­den, egal. Es geht ein­fach nur dar­um zu ret­ten, was zu ret­ten ist. 
    Vor 25 Jah­ren began­nen wir auf einem Lava­grund­stück Pflan­zen und Bäu­me zu pflan­zen. Es war so schön und fried­lich. Schon jetzt ist zu sehen, dass so gut wie alles kaputt ist. Was­ser gibt es nicht mehr. Alles ist hin, begra­ben unter einer dicken, beton­schwe­ren Schicht. Aber unser Haus ist noch da. Noch …

  11. Heu­te Mor­gen um 05:50 Uhr Orts­zeit konn­te man per Web­cam sehen, wie sich links (nörd­lich) und rechts (etwas süd­lich) des alten Lava­stroms zwei neue bildeten. 

    Hab mal eine Bild­schirm­ko­pie gemacht, als ich das nach dem Auf­ste­hen zufäl­lig sah. Das gan­ze spiel­te sich gleich­zei­tig und in Minu­ten ab. Ver­mut­lich war das die Ent­ste­hung der oben erwähn­ten zwei neu­en Strö­me. Man sieht auch ohne beweg­te Bil­der an der Hel­lig­keit, wo sich in die­sem Moment das flüs­sigs­te – und heis­ses­te – Mate­ri­al mit ziem­lich star­ker Dyna­mik bewegt hat. 

    Hier auch noch­mal der Link zur Bild­quel­le, der Web­Cam, deren Link Man­fred gepos­tet hatte:

    https://rtvc.es/en-directo/

  12. Zeit­raf­fer­auf­nah­men von rtvc.es zwi­schen 00:00 und 7:00 zei­gen das Aus­maß der 
    Ver­än­de­run­gen:
    https://twitter.com/ita_dc/status/1446733684221091842

    • Ok das kam jetzt gleich­zei­tig, wäh­rend ich das Bild dazu abge­schickt habe. Sor­ry für die Dop­pe­lung, natür­lich ist so eine Zeit­raf­fer­auf­nah­me noch besser. 😉

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