Eldiscreto Vulkanausbruch auf El Hierro im Jahr 2011 (Teil 1) -
Vor 10 Jahren ereignete sich der letzte Vulkanausbruch auf El Hierro. Seit 1793 hatte die kleine Nachbarinsel von La Palma keinen dokumentierten Ausbruch mehr erlebt. Die letzten Eruptionen zuvor auf den Kanaren, waren 1971 der Vulkan Teneguia und 1949 der San Juan, beide auf La Palma.
Mit einem Vulkanausbruch auf El Hierro hatte niemand gerechnet, als Mitte Juli 2011 vermehrte Erdbeben auf der Westseite der Insel im Golfotal registriert wurden. Leichte Beben aus großer Tiefe die an Intensität und Häufigkeit bis zu 200–300 Erdstößen pro Tag zunahm und dann im Südteil bei La Restinga zu einem submarinen Ausbruch führte.
Gerade hatte ich meine umfangreichen Recherchen zu El Hierro abgeschlossen und 2010 mein Buch „Geheimnisvolles El Hierro“ veröffentlicht.
Viele Besuche, Gespräche und Touren in alle Winkel, Ecken und Höhlen gaben mir gute Einblicke und Hintergründe auch zur vulkanischen Vergangenheit.
Links das Cover meines Buches vom Golfotal mit La Frontera. Vor 120.000 Jahren war dieser Inselteil der Schauplatz eines riesigen Erdrutsch, bei dem schätzungsweise 300 km³ Gestein und Geröll in den Atlantik abgebrochen sind und wohl einen Tsunami ausgelöst haben. Gesteinsbrocken von dieser Katastrophe wurden selbst auf den 5.000 km entfernten Bahamas gefunden. Heute stehen nur noch die inselseitigen Kraterränder mit einer 1000 Meter hohen Steilwand auf El Hierro.
Natürlich ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass die Insel einige Monate später in die internationalen Schlagzeilen geraten wird. Alle Vulkane der Kanaren sind aktive oder schlafende Vulkane die von einem stationären Hotspot, einer gemeinsamen Magmakammer gespeist werden. Dass es aber gerade auf El Hierro zur nächsten Kanaren Eruption kommen sollte, hat auch die Vulkanologen überrascht.
La Palma war eigentlich als nächster Kandidat eingestuft worden
Eiligst wurden Seismografen und Messgeräte von der IGN installiert. GPS-Messungen hatten ergeben, das sich Teile des Golfotales bereits um fast 1cm vertikal aus dem Atlantik empor gewölbt hatte. Ein untrügliches Zeichen für einen immensen Druck in der Magmakammer durch Zustrom neuen Materials und Bildung von Gasen, die bald die Hülle sprengen könnte.
Es war auch die Geburtsstunde meiner El Hierro Vulkan Webseite, die im Laufe der Jahre mehr als 4,1 Mio. Interessenten und Leser anlockte.
Die Geschehnisse auf El Hierro im Zeitraffer
In den nächsten Wochen und Monaten will ich die wichtigsten Ereignisse und dramatischen Entwicklungen bis zum Vulkanausbruch am Mar de las Calmas (Stilles Meer) Revue passieren lassen. Alle Artikel sind auf die Originalbeiträge die größtenteils noch vorhanden sind, verlinkt. Auch die teilweise sehr informativen Kommentare (es waren über 6.000) können so wieder nachgelesen werden. Ebenso bisher unveröffentlichte Aufnahmen.
Der erste Beitrag auf dem neuen Blog erschien am Donnerstag, 25. August 2011
Weitere Erdstöße auf El Hierro
Auf der kleinen Nachbarinsel El Hierro werden seit dem 20.07.2011 vermehrt Erdbeben registriert. Täglich ereignen sich bis zu 170 Erdstöße im Bereich des Golfotales. Da es sich um schwache Beben bis zu 2,3 auf der Richterskala handelt, werden sie vom Menschen kaum wahrgenommen.
Ungewöhnlich sind leichte Beben auf den Kanaren nicht. Nur die Häufung der Stöße lässt die Geologen aufhorchen. Sie beobachten derzeit genau die weitere Entwicklung.
Genau im jetzigen Golfotal auf der Nordwestseite von El Hierro hat sich vor ca. 120.000 Jahren ein gigantischer Bergrutsch ereignet, der die heutige Hufeisenform der Insel entstehen ließ. Die Tsunami Auswirkungen waren damals noch in der Karibik spürbar.
In meinem 2010 erschienen Buch „Geheimnisvolles El Hierro“ ISBN: 978−3−8391−8633−6 bin ich ausführlich auf diese Katastrophe eingegangen.
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