Höchste Corona Warnstufe verhängt -
Aufgrund der hohen Corona-Neuansteckungen wurde gestern die Corona Ampel für unsere östlichen Nachbarinseln Gran Canaria und Lanzarote auf „Rot“ geschaltet. Das ist die höchste Coronawarnstufe auf den Islas Canarias.
Mit 757 aktiv Infizierten und einer 7‑Tage Inzidenz von 388,08 (14-Tage gar bei 537,79) sind die Insel Lanzarote, gefolgt von Gran Canaria mit einer 7‑Tage Inzidenz von 95,98 (14-Tage bei 165,29) zurzeit die Hotspots der Kanarischen Inseln. Es sind die vielen Neuinfizierten auf Gran Canaria in den vergangenen Tagen (164 Fälle am Freitag/ 111 am Samstag) die die Inzidenz schnell weiter nach oben schießen lassen.
(*) Das Datum des Inkrafttretens der entsprechenden vorbeugenden Maßnahmen ist Montag, 18. Januar, 00:00 Uhr bis 1. Februar, 00:00 Uhr, vorbehaltlich regelmäßiger Neubewertungen.
Eine Corona Ampel für den Überblick
Um den Ernst der Lage auch bildlich und verständlich der Bevölkerung zu vermitteln, wurden auf den Kanaren die bekannten Farben aus dem Straßenverkehr übernommen. Jede Farbe steht für ein besonderes Risiko und Regression.
Auch Fuerteventura hat kräftige Zuwächse (7‑Tage IA 99,24) zu verzeichnen und bekam die Gelbe Corona Ampel. Teneriffa hingegen wurde von Rot wieder zurückgestuft und befindet sich ab Montag (18.01) auf der gelben Skala.
Für Gran Canaria und Lanzarote gelten neben Kapazitätsbeschränkungen in Restaurants, Geschäften oder dem öffentlichen Nahverkehr, eine nächtliche Ausgangssperre von 22.00 bis 06.00 Uhr.
Das stark anwachsende Infektionsgeschehen hat sich nun wieder auf die östlichen Nachbarinseln der Provinz Gran Canaria verlagert. Während die Westinseln La Palma, La Gomera und El Hierro aufatmen können. Hier steht die Corona Ampel auf Grün.
Es sind alles Momentaufnahmen, die sich schnell wieder ändern können. Durch den regen familiären Reiseverkehr zwischen den Inseln kann trotz Testpflicht das Virus schnell wieder verbreitet werden.
Insgesamt wurden 249 positve Ergebnisse bei national Reisenden auf den Flug- und Schifffahrtshäfen bisher auf den Kanaren aufgespürt. Nur bei einer totalen Abschottung unter die Aussetzung des Fähr- und Flugbetriebs, wäre eine weitgehendste Isolation möglich.
Die Wirtschaft liegt am Boden
Der eingeschlafene Tourismus spielt im Moment fast keine Rolle mehr. Die wenigen noch geöffneten Hotels bringen es auf eine Belegung von 10 bis 30 Prozent. Rund 20.000 Touristik-Mitarbeiter gehen nach Berechnung der Gewerkschaft nach dem Weihnachtsgeschäft im Laufe des Januars noch in Kurzarbeit (ERTE).
Dieser Zustand wird uns noch eine Weile beschäftigen. Der schleppende Nachschub an Impfstoff wird erste Immunisierung-Erfolge frühestens im Spätsommer erwarten lassen. Heute wird in den Altenheimen auf La Palma mit der Zweitimpfung begonnen. In 7 Tagen sind dann die ersten älteren Herrschaften hoffentlich immun. Ob sie dann immer noch die Krankheit weiter verbreiten können, wird sich herausstellen.
In Spanien läuft der Alarmzustand, anders als in Deutschland, bis Mitte Mai 2021. In dieser Zeit können die einzelnen Regionen (vergleichbar mit Bundesländern) je nach Verlauf die Maßnahmen lockern oder verschärfen. Der Förderalismus zeigt auch hier während der Corona Pandemie seine Schwächen. Die Kanaren versuchen z.B. den Hauptwirtschaftszweig Tourismus zu schonen, auch wenn die ganzen Bemühungen jetzt ins Leere laufen.
Es ist genauso wirkungslos wie der Dezember Light-Lockdown oder der jetzige Mittel-Lockdown in Deutschland. Große Erfolge können so dem beständigen Virus nicht abgerungen werden.
Weihnachten ausgelassen mit der Familie und Freunden verbringen oder den Touristenboom auf den Kanaren zu erleben, war nur eine Illusion.
Die Zeit der Entbehrung und Einschränkung wird nur unnötig in die Länge gezogen. Die Menschen werden müde, unaufmerksam und vielen Maßnahmen überdrüssig. Desto schwieriger wird die vor uns liegende Zeit, auch wenn sich langsam ein Gewöhnungsprozess einstellt.
Irgendwann muss Schluss sein, aber das wird noch dauern. Erst wenn sich die „Herdenimmunität“ einstellt und die Impfstoffe die erhoffte Wirkung erzielen, ist die Zeit zum Aufatmen gekommen. Auf La Palma, den Kanaren und weltweit.
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