Lau­da­tio an die Blü­te der Maracuja

Passionsfrucht - Maracuja

Mara­cu­ja: Novem­ber­zau­ber auf La Palma -

Wenn Novem­ber auf La Pal­ma still und mild daher­kommt, öff­net die Mara­cu­ja erneut ihre fili­gra­nen Blü­ten­blät­ter. Zwi­schen Vul­kan­land­schaft, gischt­feuch­ter Luft und tro­pi­scher Vege­ta­ti­on ent­fal­tet sich ein zar­tes Blü­ten­feu­er­werk, das Hoff­nung, Sin­nes­ein­druck und Wis­sen­schaft in sich ver­eint. Die­se Lau­da­tio fei­ert die Blü­te­zeit der Pas­si­ons­frucht und ihr stil­les Wun­der am Weges­rand der Insel.

Für mich ein lan­ge erwar­te­ter Zeit­punkt, da die Blü­te der Mara­cu­ja, Pas­si­ons­blu­me oder bota­nisch Pas­si­flo­ra edu­lis f. edu­lis die inter­es­san­tes­te Blü­te auf La Pal­ma ist.

Die Blü­te als Sinnespoesie

Die blü­ten­zar­ten Blät­ter umrah­men eine leuch­ten­de Mit­te und wir­ken wie fei­ne Papier­schir­me, die Licht, Duft und Form zu einer klei­nen Blü­ten-Skulp­tur bün­deln. Betö­ren­de Aro­men aus Monoter­pen und ver­wand­ten Duft­stof­fen zie­hen Bestäu­ber an und ver­an­kern die Blü­te in der Gegen­wart unse­rer Sinne.

Trotz küh­le­rer Luft öff­net sich die­se Blü­te, als wol­le sie sagen: Leben fin­det Wege, Far­ben fin­den Wär­me – auch im Oktober/ Novem­ber. Mil­des Novem­ber­kli­ma mit aus­rei­chend Luft­feuch­tig­keit begüns­tigt die Blü­ten­öff­nung in Pas­si­flo­ra-Arten (Pas­si­flo­ra edu­lis oder ähn­li­che Sor­ten). Son­ni­ge Lagen mit guter Luft­zir­ku­la­ti­on beschleu­ni­gen den Prozess.

Die Blü­ten sind meist zwit­ter­blü­tig und wer­den von einer Viel­falt von Insek­ten besucht – Bie­nen, Schweb­flie­gen und gele­gent­lich Nacht­fal­ter. Die Öff­nungs­pha­se bie­tet eine kur­ze, hoch­wirk­sa­me Bestäu­bungs­zeit. Vanil­lin-ähn­li­che Aro­ma­stof­fe, Ter­pe­ne und Phe­no­le locken geeig­ne­te Bestäu­ber an und unter­stüt­zen eine effek­ti­ve Pol­len­kon­takt­pha­se. Den Geschmack der Früch­te habe ich hier bereits beschrieben.

Struk­tur und Lebenszyklus

Zen­tra­ler Frucht­kno­ten, umlau­fen­de Staub­fä­den und fei­ne Staub­blät­ter ermög­li­chen eine effi­zi­en­te Pol­len­aus­brei­tung, wäh­rend die zar­ten Blü­ten­blät­ter visu­el­le Rei­ze set­zen. Die Kom­bi­na­ti­on aus Form, Struk­tur und Duft sorgt dafür, dass pas­sen­de Insek­ten die Blü­te gezielt aus­wäh­len – eine ele­gan­te Win-Win-Situa­ti­on für Pflan­ze und Besucher.

Nach erfolg­rei­cher Befruch­tung wan­dern Zucker und Pro­te­ine zu Frucht­kno­ten, wäh­rend aus­rei­chen­de Was­ser­ver­füg­bar­keit die Ent­wick­lung begüns­tigt. Loka­le Mikro­ha­bi­ta­ta – Küs­ten­kli­ma, Lava­fel­der, Gär­ten – bün­deln unter­schied­li­che Bestäu­ber­ar­ten und stär­ken so die Bio­di­ver­si­tät der Insel. Hit­ze­pha­sen, unre­gel­mä­ßi­ge Bewäs­se­rung, Schäd­lings­druck und Krank­hei­ten kön­nen die Blü­ten­bil­dung beein­flus­sen. Mul­chen, geziel­te Bewäs­se­rung und Moni­to­ring hel­fen, Risi­ken zu mindern.

Eine Ode an fili­gra­ne Blü­ten­blät­ter, anzie­hen­de Düf­te und die Lebens­kraft der Insel im Herbst

Die Blü­te der Mara­cu­ja im Novem­ber ist mehr als eine bota­ni­sche Erschei­nung. Sie ist eine Ode an Anpas­sungs­fä­hig­keit, an äst­ethi­sche Fein­hei­ten und an die stil­le Freu­de der Insel. Sie erin­nert uns dar­an, wie Natur und Duft­ver­füh­run­gen uns trotz kal­ter Jah­res­zeit ver­bin­den und inspi­rie­ren. Möge ihr Duft uns dar­an erin­nern, das Leben­di­ge zu fei­ern – auch wenn der Kalen­der käl­ter wirkt. Ich hof­fe, damit habe ich die Pflan­ze aus­führ­lich beschrie­ben. Noch ein klei­nes Video zur Abrun­dung mei­ner Freude:

 

 

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