Die Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Vulkanausbruch auf La Palma liegt bei 48,7 % -
Das ist zumindest die Meinung und Aussage des Direktors des Vulkanologischen Instituts der Kanarischen Inseln (Involcan), Nemesio Pérez. Pérez hat detailliert ausgeführt, dass nach Berechnungen von Involcan die Wahrscheinlichkeit eines neuen Vulkanausbruch auf La Palma und den Kanarischen Inseln in den nächsten 50 Jahren 77 % übersteigt, insbesondere auf La Palma mit 48,7 % und Teneriffa mit 39,3 %.
Wie Nemesio auf diese Berechnung und die Prozentsätze kommt, ist mir schleierhaft. Als seriöser Wissenschaftler ist es unmöglich, mit den heutigen Mitteln solche berechneten Prognosen zu erstellen und auch noch zu veröffentlichen.
Es scheint mir wieder eine der Kampagnen zu sein, die mit der Konkurrenzsituation zwischen der Involcan als rein kanarische Institution und der spanischen IGN (Instituto Geográfico Nacional) zusammen hängt. Beide Institute haben ihre Messgeräte auf La Palma installiert und machen eine gute Arbeit.
An eine Zusammenarbeit denkt aber niemand. Auch während der Vulkankrise 2021 haben wir in der PEVOLCA (Krisenstab), in der beide Organisationen vertreten sind, ein paralleles Wirtschaften erlebt. Dies führte letztendlich dazu, dass die Bevölkerung erst nach Eruptionsbeginn mit der „Roten Ampel“ gewarnt und evakuiert wurde. Wenn schon eine Vulkanampel, dann muss sie auch ihre Funktion rechtzeitig erfüllen, sonst ist dieses Instrument überflüssig.
Ein neuer Vulkanausbruch wird kommen!
Sicher ist, dass La Palma neue Vulkanausbrüche erleben wird. Ob bereits in 3 oder 30 Jahren. Ziemlich wahrscheinlich auch das Eruptionsgebiet zwischen dem jüngsten Ausbruch auf der Westseite und der südlichen Inselspitze bei Fuencaliente. Unter der südlichen Cumbre Vieja (alte Gipfel) liegen in unterschiedlicher Tiefe zwei Magmakammern.
Wann sie sich wieder befüllen, entscheidet die Natur. Der Geologe und Vulkanologe kann erst dann, die daraus resultierenden Erdbeben messen und gewisse Rückschlüsse auf eine Eruption ziehen. Alles andere ist Hokuspokus und Kaffeesatz Leserei. Es gibt heute noch keine technischen Möglichkeiten, allzu tief in unsere Erdkruste zu schauen.
Gasmessungen in La Bombilla bestätigen periodische Schwankungen
Zwischen 12.00 und 17.00 Uhr treten weniger Kohlendioxid (CO2) Gase aus. Mitarbeiter von Involcan haben die Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2) und Sauerstoff (O2) in der Außenluft von La Bombilla zu verschiedenen Tageszeiten gemessen. Bei jeder dieser Kampagnen wurden mehr als hundert Messungen in 30 Zentimetern Höhe über dem Boden durchgeführt.
Laut Involcan spiegeln die Ergebnisse wider, dass die CO2-Konzentration in der Außenluft einen breiten Konzentrationsbereich aufweist, der von Hunderten ppm bis zu 500.000 ppm reicht, sowie sehr erhebliche räumliche und zeitliche Schwankungen aufweist. Die höchsten aufgezeichneten CO2-Konzentrationen erzeugten einen Rückgang des Sauerstoffs O2, der von Konzentrationen von 20,9 % auf Werte unter 17,5 % ging.
In Kellergeschossen und Tiefgaragen im benachbarten Puerto Naos sieht es ähnlich oder schlimmer aus. Die normale Sauerstoffsättigung in reiner Atemluft beträgt 21 %. Der Mensch braucht auf Dauer mindestens 20 % Sauerstoff um Überleben zu können. Auch eine Zwangsbelüftung, wie es Involcan vorschlägt, wird diese Werte nicht groß beeinflussen können.
Sonntag, der 9. Oktober 2022
9.20 Uhr – Das Cabildo de La Palma eröffnet den Hauptabschnitt des Camino de Las Norias in der Gemeinde Tazacorte und die ersten drei Straßen im südlichen Bereich wieder, wo die meisten Häuser, die in diesem Bereich durch die Einwirkung der Lavaströme isoliert wurden. Durch 12 Meter hohe Lava, mit hohen Temperaturen, wurden 620 m Straßen erstellt.
16.20 Uhr – Solche blödsinnigen und entstellte Artikel (Danke an Frank) produzieren deutsche Tageszeitungen: „Tödliche Gase auf La Palma“ Anmerkung: Inzwischen wurde der Artikel entschärft und Sätze gestrichen.
Dienstag, der 11. Oktober 2022
8.30 Uhr – Ab dem 18. Oktober können in Begleitungen die Bewohner von Puerto Naos und La Bombilla ihre Häuser und Wohnungen stundenweise wieder betreten. Das Protokoll legt vier Zonen in jedem Küstenviertel fest, sodass diese Gebiete mit qualifiziertem Personal und Gaszählern betreten werden können.
9.00 Uhr - Verhaftet wegen „schwerwiegenden Ungehorsams“, nachdem er in seinem Haus in Puerto Naos in einer gasgefährdeten Zone geschlafen hatte. Agenten der Guardia Civil, die dem Hauptposten von Los Llanos de Aridane angehört, haben einen 37-jährigen Mann, Einwohner der oben genannten Gemeinde, als mutmaßlichen Täter eines Verbrechens des schweren Ungehorsams festgenommen.
13.00 Uhr - Das Passagieraufkommen am Flughafen La Palma ging im September um 2,2 % im Vergleich mit September 2019 vor der Pandemie zurück.
13.05 Uhr – La Palma steht weiterhin im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf der ganzen Welt, sagt Involcan in seinen sozialen Netzwerken. Heute testen wir mit unserem Kollegen Toshiya Mori von der Universität Tokio entfernte optische Sensoren an Bord einer Drohne zum Nachweis von Schwefeldioxid (SO2) in Vulkanfahnen.
- Fortsetzung folgt
In letzter Zeit wird man auf allen Kanälen von solch unseliger Clickbait überschwemmt. Das wirklich erschreckende ist aber, dass auch alle „seriösen“ Nachrichtenquellen offensichtlich abstruse Empfehlungen ungeprüft übernehmen und weiterverteilen. Ich sage nur „in die Dusche pinkeln, Teelichtofen, Fernseher der Energie erzeugt usw.“.
Die Berliner Morgenpost, die Manfred zitiert, kommt ursprünglich aus dem Haus Axel Springer (BILD, B.Z.) und so benimmt sie sich meiner Meinung nach in (großen) Teilen bis heute, unter dem Deckmantel sachlicher Berichterstattung, was ihr aber immer noch nicht gut gelingt. Es wird nicht selten zumindest überspitzt, mit Überschriften hart an der Grenze zum Reißerischen und durchaus nicht mal versuchsweise neutral berichtet, leider aber eben mit dem vordergründigen Eindruck von „Seriosität“. Andere Zeitungen sind da durchaus zurückhaltender, haben dann aber eben auch prompt weniger Klickzahlen.
Der Artikel ist reisserisch und dramatisierend geschrieben, inhaltlich aber wohl im Wesentlichen zutreffend.
Richtig – der Artikel wurde heute während des Tages noch etwas redaktionell entschärft. Am Vormittag war noch ganz anderes zu lesen.