Vulkanausbruch La Palma 2021 – Was hat der Krisenstab zu verstecken?

Vulkan - KrisenstabEruptionsbeginn am 19. September 2021 gegen 16.00 Uhr

Ein dramatisches Versagen im Schatten der Öffentlichkeit?

Kri­sen­stab: Der Aus­bruch des Vul­kans Tajo­gai­te auf La Pal­ma im Jahr 2021 war eine Kata­stro­phe, die das Leben vie­ler Men­schen grund­le­gend ver­än­der­te. Doch hin­ter den offi­zi­el­len Berich­ten und öffent­li­chen Erklä­run­gen ver­birgt sich eine dunk­le Wahr­heit: Die Ver­ei­ni­gung Tier­ra Boni­ta wirft der kana­ri­schen Regie­rung vor, wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen über die Ent­schei­dun­gen und Bera­tun­gen im Vor­feld des Aus­bruchs sys­te­ma­tisch zurück­zu­hal­ten. Seit 4 Jah­ren wird die Wahr­heit eingefordert.

Die Forderung nach Transparenz – doch sie wird abgelehnt

Tier­ra Boni­ta kri­ti­siert scharf, dass die Regie­rung die Ver­öf­fent­li­chung von Auf­zeich­nun­gen der Sit­zun­gen des Vul­ka­ni­schen Not­fall­plans (PEVOLCA) Kri­sen­stab ver­wei­gert. Die­se Doku­men­te sol­len Ein­blick geben, wel­che Warn­si­gna­le es gab, war­um kei­ne Eva­ku­ie­run­gen erfolg­ten und wel­che Ent­schei­dun­gen getrof­fen wur­den. Die Ableh­nung, die­se Unter­la­gen offen­zu­le­gen, emp­fin­den vie­le Betrof­fe­ne als „Belei­di­gung und Ver­ach­tung“ gegen­über den Opfern.

Recht­li­che Schrit­te gegen die Geheimhaltung

Nach­dem die Ver­ei­ni­gung meh­re­re Ein­sprü­che bei der Regio­nal­re­gie­rung und dem Trans­pa­renz­be­auf­trag­ten ein­ge­reicht hat­te, kün­dig­te sie an, in den kom­men­den Wochen eine Ver­wal­tungs­be­schwer­de gericht­lich durch­zu­set­zen. Ziel ist es, die Ver­ant­wort­li­chen zur Offen­le­gung der ent­schei­den­den Doku­men­te zu zwin­gen. Doch bis­her bleibt alles im Ver­bor­ge­nen – ein Umstand, der den Ver­dacht nährt, dass hier etwas ver­schlei­ert wer­den soll.

Was steckt hin­ter dem Geheimnis?

Der stell­ver­tre­ten­de Minis­ter für Not­si­tua­tio­nen, Mar­cos Loren­zo, räum­te ein, dass er „trau­rig“ sei, den Ver­dacht nicht zer­streu­en zu kön­nen, dass Infor­ma­tio­nen ver­steckt wur­den. Er beton­te zwar die Bedeu­tung eines Ver­trau­ens­rah­mens im Not­fall­ma­nage­ment, doch gleich­zei­tig wur­de bekannt, dass ein Rechts­gut­ach­ten aus dem Jahr 2022 von der Regie­rung selbst abge­lehnt wur­de – ohne wei­te­re Maßnahmen.

Wissenschaftler warnen – doch die Bevölkerung wurde nicht gewarnt

Meh­re­re Wis­sen­schaft­ler von IGN, INVOLCAN, IGME und IEO hat­ten öffent­lich gewarnt: Der Vul­kan stand kurz vor einem Aus­bruch. Den­noch wur­den die­se War­nun­gen offen­bar igno­riert oder ver­schwie­gen. Das Ergeb­nis: Die Bevöl­ke­rung wur­de nicht recht­zei­tig eva­ku­iert und muss­te in Panik flie­hen – oft nur mit dem Nötigs­ten. Sie­he dazu auch mei­nen Bei­trag vom 18. Sep­tem­ber 2021.

Der Ver­dacht auf bewuss­te Vertuschung
Tier­ra Boni­ta ver­mu­tet einen „Bestä­ti­gungs­feh­ler“ in den Berich­ten des Kri­sen­stabs: Es scheint so zu sein, dass bereits fest­ge­leg­te Schluss­fol­ge­run­gen durch offi­zi­el­le Doku­men­te bestä­tigt wer­den soll­ten – unab­hän­gig von den tat­säch­li­chen Warn­si­gna­len. Das führt zu dem Ein­druck, dass das Manage­ment bewusst ver­sucht hat, die Wahr­heit zu ver­schlei­ern und die Bevöl­ke­rung in Gefahr zu brin­gen. Selbst für mich als Beob­ach­ter war bereits am 15. Sep­tem­ber 2021 (sie­he Bei­trag) klar, dass eine Erup­ti­on unmit­tel­bar bevorsteht.

Eine Tra­gö­die im Schat­ten der Geheimhaltung
Der Vul­kan­aus­bruch 2021 auf La Pal­ma zeigt ein­mal mehr: Wenn wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen unter Ver­schluss gehal­ten wer­den, kann das fata­le Fol­gen haben. Die Opfer ver­die­nen Trans­pa­renz und Auf­klä­rung – nur so kann Ver­trau­en wie­der auf­ge­baut wer­den und zukünf­ti­ge Kata­stro­phen bes­ser gemeis­tert wer­den. Die Fra­ge bleibt: Was hat der Kri­sen­stab wirk­lich gewusst – und war­um wur­de das Wis­sen sys­te­ma­tisch verborgen?

Bei einer recht­zei­ti­gen Alar­mie­rung hät­ten noch viel mehr beweg­li­che Gegen­stän­de, Haus- und Nutz­tie­re und ande­re mobi­le Sachen in Sicher­heit gebracht wer­den kön­nen. Es geht um Scha­den­er­satz­for­de­run­gen und die Prü­fung von straf­recht­li­chen Kon­se­quen­zen gegen Ent­schei­dungs­trä­ger bei einer PEVOLCA Fehl­ent­schei­dung. Wer etwas so hart­nä­ckig ver­schweigt oder den Ein­blick in wich­ti­ge Pro­to­kol­le ver­wei­gert, hat auch etwas zu verbergen!

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