La Palma heute in „Schwarz“ -
Feinster Picon fällt heute als Lavaregen auf der Ostseite vom Himmel. Es ist die Asche oder das Lapilli, das vom Vulkan Cabeza ausgestoßen und in große Höhen geschleudert wird. Das Titelfoto der IGN zeigt ein extremes Beispiel auf Westseite direkt in Kraternähe.
Mit dem heutigen Westwind werden die vulkanischen Partikel über viele Kilometer nach Mazo, die Brenas, Santa Cruz de La Palma bis in den Nordosten in die Gegend von Los Sauces befördert.

Noch liegt wenig Lavaasche. Wie schwarzer „Schnee“ wird auf meiner Terrasse heute sich noch einiges ansammeln.
Es ist jetzt schon innerhalb der letzten zwei Wochen das 3. Mal, dass es auf der Ostseite zu einem Aschefall kommt. Dazu hatte auch schon im Beitrag ein Video aufgenommen.
Unter Lapilli (ital. „Steinchen“) oder Picon (span.) verstehen Vulkanologen erbsen- bis nussgroße (2–64 mm) Auswürflinge (Tephra), die bei einem explosiven Vulkanausbruch gefördert werden. Lapilli gehören zusammen mit den vulkanischen Aschen (< 2 mm) und den Bomben (> 64 mm) zu den verschiedenen Sorten lockerer vulkanischer Auswurfmassen. Sie bestehen aus Lavafetzen, Schlacken, Resten alter Schlotfüllungen oder Xenolithen.
Ist Asche- und Lavaregen gefährlich?
Das Auswurfmateriel ist nicht toxisch. Es sind basaltische Glaspartikel die in den Augen wie Glassplitter Verletzungen bewirken können. Auch sollten keine großen Mengen eingeatmet werden, da es an den Schleimhäuten, Bronchien und in der Lunge zu Schnittverletzungen führt.

Im Moment die Grundausstattung, auch auf der Ostseite, bei einem Aufenthalt im Freien. Ich erinnere mich an den PEVOLCA Ausspruch von der „Sicheren Insel“.
Im Grunde ist es für die Natur Dünger und mit vielen Mineralstoffen versetzt. Es gilt auch hier, die Menge machts. Fällt zu viel Lavaregen ersticken die Pflanzen. Genauso kann sich auf Flächdächern, das ist übliche Bauweise auf La Palma, das Gewicht ein Gebäude zum Einsturz bringen. Das feine Vulkanmaterial ist schwerer als Sand und schnell haben sich tonnenschwere Lasten angehäuft.
Flughafen Mazo geschlossen
Wie erwartet und bereits gestern geschrieben, geht heute auf dem Flughafen von La Palma nichts mehr. Zu gefährlich ist die Lavaasche für die empfindlichen Motoren und Triebwerke. Der Flughafen bleibt geschlossen bis nach dem Aschefall wieder gereinigt werden kann.
10.15 Uhr – Das 24-Stunden-Monitoring-Vulkanüberwachungsnetz des National Geographic Institute (IGN) hat in den letzten 24 Stunden fast hundert Erdbeben mit Magnituden von 2,4 bis 3,9 geortet, von denen viele von der Bevölkerung wahrgenommen wurden. Die Beben kamen aus 11 bis 14 km Tiefe.
10.25 Uhr - Auch heute ist mit dem Westwind, das entfernte Grollen und Donnern des Vulkan bis nach Mazo auf der Ostseite zu hören.
11.00 Uhr - Die jüngsten GPS Verformungswerte vom 6.10.21
Nach den GPS Messsungen der IGN hat sich La Palma 12 cm nach Süden ausgebeult (N‑Werte).
Die Ost – West Ausrichtung bleibt unverändert bei einem 0‑Wert.
Die Verwerfung in der Höhe liegt bei knapp 20 cm (U).
Damit hat sich in den letzten Tagen nicht allzu viel geändert und deutet auf einen hohen Innendruck im Magmakammerbereich hin.
Auch von Seiten der GPS-Verformung dürfte es in den nächsten Tagen sehr aktiv weitergehen. Die Kammer ist mit Magma und Gasen voll gefüllt.
Die anderen Indikatoren der Bebentätigkeit oder der ausgestoßenen Schwefeldioxidmengen untermauern diese Prognose.
11.30 Uhr - Will ich noch die aktuellen Schwefelwerte von Involcan nachliefern:
Die gestern durchgeführten Messungen mit dem Patrouillenboot der Guardia Civil in mobiler Seeposition waren die ersten, die auf den Kanarischen Inseln durchgeführt wurden, und die Ergebnisse waren von sehr guter Qualität.
Nach Durchführung mehrerer Transekte wurde die Emission von Schwefeldioxid (SO2) durch diesen Eruptionsprozess gestern in die Atmosphäre auf 13.100 Tonnen pro Tag geschätzt. Eine hohe Emissionsrate, die kurz- / mittelfristig auf eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit des Abschlusses dieses eruptiven Prozesses hinweist.
12.45 Uhr – Die Fluggesellschaft Binter hat mitgeteilt, dass sie ihre Verbindungen nach La Palma mindestens bis Freitag um 13 Uhr ruhen lässt. Dann wird man weitersehen, wie sich die Luftqualität entwickelt.
12.50 Uhr - Das Insurance Compensation Consortium (CCS) hat bis Mittwoch, 6. Oktober, 3.696.711 Euro an vom Vulkanausbruch betroffene Versicherungsnehmer gezahlt. Die Zahlungen aus Banküberweisung an den Versicherten entsprechen 17 Häuser und eine kommerzielle Einrichtung , die von Lava zerstört wurde.
Alle Anträge wurden dem zur Begutachtung des erstattungsfähigen Schadens eingesetzten Expertenteam nach Eingang und Aufzeichnung zugestellt. Die Experten kontaktieren die Versicherten innerhalb einer Frist von höchstens 48 Stunden nach dem Tag der Antragstellung.
Ersatzansprüche wurden 69% durch die eingereichten CC Website ( www.consorseguros.es ), in 30% der Fälle durch Aufruf des CCS Call Center (gebührenfreie 900 222 665) und nur ein Rest von 1% haben ihre Anforderungen gesendet in Briefform.
13.00 Uhr - Es wird die nächste Zeit auch kein Meeressalz von Fuencaliente geben – Der Ausbruch des Vulkans Cabeza verwüstet den Primärsektor der Insel, insbesondere im Bananen‑, Trauben- und Avocadoanbau, wo mit massiven Verlusten zu rechnen ist. Aber nicht nur das. Andere Ernten scheitern an einem feinen, manchmal nicht wahrnehmbaren Regen von Asche, der alles, was er berührt, schwarz färbt, wie die Farbpalette der Salzsalinen von Fuencaliente.
13.10 Uhr – Das ist die militärische UME (Unidad Militar de Emergencias) die auch jetzt wieder sehr viel Hilfe auf La Palma leistet.
Para finalizar los actos, algunos de nuestros vehículos de intervención 🚒 y la fuerza a pie desfilan delante de las autoridades civiles y militares#DíaUME pic.twitter.com/Q8CTnoDdG3
— UME (@UMEgob) October 7, 2021
13.20 Uhr – Das bisher stärksten Beben von ML4,3 um 12.17 Uhr Ortszeit aus 35 km Tiefe unter Mazo.
13.30 Uhr – Neue Entwicklung an der Lavafront – Eine Zunge des Hauptstroms hat sich vom Hauptkanal getrennt, der in die Fajana mündet und weiter nach Süden und auf dem Weg zum Charcón abgezweigt. Auf seinem Vormarsch in Richtung Küste, weiter links vom Strand von Guirres, hat er bereits weitere Bananenplantagen begraben.
14.20 Uhr – Selbst von Teneriffa aus ist die Vulkanwolke zu erkennen. Danke an Kurt Meindl.
15.40 Uhr – Der technische Direktor von Pevolca, Miguel Ángel Morcuende, hat auf einer Pressekonferenz angegeben, dass der Bruch dieses Lavafingers gestern gegen 17:00 Uhr praktisch am Ende der Hauptstromes etwa 350 Meter vor seiner Ankunft auf See verheerend war. Weitere Bananenplantagen und die Zerstörung mehrerer Lagerstätten und einiger Gebäude gibt es zu vermelden.
Morcuende hat angegeben, dass dieser Zusammenbruch darauf zurückzuführen ist, dass der neue Lavafinger einen Teilungsbereich erreicht, der sich vollständig gefüllt hat und sich dann über den Kopf „ausbreitet“. Er fügte hinzu, dass sich die Zwischenzone zwischen der Endmoräne des Hauptstroms und diesem Finger höchstwahrscheinlich wieder füllen wird, was weitere Bananenplantagen betrifft.
16.30 Uhr – Der neue Lavastrom der sich vom Hauptstrom abgetrennt hat und rund 600 Meter weiter südlich das Meer erreicht.
17.30 Uhr – Nach einigen Stunden Ruhe am Nachmittag, geht es jetzt wieder richtig los. Erdbeben, ein ständiges Zittern und Donnergrollen aus den Bergen und das auf der Ostseite. Im Westen sicher alles noch intensiver. Vielleicht schreibt jemand von der Westseite kurz mal sein Empfinden.
18.30 Uhr – Die Guardia Civil hat in der Nähe von Puerto Naos 150 tropische Vögel in einem Haus ausfindig gemacht, das wegen der Nähe des Lavastroms nicht mehr zugänglich ist. Wie die Benemérita berichtet, wurden die Vögel nach der Suche nach dem Hausbesitzer evakuiert und bereits in das Maroparque Rescue Center überführt.
Seit dem Ausbruch des Vulkans arbeiten Agenten der Guardia Civil an der Evakuierung der Tiere, die in den Häusern geblieben sind, die geräumt werden mussten. Auch Hunde und Katzen sind von den Lavaströmen eingeschlossen. Werden die Tiere nicht herausgeholt, sterben sie.
- Fortsetzung folgt