La Palma heute in „Schwarz“ -
Feinster Picon fällt heute als Lavaregen auf der Ostseite vom Himmel. Es ist die Asche oder das Lapilli, das vom Vulkan Cabeza ausgestoßen und in große Höhen geschleudert wird. Das Titelfoto der IGN zeigt ein extremes Beispiel auf Westseite direkt in Kraternähe.
Mit dem heutigen Westwind werden die vulkanischen Partikel über viele Kilometer nach Mazo, die Brenas, Santa Cruz de La Palma bis in den Nordosten in die Gegend von Los Sauces befördert.
Es ist jetzt schon innerhalb der letzten zwei Wochen das 3. Mal, dass es auf der Ostseite zu einem Aschefall kommt. Dazu hatte auch schon im Beitrag ein Video aufgenommen.
Unter Lapilli (ital. „Steinchen“) oder Picon (span.) verstehen Vulkanologen erbsen- bis nussgroße (2–64 mm) Auswürflinge (Tephra), die bei einem explosiven Vulkanausbruch gefördert werden. Lapilli gehören zusammen mit den vulkanischen Aschen (< 2 mm) und den Bomben (> 64 mm) zu den verschiedenen Sorten lockerer vulkanischer Auswurfmassen. Sie bestehen aus Lavafetzen, Schlacken, Resten alter Schlotfüllungen oder Xenolithen.
Ist Asche- und Lavaregen gefährlich?
Das Auswurfmateriel ist nicht toxisch. Es sind basaltische Glaspartikel die in den Augen wie Glassplitter Verletzungen bewirken können. Auch sollten keine großen Mengen eingeatmet werden, da es an den Schleimhäuten, Bronchien und in der Lunge zu Schnittverletzungen führt.
Im Grunde ist es für die Natur Dünger und mit vielen Mineralstoffen versetzt. Es gilt auch hier, die Menge machts. Fällt zu viel Lavaregen ersticken die Pflanzen. Genauso kann sich auf Flächdächern, das ist übliche Bauweise auf La Palma, das Gewicht ein Gebäude zum Einsturz bringen. Das feine Vulkanmaterial ist schwerer als Sand und schnell haben sich tonnenschwere Lasten angehäuft.
Flughafen Mazo geschlossen
Wie erwartet und bereits gestern geschrieben, geht heute auf dem Flughafen von La Palma nichts mehr. Zu gefährlich ist die Lavaasche für die empfindlichen Motoren und Triebwerke. Der Flughafen bleibt geschlossen bis nach dem Aschefall wieder gereinigt werden kann.
10.15 Uhr – Das 24-Stunden-Monitoring-Vulkanüberwachungsnetz des National Geographic Institute (IGN) hat in den letzten 24 Stunden fast hundert Erdbeben mit Magnituden von 2,4 bis 3,9 geortet, von denen viele von der Bevölkerung wahrgenommen wurden. Die Beben kamen aus 11 bis 14 km Tiefe.
10.25 Uhr - Auch heute ist mit dem Westwind, das entfernte Grollen und Donnern des Vulkan bis nach Mazo auf der Ostseite zu hören.
11.00 Uhr - Die jüngsten GPS Verformungswerte vom 6.10.21
Nach den GPS Messsungen der IGN hat sich La Palma 12 cm nach Süden ausgebeult (N‑Werte).
Die Ost – West Ausrichtung bleibt unverändert bei einem 0‑Wert.
Die Verwerfung in der Höhe liegt bei knapp 20 cm (U).
Damit hat sich in den letzten Tagen nicht allzu viel geändert und deutet auf einen hohen Innendruck im Magmakammerbereich hin.
Auch von Seiten der GPS-Verformung dürfte es in den nächsten Tagen sehr aktiv weitergehen. Die Kammer ist mit Magma und Gasen voll gefüllt.
Die anderen Indikatoren der Bebentätigkeit oder der ausgestoßenen Schwefeldioxidmengen untermauern diese Prognose.
11.30 Uhr - Will ich noch die aktuellen Schwefelwerte von Involcan nachliefern:
Die gestern durchgeführten Messungen mit dem Patrouillenboot der Guardia Civil in mobiler Seeposition waren die ersten, die auf den Kanarischen Inseln durchgeführt wurden, und die Ergebnisse waren von sehr guter Qualität.
Nach Durchführung mehrerer Transekte wurde die Emission von Schwefeldioxid (SO2) durch diesen Eruptionsprozess gestern in die Atmosphäre auf 13.100 Tonnen pro Tag geschätzt. Eine hohe Emissionsrate, die kurz- / mittelfristig auf eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit des Abschlusses dieses eruptiven Prozesses hinweist.
12.45 Uhr – Die Fluggesellschaft Binter hat mitgeteilt, dass sie ihre Verbindungen nach La Palma mindestens bis Freitag um 13 Uhr ruhen lässt. Dann wird man weitersehen, wie sich die Luftqualität entwickelt.
12.50 Uhr - Das Insurance Compensation Consortium (CCS) hat bis Mittwoch, 6. Oktober, 3.696.711 Euro an vom Vulkanausbruch betroffene Versicherungsnehmer gezahlt. Die Zahlungen aus Banküberweisung an den Versicherten entsprechen 17 Häuser und eine kommerzielle Einrichtung , die von Lava zerstört wurde.
Alle Anträge wurden dem zur Begutachtung des erstattungsfähigen Schadens eingesetzten Expertenteam nach Eingang und Aufzeichnung zugestellt. Die Experten kontaktieren die Versicherten innerhalb einer Frist von höchstens 48 Stunden nach dem Tag der Antragstellung.
Ersatzansprüche wurden 69% durch die eingereichten CC Website ( www.consorseguros.es ), in 30% der Fälle durch Aufruf des CCS Call Center (gebührenfreie 900 222 665) und nur ein Rest von 1% haben ihre Anforderungen gesendet in Briefform.
13.00 Uhr - Es wird die nächste Zeit auch kein Meeressalz von Fuencaliente geben – Der Ausbruch des Vulkans Cabeza verwüstet den Primärsektor der Insel, insbesondere im Bananen‑, Trauben- und Avocadoanbau, wo mit massiven Verlusten zu rechnen ist. Aber nicht nur das. Andere Ernten scheitern an einem feinen, manchmal nicht wahrnehmbaren Regen von Asche, der alles, was er berührt, schwarz färbt, wie die Farbpalette der Salzsalinen von Fuencaliente.
13.10 Uhr – Das ist die militärische UME (Unidad Militar de Emergencias) die auch jetzt wieder sehr viel Hilfe auf La Palma leistet.
Para finalizar los actos, algunos de nuestros vehículos de intervención 🚒 y la fuerza a pie desfilan delante de las autoridades civiles y militares#DíaUME pic.twitter.com/Q8CTnoDdG3
— UME (@UMEgob) October 7, 2021
13.20 Uhr – Das bisher stärksten Beben von ML4,3 um 12.17 Uhr Ortszeit aus 35 km Tiefe unter Mazo.
13.30 Uhr – Neue Entwicklung an der Lavafront – Eine Zunge des Hauptstroms hat sich vom Hauptkanal getrennt, der in die Fajana mündet und weiter nach Süden und auf dem Weg zum Charcón abgezweigt. Auf seinem Vormarsch in Richtung Küste, weiter links vom Strand von Guirres, hat er bereits weitere Bananenplantagen begraben.
14.20 Uhr – Selbst von Teneriffa aus ist die Vulkanwolke zu erkennen. Danke an Kurt Meindl.
15.40 Uhr – Der technische Direktor von Pevolca, Miguel Ángel Morcuende, hat auf einer Pressekonferenz angegeben, dass der Bruch dieses Lavafingers gestern gegen 17:00 Uhr praktisch am Ende der Hauptstromes etwa 350 Meter vor seiner Ankunft auf See verheerend war. Weitere Bananenplantagen und die Zerstörung mehrerer Lagerstätten und einiger Gebäude gibt es zu vermelden.
Morcuende hat angegeben, dass dieser Zusammenbruch darauf zurückzuführen ist, dass der neue Lavafinger einen Teilungsbereich erreicht, der sich vollständig gefüllt hat und sich dann über den Kopf „ausbreitet“. Er fügte hinzu, dass sich die Zwischenzone zwischen der Endmoräne des Hauptstroms und diesem Finger höchstwahrscheinlich wieder füllen wird, was weitere Bananenplantagen betrifft.
16.30 Uhr – Der neue Lavastrom der sich vom Hauptstrom abgetrennt hat und rund 600 Meter weiter südlich das Meer erreicht.
17.30 Uhr – Nach einigen Stunden Ruhe am Nachmittag, geht es jetzt wieder richtig los. Erdbeben, ein ständiges Zittern und Donnergrollen aus den Bergen und das auf der Ostseite. Im Westen sicher alles noch intensiver. Vielleicht schreibt jemand von der Westseite kurz mal sein Empfinden.
18.30 Uhr – Die Guardia Civil hat in der Nähe von Puerto Naos 150 tropische Vögel in einem Haus ausfindig gemacht, das wegen der Nähe des Lavastroms nicht mehr zugänglich ist. Wie die Benemérita berichtet, wurden die Vögel nach der Suche nach dem Hausbesitzer evakuiert und bereits in das Maroparque Rescue Center überführt.
Seit dem Ausbruch des Vulkans arbeiten Agenten der Guardia Civil an der Evakuierung der Tiere, die in den Häusern geblieben sind, die geräumt werden mussten. Auch Hunde und Katzen sind von den Lavaströmen eingeschlossen. Werden die Tiere nicht herausgeholt, sterben sie.
- Fortsetzung folgt
Ich sehe den Livestream von TV Canarias. – In dieser Nacht ist der Vulkan aktiver denn je. Der obere Spalt faucht laut, im unteren brodelt die Lava, wie ich das seit dem ersten Tag des Ausbruchs nie gesehen habe. Ein einziger Hexenkessel. Ein ständiges Donnern, Grollen und Fauchen. Der Lavafluss ist deutlicher sichtbar als in den Nächten zuvor. – Ich ahne, was das für die tiefer am Hang gelegenen Siedlungen und Plantagen bedeutet. – Und die andauernden Beben auch in großer Tiefe scheinen anzudeuten, dass das nicht lange nicht zuende ist…
sehr gut, 150 tropische vögel im haus, respekt ???
bestimmt ein tierzüchter oder einer der es werden will !!!
leider fehlt jede spur des hausbesitzers.….….…
tut jetzt nichts zur sache, aber ich war schon oft auf der der insel zum arbeiten und hoffe es geht allen gut.
Hallo Manfred und alle Leser,
heute Mittag wurde es auf meinem „Logenplatz“ (Fa. YaYa Materiales, Cno. de La Era 16 in El Paso) – 2,9 km Luftlinie vom „Cabeza“ entfernt, zu ungemütlich: ich bin zur Freundin nach SCLP bis mindestens nächsten Montag umgezogen.
An den infernalischen Grundlärm mit vor allem Subbass-Frequenzen um die 10–15 Hz kann man sich als Rolling Stones Fan gewöhnen, aber es belastet halt das Gemüt und die seelische Stabilität wird herausgefordert. Ein Kunde kommentierte heute, so müsse es wohl in den Bunkern an der Westfront des 1. Weltkriegs gewesen sein…
Die Nacht an der Calle Cuesta de Abajo (Luftlinie ca. 3,5 km zum Cabeza) war „aushaltbar“, da vorher ein paar palmerische Freunde mit einigen Flaschen Wein vorbei kamen.
Fast alle Palmeros, die ich heute morgen sprach, hatten starke Kopfschmerzen in der Hinterkopfregion – auch ohne Wein – das ist möglicher Weise eine Konsequenz des Schwefels. Das Aridanetal war heute morgen stark vernebelt, ähnlich wie bei stärstem Calima, aber es waren halt Vulkanasche-Schwebstoffe und offenbar Schwefel.
Insgesamt steigt auch das Aggressionspotential der Menschen – allgemein – im Aridanetal – wohl auch eine Folge der Umweltbelastung.
Falls irgend jemand, der dies hier liest, noch die „gute“ Idee haben sollte, in der Nähe des Lavastroms „nach dem Rechten zu schauen“, dem sei gesagt, daß verbrennendes Furadan oder ähnliches Bananengift (das angeblich nach wie vor aus Marokko reimportiert wird, da in der EU seit vielen Jahren verboten) nach wie vor extrem krebserregend, erbgutschädigend etc. ist. Halbwertszeit im Boden schätzungsweise 20 Jahre (Angabe nicht verbrieft oder überprüft). Wenn also vor dem Vulkan galt, daß eine Zone von mindestens 1 km um traditionelle Bananenplantagen herum als Wohngegend tabu ist (außer für potentielle Selbstmörder), sollte dies nun während der „Lava-Transformation“ für einen Sicherheitsabstad von ca. 2 km gelten.
Ja, die Kopfschmerzen könnten zumindest zum Teil wirklich auf die Schwefeldioxidkonzentration zurückzuführen sein. Bei Chemie.de findet sich dazu folgendes:
Eine Schwefeldioxidkonzentration, die über dem MAK-Wert (maximale Arbeitskonzentration, liegt hier bei ca. 1,3 mg·m−3) liegt, kann beim Menschen zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Benommenheit führen.
Wenn das Bananengift wirklich Carbofuradan war, ist allerdings die Halbwertszeit zum Glück nur 1 bis 2 Wochen.
Wie präzise/sicher können die Fachleute ausschließen, dass sich die Aktivitäten allein auf die Westseite beschränken werden? Schließlich sind 375 Jahre Abstand zum letzten Ausbruch auf der Ostseite mit dem Vulkan San Martin geologisch gesehen wie gestern.
https://eu-browse.startpage.com/av/anon-image?piurl=https%3A%2F%2Fimg.fotocommunity.com%2Fwandern-ueber-die-19km-vulkanroute-mit-blick-nach-el-hierro-48b4d7da-836c-42b0-a374-ea30185d1e0c.jpg%3Fheight%3D1080&sp=1633631457T71aeab92bd70571b246cf1a06fa54273c5682a4593d718ae409339edaa91c9e7
Eine gut Frage. Ausschließen kann man gar nichts.
Die Magmakammer liegt beidseitig direkt unter der südlichen Cumbre. Bricht der Vulkan östlich aus, wird auch die Lava nach Osten fließen.
Bemühen wir die Zeitgeschichte mit den 375 Jahren, dann sollte es den Westen treffen.
Jetzt haben wir noch den Süden.
La Palma wächst und entfernt sich jährlich um 4 bis 5 Zentimeter durch die Kontinentaldrift nach Nordosten. Der Hotspot bleibt nach wissenschaftlichen Untersuchungen stabil und stationär liegen bzw. wandert aus der Sicht von La Palma nach Süden.
Dann müsste der zukünftige Vulkan im Süden um den San Antonio oder Teneguia ausbrechen. Das hatte auch ich jetzt und einige Vulkanologen favorisiert.
Wie man sich täuschen kann, haben wir jetzt gesehen. Das Magma sucht sich immer den einfachsten und bequemsten Weg zum Aufstieg.
Herzliche Grüße
Manfred
Aber die Lava hat sich halt für einen andern Ort entschieden an die Oberfläche zu kommen, wenn das aber so weiter geht mit den Beben im Süden befürchte ich noch eine Eruption im Süden.
Danke Manfred.
Wenn man sich auf einem Blatt Zeichenpapier mal maßstabsgetreu ein spitzes Dreieck abbildet, mit Luftlinie weniger als 10 km vom Vulkan West zur Ostseite und die „Hauptmagmakammer in ~ 35 km Tiefe“, dann wird schon optisch klarer, wie wenig Abweichung ausreicht, um auch im Osten austreten zu können.
Hoffentlich reichen also die ‚Ventile‘ im Westen aus. Ansonsten hat es noch nie geschadet, ein wenig im Voraus zu planen.
Viele Grüße
1949 brach u. a. der Duraznero-Vulkan aus und ein schmaler Lavastrom floß an der Ostseite ab, der kurz vor Erreichen des Meeres versiegte.
Das war während der San Juan Eruption. Es gab 3 Öffnungen und der Duraznero lag direkt auf der Bergspitze. Er bildete erst einen Lavasee und dann einen leichten Abfluss auf der Ostseite.
Herzlichen Dank für die tägliche Berichterstattung von der Isla Bonita.
Diesmal mit erheblich Mehrarbeit als vor einigen Jahren über Eldicscreto.
chappo
Ich hoffe dir stehen Helfer zur Seite und die Server halten den Ansturm stand.
Gibt es schon Infos zur Familie die du unterstützen möchtest?
Ich konnte ja jetzt 10 Jahre ausruhen. Es gibt viele Helfer und Leser die Infos beisteuern. Dafür besten Dank.
Die Familie, die alles verloren hat, kristallisiert sich langsam heraus. Ich werde diese Familie dann vorstellen. Noch prüfe ich. Dann kann jeder selbst entscheiden, ob er sie unterstützen möchte.
Im Moment sind alle Evakuierte gut untergebracht und versorgt. Keiner leidet Not. Es geht darum eine neue Existenz aufzubauen und das hat noch etwas Zeit, solange der Vulkan für täglich neue Überraschungen sorgt.
Vielen Dank auch von mir – für die vielen Informationen und den angenehmen Grundton, der sich in dieser Antwort an Heinz Willi auch zeigt. Ich wünsche allen auf der Insel alles erdenklich Gute!
PS: Wir wohnten 2016 knapp südlich vom Lavastrom, aber das Haus steht wohl noch…
von den 5 Häusern, die wir in den letzten 15 Jahren bewohnt hatten, sind 3 zerstört … tut weh
Hallo Manfred, ich habe eben mit Freunden aus El Paso geschrieben … die Nerven der Bewohner auf der Westseite liegen langsam blank. Der Lärm und die Explosionen (vor allem während der Nacht) lassen keinen ruhigen Schlaf zu. Mehr als 3–4 Stunden kommen da nicht zusammen. Wenn dann noch auf Grund der Asche die Kinder nicht vor die Tür können, steigert sich der Stresslevel nochmals. Ich hab nochmal ein aktuelles Satellitenfoto beigepackt. Dank dir nochmals für die aktuellen Infos und Updates
Was passiert eigentlich bei einem (Stark)Regen mit der Asche? Wird die weggeschwemmt und kann die etwas mitreissen oder verstopfen)?
Vielen Dank für die zeitnahe und sehr gute Berichterstattung
#hochzeitsreise2022nachlapalma (erfunden)
Das kommt auf einen Versuch an. Ab Ende Oktober beginnt die Regenzeit. Die Lavaasche wird sicher von den Dächern gespült. Ob die Abflussrohre das verkraften, da habe ich so meine Zweifel. Einiges wird sicher verstopft und es drohen lokale Überschwemmungen. Wir werden es sehen.
Das klingt plausibel. Je mehr Dächer bis dahin von allzu schweren Schichten befreit werden können, desto besser wäre es zudem, da in verbindung mit Wasser die Last zusätzlich steigen dürfte. Und: Hoffentlich gibt es dann auch keine Lahare. Eine der möglichen Ursachen für deren Entstehung ist immerhin:
„Starke Regenfälle, die auf vulkanisches Lockersediment treffen.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Lahar
Es wird dann wohl Lahre geben. Gar nicht gut.
Entschuldigung – Was ist Lahre?
(PS: Ich hatte die Mehrzahl auch falsch geschrieben, korrekt wäre wohl „Lahars“.)
Die BILD Zeitung – würde – es uns dann in ein paar Wochen in bunten Buchstaben sicher erklären. 😉
Solange normaler Regen im Rahmen der Saison fällt, ist das Verstopfungsproblem vermutlich eher das wahrscheinliche Szenario. Interessant wäre jetzt als Grundlage weiterer Spekulationen vermulich die Regenmenge pro Quadratmeter in den Wintermonaten – auf der Südseite La Palmas.
Danke ok – ich hatte schon vermutet, dass du das meinst. Ein Lahar ist ein Schlamm- und Schuttstrom, der von einem Vulkan ausgeht. Das Wort kommt aus dem Javanischen. ..
Das schließe ich eigentlich für den Cabeza aus. Dafür fehlt das Wasser und der Starkregen auf der Westseite. Es können sich aber trotzdem Schlammströme bilden, die langsamer Richtung Meer abfließen.
Ja, dachte ich mir auch. Aber, übrigens: Nicht User „Mike“ mit User „Arno“ verwechseln, ich hatte die Differenzierung, wie es oben nachzulesen ist, bereits vorgedacht, Lahars aber zumindest als theoretische Möglichkeit mit erwähnt, weil übermäßig starke Regenmengen dafür in Verbindung mit losem Material auch ausreichen „könnten“.
Was keiner irgendwo braucht, so wollte ich das unbedingt auch verstanden wissen, sind Panik-Meldungen, die sich in der Regenbogenpresse als Auflagenprofite niederschlagen.
Übrigens, meine Motivation hier zu schreiben ist die: Ich wollte Anfang November auf La Palma eine Woche sein, weil ich bis auf El Hierro die anderen Inseln schon kenne.
Und ich halte als Naturwissenschaftler den Abbruch einer der extrem steilen Westflanken des Teide auf Teneriffa für wahrscheinlicher, als das etwa 20 Jahre alte Szenario, dass das von La Palma ausgehen könnte.
Wieder was von @UdriGeo, ein Update von 7. Oktober: Der Lavastrom und die neue Halbinsel, wieder mit Bathymetrie. Die dünnen Linien betreffen wieder vertikale 1m Abstände, die dickeren 5m Abstände.
https://twitter.com/UdriGeo/status/1446068786977812486
Richtigstellung/Faktenfuchs: Ich habe es eben mit dem Bild im Link eins drüber abgeglichen, das Bild, das ich verlinkt habe scheint trotz der dazu angegebenen Info älter zu sein. Der neue Lavastrom südlich fehlt, zumindest Teile davon hätten auch hier sichtbar sein müssen. Vielleicht wurde ja auch nur die Bildmontage heute gemacht, dann ist es aber zumindest missverständlich beschriftet. 😉
https://twitter.com/Heriberto_BV/status/1446091644709838851
Neue Abzweigung vom Hauptstrom trifft südlich vom Strand von Los Guirres auf die Steilklippe.
Bitte, eine Frage: Gibt es den Strand von Los Guirres mit dem Kiosk noch oder wurde der Strand und das Kiosk von den Lavamassen schon „verschlungen“? Viele Grüße Ingeborg
https://riesgovolcanico-lapalma.hub.arcgis.com/apps/mapa-comparativo/explore
Diesem Bild zufolge gab es den Kiosk jedenfalls um 12 Uhr noch. Wie es jetzt aussieht ist fraglich.
Hallo Ingeborg, noch gibt es einen Teil vom Strand und auch den Kiosk. Aber wenn man die Aufnahmen sieht, dann wird es vermutlich nur noch Stunden dauern, bis die Lava auch dieses wunderschöne Fleckchen Erde verschlungen hat.
Hallo Caro, ich habe inzwischen auch verschiedenen Videoaufnahmen gesehen. Nach diesen Aufnahmen muss auch ich davon ausgehen, dass auch dieses Stück La Palma bald Geschichte sein wird. Es bleiben nur die Erinnerungen, wie an so vieles andere, was der Vulkan zerstört hat. Ganz abgesehen davon, dass auch die landwirtschaftlichen Flächen unwiderbringlich durch die Lava zerstört werden. Leider.
Danke für Ihre Antwort.
Heute Nachmittag gab es noch den halben Strand von Los Guirres mit dem Kiosko, der neue Lava-Arm hat vermutlich inzwischen jedoch die Zufahrt verschüttet, so dass der Strand nicht mehr erreichbar sein dürfte. Wenn die Menge an Lava morgen und in den nächsten Tagen so anhält, wird der Rest des Strandes wohl bald auch „verschlungen“ sein.
Guten Tag,
ich bedanke mich für die ausführliche (in Wort und Bild) und informative Berichterstattung!
Ich habe irgendwo in einem Nebensatz gelesen, dass TuiFly alle Flüge nach La Palma bis zum 24.10. gestrichen hat, konnte dies aber nirgendwo auf den TUI-Seiten verifizieren.
Ist Ihnen da etwas bekannt?
TUI habe ich seit Beginn der Eruption hier auf dem Flugplatz nicht mehr gesehen. Denke, solange der Vulkan spuckt und dafür gibt es noch kein Ende, wird auch kein TUI Flieger kommen.
Wenn Sie jetzt noch Brillenträger sind, wird es schwierig. Und wie ich auf ihrem Foto sehen kann, ist die Maske innen auch noch beschlagen.
Vermutlich kennen Sie die einfache Lösung, die meistens gut funktioniert (und ggf. wiederholt wird), hier als Tipp von einer Taucherseite:
„Was jetzt kommt mag sich komisch anhören, hilft aber. Denn die Lösung trägt jeder immer mit sich. In unserem Speichel sind Stoffe enthalten, die im Wasser nur schwer löslich sind. Also sollte man vorher die Tauchmaske mit Spucke einreiben, dann im Wasser ausschwenken ohne die Gläser mit den Fingern zu berühren, um den Film nicht gleich wieder zu zerstören. Dann beschlägt die Brille nicht mehr und das Wasser perlt innen durch den Film, an der Maske ab.“
(Und falls die Maske neu ist, könnte da auch noch ein Schutzfilm innen aufliegen, den man besser entfernen sollte, denn das trübt auch die Sicht)
Grüße
Danke sehr gut. War wohl bekannt und die Brille neu. Die Maske ist nur für die Aschepartikel hilfreich.Als Brillenträger läuft man besser ohne die eigentliche Brille umher. Sonst gibt es doppelten Beschlag und man wird blind.
Bei Gasen wie Schwefeldioxid, wie gestern vor Ort, hilft nur eine richtige Filterung mit aufgesetztem Filter. Da hilft auch keine FFP2 Maske.
Gruß
Manfred
Ich finde es auch etwas fragwürdig, jetzt mit einer „ruhigen und sicheren Insel“ für den Tourismus zu werben. Es kommt bei euch auf der Ostseite zu Beeinträchtigen und wir hier im Nordwesten haben 24 Std. Donnergrollen.
Wir können wirklich momentan niemandem raten, auf die Insel zu kommen, so traurig das auch ist
Wären denn Touristen aktuell oder in naher Zukunft willkommen?
Ich habe einen Aufenthalt ab dem 27.11. geplant und bin hin und her gerissen.
Einerseits möchte ich kein „Katastrophentourist“ sein und mögliche Ressourcen nutzen, die besser genutzt werden könnten.
Andererseits bringe ich (in kleinem Maße) Erlöse/Einkünfte für die Bewohner durch mein Dortsein.
Was denken Sie als dort lebende Community?
Alles, alles erdenklich Gute Ihnen!
In Zukunft sicher sehr gerne. Im Moment eher nicht. Es macht auch keinen Spaß bei Asche und Erdbeben hier einen Urlaub zu verbringen. Ob es bis Ende November besser aussieht, muss man abwarten.
Uns betrifft gerade das selbe Dilemma. Haben Anfang September einen Aufenthalt vom 30.10 bis 06.11 gebucht. Dann kam der Vulkanausbruch.
Das Ausmaß der Zerstörung macht sprachlos und ich gehe schwer davon aus, dass der Vulkan sich in den nächsten 20 Tagen nicht einfach so beruhigen wird. Da wir bei Stornierung kein Geld für die Flüge erhalten würden, planen wir gerade den Flug trotzdem zu machen und dann mit der Fred Olsen Fähre nach Teneriffa überzusetzen.
Ascheregen, Lava hat´s nicht geregnet…
Einigen wir uns auf Lavaasche. Die Unterschiede habe ich im Beitrag erläutert.
Hatte auch erst verstanden, dass es glühende Lava geregnet hat. Danke für die Aufklärung.