Alarmierende Zustände: Minderjährige Migranten auf den Kanaren

Afrika - Minderjährige Migranten

Inseln müssen alle ankommenden minderjährige Migranten behalten und versorgen -

Die Kana­ri­schen Inseln beher­ber­gen der­zeit mehr als 5.800 min­der­jäh­ri­ge Migran­ten. Es sind in den letz­ten Jah­ren eine zuneh­men­de Zahl von Jun­gen und Mäd­chen, die sich auf der Flucht befin­den. Hun­ger, Armut und auf der Suche nach einer bes­se­ren Zukunft, um sich für die allei­ni­ge Aus­wan­de­rung ent­schei­den, hat dazu geführt, dass der Archi­pel ihnen kei­ne wür­di­ge Auf­nah­me mehr bie­ten kann.

Dazu kom­men noch Fami­li­en, die sich zusam­men mit ihren Kin­dern zur Aus­wan­de­rung ent­schlie­ßen, weil sie in ihrem Her­kunfts­land kei­ne Chan­cen vor­fin­den. All dies hat dazu geführt, dass die Behör­den und Hilfs­diens­te auf El Hier­ro, La Pal­ma und den ande­ren Kana­ri­schen Inseln über­las­tet sind. Nach gül­ti­gem spa­ni­schem Recht gibt es kei­ne Umver­tei­lung auf ande­re Regionen.

Elternverantwortung und Kinderschutz

Es ist erschüt­ternd, dass Eltern ihre min­der­jäh­ri­gen Kin­der in solch ris­kan­te Situa­tio­nen schi­cken. Dies wirft grund­le­gen­de Fra­gen zur elter­li­chen Ver­ant­wor­tung und zum Schutz der Kin­der auf. In vie­len Fäl­len schei­nen die Eltern ver­zwei­felt zu sein und sehen kei­ne ande­re Mög­lich­keit, als ihre Kin­der in eine unsi­che­re Zukunft zu entlassen.

Die Flucht über das Meer birgt erheb­li­che Risi­ken – von Über­grif­fen bis hin zu Ertrin­ken oder ande­ren lebens­be­droh­li­chen Situa­tio­nen. Es ist alar­mie­rend, dass Eltern bereit sind, ihre Kin­der die­sen Gefah­ren auszusetzen.

Um Fäl­le wie auf Lan­za­ro­te zu ver­mei­den, wo die Kin­der unter schlech­ten Bedin­gun­gen leb­ten, wur­de ein neu­er Dienst geschaf­fen, um die Wirk­sam­keit des Kin­der­schut­zes zu erhöhen.

Besseres Kontrollsystem installiert

Ein Team bestehend aus vier Staats­an­wäl­ten wird wie bis­her für die Tests zur Fest­stel­lung des Alters die­ser Jun­gen ver­ant­wort­lich sein. Dar­über hin­aus sor­gen sie dafür, dass alles, was den Schutz die­ser min­der­jäh­ri­gen Migran­ten betrifft, erfüllt wird. Ihre Doku­men­ta­ti­on, ob sie an Schu­lun­gen teil­neh­men oder die Inspek­ti­on der Zen­tren, in denen sie unter­ge­bracht sind, und ande­re Aufgaben.

Die­ser Dienst umfasst nicht nur aus­län­di­sche Min­der­jäh­ri­ge, die allein aus­ge­wan­dert sind, son­dern auch die­je­ni­gen, die mit ihren Fami­li­en gereist sind, aber aus dem einen oder ande­ren Grund Schutz benötigen.

Die Idee ist, dass alle Nicht-EU-Min­der­jäh­ri­gen dem glei­chen Schutz­sys­tem fol­gen, nicht nur unbe­glei­te­te aus­län­di­sche Min­der­jäh­ri­ge, die jetzt aus afri­ka­ni­schen Län­dern anrei­sen, son­dern auch für Kin­der aus ande­ren Län­dern, wie der Ukrai­ne, oder für Kin­der, die allein aus Ibe­ro­ame­ri­ka kommen.

Die Vor­mund­schaft für die­se Min­der­jäh­ri­gen liegt bei der Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln, und die Gene­ral­di­rek­ti­on für den Schutz von Kin­dern und Fami­li­en ist befugt, Maß­nah­men zum Schutz die­ser Jun­gen und Mäd­chen zu ergrei­fen. Aus die­sem Grund über­wacht die Staats­an­walt­schaft, dass die Geschäfts­füh­rung die­se Maß­nah­men „rich­tig“ ergreift. Dar­über hin­aus ist es die Auf­ga­be der Staats­an­walt­schaft, „zur Rechen­schaft zu for­dern“, wenn die­ser Pflicht nicht nach­ge­kom­men wird.

Das Sys­tem, das seit dem 1. Janu­ar funk­tio­niert, stellt bereits Ver­bes­se­run­gen im Pro­zess fest. Dar­über hin­aus hofft es, dass die Arbeits­be­las­tung sin­ken wird, wenn die Ver­tei­lung von Min­der­jäh­ri­gen auf ande­re Regio­nen end­lich geneh­migt wird.

Ein Pro­blem, das in Madrid ent­schie­den wird und der­zeit ledig­lich zwi­schen den Par­tei­en hin und her gescho­ben wird. Das The­ma der Migra­ti­on sowie der wei­ter­hin star­ke Zustrom auf die Kana­ri­schen Inseln wird sich jedoch fort­set­zen oder sogar noch ver­stär­ken. Nur eine grund­le­gen­de Neu­aus­rich­tung der bis­he­ri­gen EU-Poli­tik kann die­ses Pro­blem tat­säch­lich lösen.

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