Start der Miura‑1 Rakete war ein einzigartiger Moment -
Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass Spanien über das private Raumfahrtunternehmen PLD Space über ein eigenes Fahrzeug Miura‑1 verfügt, um in den Weltraum zu reisen.
Die Freude in der Fachwelt und dem Unternehmen war groß, als am Samstag in der Nacht um 2.19 Uhr der Moment gekommen war, in der Nähe von Mazagón bei Huelva (Andalusien) die Rakete erfolgreich auf eine Höhe von 80 Kilometer zu schießen. Sie landete wieder im Atlantik im Bereich des Golf von Cadiz.
In aller Stille wurde von einem spanischen Privatunternehmen eine wiederverwendbare Rakete entwickelt, um zunächst Satelliten in das Weltall zu schießen. Eine direkte Konkurrenz zu den großen amerikanischen Unternehmen, die heute die NASA bedienen, könnte entstehen.
Die suborbitale Rakete Miura 1 von PLD Space ist erfolgreich vom El Arenosillo Experimentation Center (CEDEA) gestartet, das das Institut für Luft- und Raumfahrttechnik (INTA) an der Küste von Huelva betreibt und führte den gesamten geplanten Flugplan Schritt für Schritt aus.
Erste private Rakete, die in Europa gestartet ist
Es handelt sich um die erste private Rakete, die in Europa gestartet wurde, und wurde vollständig in Spanien von der Firma PLD Space (Fotos) aus Alicante entwickelt.
Der Zweck dieser Rakete besteht darin, möglichst viele Informationen zu Design‑, Prozess- und Technologieaspekten zu sammeln, die später beim Bau der derzeit in Entwicklung befindlichen MIURA 5 verwendet werden.
Damit wurde erstmals bewiesen, dass „100 % spanische“ Weltraumtechnologie perfekt funktioniert.
Die Tatsache, dass die Miura-Raketen von PLD Space wiederverwendbar ist, bringt sie in eine privilegierte Position.
Um seinen Sinkflug zu verlangsamen, hat der Miura Luftbremsen und einen Fallschirm eingesetzt, um seinen Aufprall auf den Atlantischen Ozean abzufedern. Im Meer angekommen, kamen ihm zwei verschiedene Schiffe zu Hilfe, die „Libertad 6“ und die „Nervio“, beide mit Unterstützungsmitteln – wie zum Beispiel auf diese Operationen spezialisierten Tauchern. Ziel der Schiffe ist es, die 12,5 Meter lange und 2.620 Kilogramm schwere Rakete einzusammeln.
Nach diesem ersten großen Erfolg geht der Kalender von PLD Space bis 2025, dann soll der Miura 5 fertig sein. Mit deutlich größeren Abmessungen als der Miura 1 (29,4 Meter hoch und 1,8 Meter im Durchmesser) wird er in der Lage sein, schwere Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen bis zu einer Tonne.
„Miura 1 ist ein Technologiedemonstrator, mit dem wir lernen wollen und viele Daten haben, um Miura 5 auf sehr effiziente Weise zu entwickeln“, betont Verdú. Wenn alles gut geht, planen die Verantwortlichen des Unternehmens angesichts der Wiederverwendbarkeit bis zu 15 Starts pro Jahr, die vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus erfolgen würden.
PLD Space verfügt über eine Startbasis in den Einrichtungen des Testzentrums „El Arenosillo“ (CEDEA) in Huelva, das zum Nationalen Institut für Luft- und Raumfahrttechnologie (INTA) gehört. Es ist der einzige Standort in Spanien, der über die Ausrüstung und Lizenzen verfügt, die für den Start von Raketen ins All sowie für die Durchführung der erforderlichen Tests zur Qualifizierung der Mikrostarterkomponenten erforderlich sind.
Aufbau der Mira 1
Der Miura 1 besteht aus vier Komponenten.
- Antriebssystem: ein einzelnes TREPEL-B-Triebwerk aus eigener Entwicklung mit einer Startschubkapazität von 30 kN, angetrieben durch eine Mischung aus Kerosin und flüssigem Sauerstoff.
- Kraftstofftanks: Es verfügt über einen Helium-Druckbehälter aus Verbundwerkstoff, einen kryogenen Flüssigsauerstofftank und einen Kerosintank.
- Avionik: Wo sich das Telemetriesystem befindet und wo Energie gespeichert und verteilt wird
- Nutzlastbucht – konzipiert für Mikrogravitationsforschung und Technologieentwicklung
Der Unterschied zwischen Miura 1 und Miura 5 besteht, abgesehen von der Größe und den eingeführten technologischen Verbesserungen, darin, dass die Rakete 2025 wie die Miura 1 über fünf Triebwerke verfügen wird. Daher wird sich diese Art der Leistungsskalierung im Namen widerspiegeln.
Bereits vor Jahren hatte Swiss Space Systems von Gran Canaria aus versucht, Weltraumtouristen in das All zu bringen. Dieser Versuch ist jedoch gescheitert.
Auch die Insel El Hierro sollte Startplatz für Satelliten werden
1996 wurden Pläne bekannt, dass die damals konservative Regierung in Madrid eine Abschussrampe für Kleinraketen plane. Es sollten die im eigenen Land entwickelten Argo (die Schnelle) und Capricornio (Einhorn) Raketen mit Satelliten von El Hierro von den Kanaren aus abgeschossen werden.
Die staatliche Raumfahrt- agentur INTA (Instituto National de Tecnica Aeroespacial) wurde mit der Abwicklung beauftragt.
Der Abschuss in der Nähe des Äquators hat auch noch den Vorteil (wenn die Rakete in Ost-Richtung abgeschossen wird), dass die relativ hohe Rotationsgeschwindigkeit der Erde und die daraus sich ergebende kinetische Energie ausgenutzt wird.
Aber sie kratzte an der Grenze zum Weltraum. Noch unterhalb der Kármán-Linie – https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A1rm%C3%A1n-Linie -. Mit der nächsten Generation der Mira 5 wird es sicher gelingen.
Die in verschiedenen Medien aufgetauchten 46 km Höhe scheint der Brennschluss der Triebwerke gewesen zu sein.
Eine „Weltraumrakete“ ist das nicht, der Weltraum beginnt nach internationaler Definition in 100 km Höhe. Es ist eine Höhenforschungsrakete für suborbitale Flüge. Nach anderen Quellen wurden nur 46 km erreicht. Aber immerhin ein Teilerfolg. International führt aber Space‑X mit seinen wiederverwendbaren und zuverlässigen Falcon 9 Raketen.