Ein dramatisches Versagen im Schatten der Öffentlichkeit?
Krisenstab: Der Ausbruch des Vulkans Tajogaite auf La Palma im Jahr 2021 war eine Katastrophe, die das Leben vieler Menschen grundlegend veränderte. Doch hinter den offiziellen Berichten und öffentlichen Erklärungen verbirgt sich eine dunkle Wahrheit: Die Vereinigung Tierra Bonita wirft der kanarischen Regierung vor, wichtige Informationen über die Entscheidungen und Beratungen im Vorfeld des Ausbruchs systematisch zurückzuhalten. Seit 4 Jahren wird die Wahrheit eingefordert.
Die Forderung nach Transparenz – doch sie wird abgelehnt
Tierra Bonita kritisiert scharf, dass die Regierung die Veröffentlichung von Aufzeichnungen der Sitzungen des Vulkanischen Notfallplans (PEVOLCA) Krisenstab verweigert. Diese Dokumente sollen Einblick geben, welche Warnsignale es gab, warum keine Evakuierungen erfolgten und welche Entscheidungen getroffen wurden. Die Ablehnung, diese Unterlagen offenzulegen, empfinden viele Betroffene als „Beleidigung und Verachtung“ gegenüber den Opfern.
Rechtliche Schritte gegen die Geheimhaltung
Nachdem die Vereinigung mehrere Einsprüche bei der Regionalregierung und dem Transparenzbeauftragten eingereicht hatte, kündigte sie an, in den kommenden Wochen eine Verwaltungsbeschwerde gerichtlich durchzusetzen. Ziel ist es, die Verantwortlichen zur Offenlegung der entscheidenden Dokumente zu zwingen. Doch bisher bleibt alles im Verborgenen – ein Umstand, der den Verdacht nährt, dass hier etwas verschleiert werden soll.
Was steckt hinter dem Geheimnis?
Der stellvertretende Minister für Notsituationen, Marcos Lorenzo, räumte ein, dass er „traurig“ sei, den Verdacht nicht zerstreuen zu können, dass Informationen versteckt wurden. Er betonte zwar die Bedeutung eines Vertrauensrahmens im Notfallmanagement, doch gleichzeitig wurde bekannt, dass ein Rechtsgutachten aus dem Jahr 2022 von der Regierung selbst abgelehnt wurde – ohne weitere Maßnahmen.
Wissenschaftler warnen – doch die Bevölkerung wurde nicht gewarnt
Mehrere Wissenschaftler von IGN, INVOLCAN, IGME und IEO hatten öffentlich gewarnt: Der Vulkan stand kurz vor einem Ausbruch. Dennoch wurden diese Warnungen offenbar ignoriert oder verschwiegen. Das Ergebnis: Die Bevölkerung wurde nicht rechtzeitig evakuiert und musste in Panik fliehen – oft nur mit dem Nötigsten. Siehe dazu auch meinen Beitrag vom 18. September 2021.
Der Verdacht auf bewusste Vertuschung
Tierra Bonita vermutet einen „Bestätigungsfehler“ in den Berichten des Krisenstabs: Es scheint so zu sein, dass bereits festgelegte Schlussfolgerungen durch offizielle Dokumente bestätigt werden sollten – unabhängig von den tatsächlichen Warnsignalen. Das führt zu dem Eindruck, dass das Management bewusst versucht hat, die Wahrheit zu verschleiern und die Bevölkerung in Gefahr zu bringen. Selbst für mich als Beobachter war bereits am 15. September 2021 (siehe Beitrag) klar, dass eine Eruption unmittelbar bevorsteht.
Eine Tragödie im Schatten der Geheimhaltung
Der Vulkanausbruch 2021 auf La Palma zeigt einmal mehr: Wenn wichtige Informationen unter Verschluss gehalten werden, kann das fatale Folgen haben. Die Opfer verdienen Transparenz und Aufklärung – nur so kann Vertrauen wieder aufgebaut werden und zukünftige Katastrophen besser gemeistert werden. Die Frage bleibt: Was hat der Krisenstab wirklich gewusst – und warum wurde das Wissen systematisch verborgen?
Bei einer rechtzeitigen Alarmierung hätten noch viel mehr bewegliche Gegenstände, Haus- und Nutztiere und andere mobile Sachen in Sicherheit gebracht werden können. Es geht um Schadenersatzforderungen und die Prüfung von strafrechtlichen Konsequenzen gegen Entscheidungsträger bei einer PEVOLCA Fehlentscheidung. Wer etwas so hartnäckig verschweigt oder den Einblick in wichtige Protokolle verweigert, hat auch etwas zu verbergen!
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