Keine guten Nachrichten: Vulkan Reaktivierung ist möglich!
Wissenschaftler bestehen darauf, dass weiter eine Vulkangefahr besteht und schließen eine Reaktivierung nicht aus. Der Vulkan Tajogaite ist weiter aktiv und die Gebiete um Puerto Naos und La Bombilla müssen aus Vorsichtsgründen schnell „räumbar“ bleiben.
Das geht aus dem an diesem Sonntag veröffentlichten Bericht der Pevolca (jetzt PEINPAL-Ausschuss) hervor. Das verkleinerte Gremium aus Wissenschaft und Politik auf La Palma Inselebene.
„Es gibt kein vulkanisches Zittern in den seismischen Signalen. Oberflächenseismizität und Seismizität in mittlerer Tiefe werden aber weiterhin lokalisiert. Die Seismizität im Zusammenhang mit der Bewegung vulkanischer Flüssigkeiten hält an. Es gibt keine signifikanten Oberflächendeformationen des Geländes im Zusammenhang mit magmatischer Aktivität.“
Es gibt weiter schwache Beben, die aber nach jeder Vulkaneruption auftreten. Ungewöhnlich ist allerdings, dass in entsprechender Tiefe immer noch nach einem Jahr seit der Eruption, starke Magmaströme aufgezeichnet werden, die diese Erdbeben auslösen.
Dies sind die gestern am Sonntag registrierten Beben, die keine Fehlimpulse durch Baumaschinen enthalten dürften. Die Beben liegen zwischen ML1,1 und 1,8 und kommen aus 11 bis 17 km Tiefe.
Wir erinnern uns, dass die obere Magmakammer auf 15 bis 23 km Tiefe liegt. Die Hauptkammer ist auf 30 bis 37 km Tiefe verortet. Da alle Beben aus flacheren Tiefen kommen, dürften die Impulse und Erschütterungen aus Kanälen und Lavatuben stammen, die derzeit Magma fördern.
Auch der besonders starke Gasaustritt im Küstenbereich um Puerto Naos und La Bombilla ist ungewöhnlich und auf die Magmabewegung zurückzuführen. Dazu hatte ich aber schon einiges geschrieben.
Unmittelbar besteht aber keine zusätzliche Gefahr
Auch wenn in sozialen Medien über Veränderungen, Lavablasen, GPS Besonderheiten und blaue Lichter diskutiert wird, sind das größtenteils natürliche Phänomene. Austretendes Gas, wie Schwefel, entzündet sich beim Zusammentreffen mit Sauerstoff und erzeugt einen bläulichen Feuerschein in der Nacht. Am Krater treten noch immer große Mengen Schwefeldioxid aus. Das brennt wohl auch am Tage, ist aber erst in der Dunkelheit für das Auge sichtbar.
Auch hatten wir nach dem Vulkanausbruch des Eldiscreto im Jahre 2011 auf El Hierro ständige Nachbeben. Der große Knall erfolgte mit einem Erdbeben der Stärke ML5,1, aber erst zwei Jahre nach der Eruption am 27. Dezember 2013. Dann war endgültig Schluss.
Aufgrund meiner Beobachtung und Erfahrung glaube ich nicht an eine Fortsetzung der Eruption am Tajogaite. Für möglich halte ich aber einen neuen Vulkanausbruch in 2 oder 3 Jahren weiter südlich des jetzigen Eruptionsgebietes. Das angestaute Magma ist vorhanden und ein Magma Nachschub aus größerer Tiefe könnte der notwendige Impulsgeber sein.
Dienstag, der 13. September 2022
8.00 Uhr - Mitteilung der IGN: Vulkanische Aktivität auf den Kanarischen Inseln
Im August wurden im Gebiet der Kanarischen Inseln insgesamt 282 Erdbeben mit einer maximalen Magnitude von 3,1 (mbLg) beim Erdbeben vom 29. um 8:03 Uhr (UTC) mit Epizentrum geortet etwa 120 km nördlich der Insel Teneriffa. Zwischen den Inseln Gran Canaria und Teneriffa wurden 38 Erdbeben zwischen Magnituden von 0,5 und 2,3 mbLg und Tiefen zwischen 0 und 37 km lokalisiert . Im Inneren der Insel Teneriffa wurde seismische Aktivität hauptsächlich in den Gebieten um Vilaflor de Chasna und Guía de Isora festgestellt, mit insgesamt 37 Erdbeben zwischen den Magnituden ‑0,1 und 1,6 (mbLg) und Tiefen zwischen 0 und 30 km .
Auf der Insel La Palma wurden seismische Aktivität praktisch täglich festgestellt, mit insgesamt 200 lokalisierten Erdbeben im Monat mit Magnituden zwischen 0,4 und 2,4 (mbLg) und Tiefen zwischen 0 und 25 km, die meisten davon im Bereich der vergangenen Eruptionen und Lavaströme .
Im Bereich der Insel El Hierro wurden 4 Erdbeben geortet , das größte davon im Südwesten der Insel, mit einer Magnitude von 3,0 (mbLg) und einer Tiefe von 10 km.
Die über die verschiedenen Kommunikationskanäle mit der Bevölkerung erhaltenen Informationen deuten darauf hin, dass die lokale Seismizität in diesem Monat von der Bevölkerung nicht gespürt wurde. Die Analyse der Ergebnisse der Beobachtungen der permanenten GNSS ‑Stationen des Volcanic Surveillance Network, der InSAR ‑Verarbeitung und des Inklinometersignals zeigt keine signifikanten Verformungen auf einer der Inseln.
8.50 Uhr - Hernández Labrador (PP) erklärte, dass ein Jahr nach dem Ausbruch des Vulkans immer noch 192 Menschen in Hotels leben, „und auf eine Antwort der Regierung der Kanarischen Inseln warten. Eine Situation, die noch schwerer zu verstehen ist, nachdem wir in nur 27 Tagen eine Straße bauen konnten. Die Regierung der Kanarischen Inseln hat die Opfer in Bezug auf die Unterbringung im Stich gelassen“.
18.50 Uhr - Vulkanasche Beseitigung aus den Abwasserkanälen und Auffangbecken um Puerto Naos.
Mittwoch, der 14. September 2022
14.00 Uhr – Heute war ich unterwegs und teste den neuen freigegebenen Fran Santana Weg oberhalb des Vulkans nach Jedey. Bericht und ein kleines Video erfolgt in den nächsten Stunden.
- Fortsetzung folgt
Hallo Manfred,
Danke für den Kommentar. Ein Riesenaufwand für den Stollen für nix…schade darum, damit hätte man Nützlicheres machen können. Beim Princess-Hotel sind wir einer Meinung- ich kenne die Gegend vom Tauchen her sehr gut, eine Evakuierung wäre im Fall der Fälle nur von See her möglich, die Serpentinenstrecke dürfte ziemlich schnell zu sein, da reicht schon ein Erdbeben.
Trotzdem noch mal die Frage: Weißt Du, wo das bischen Schüttung hinläuft?
Hola Manfred,
im Zusammenhang mit der Vulkanaktivität ist bei mir die Frage aufgetaucht: Hatte der Vulkanausbruch irgend einen Einfluss auf die Fuente Santa in Fuencaliente- und wie geht es mit der Quelle weiter? Das für 2013 groß angekündigte Besucherzentrum scheint es ja bis heute nicht zu geben. Läuft das Thermalwasser irgendwo ungenutzt ins Meer?
Hallo Hartmut,
die Fuente Santa in Fuencaliente ist immer noch in Planung und nach meiner Meinung ein Luftgespenst. Die geringe Wassermenge wird niemals zum Befüllen eines Thermalbades ausreichen. Inzwischen ist die Temperatur des Wassers von 43° C auf um die 30° C gefallen. Unabhängig vom Vulkanausbruch.
In diesem Vulkan gefährdeten Gebiet dürfte niemals ein solches Objekt gebaut werden. Genauso wenig wie das Princess Hotel. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis einer der nächsten Vulkanausbrüche alles begraben wird.
Es sind auch hier wirtschaftliche Gründe und Privatinteressen und nicht das Gehirn, die diese Projekte antreiben.
Bei mir werden die Kommentare angezeigt, und es sind jetzt auch wieder stabil alle Seiten sichtbar. Dafür muss ich heute bei jeder Seite, die ich öffne, erneut Cookies akzeptieren.
Hallo Christian,
das ist die Technik. Die wird sich auch wieder beruhigen.
Hallo Herr Betzwieser,
Sehe seit ein paar Tagen keine Kommentare mehr!?
mit freundlichen Grüßen
Roland