Der 10. Sonntag im Katastropheneinsatz

Vulkan - Katastropheneinsatz

Der Vulkan Cabeza spuckt immer weiter -

Seit 70 Tagen sind nun die Hel­fer im Kata­stro­phen­ein­satz, um den Vul­kan­op­fern zu hel­fen. Ob frei­wil­li­ge oder berufs­mä­ßi­ge Ein­satz­kräf­te heu­te erst ein­mal ein dickes Dan­ke­schön. Tag und Nacht im Dau­er­ein­satz, mit nur kur­zen Erho­lungs­pha­sen, um den betrof­fen Men­schen hilf­reich zur Sei­te zu ste­hen um noch mehr Scha­den abzuwenden.

Vulkan - Katastropheneinsatz

Ob Feu­er­weh­ren, Sani­täts­diens­te, die Poli­zei­ein­hei­ten, das Mili­tär, pri­va­te Hilfs­diens­te oder die Pevol­ca. Alle Hel­fer und Orga­ni­sa­tio­nen las­sen sich hier gar nicht auf­zäh­len. Allen gilt mein und unser Dank. Rund 800 Ein­satz­kräf­te sind bei die­sem Kata­stro­phen­ein­satz beteiligt.

Katastropheneinsatz mit Spezialisten

Vulkan

In die­sem Vul­kan Kata­stro­phen­ein­satz bil­det wie­der ein­mal die mili­tä­ri­sche UME (Uni­dad Mili­tar de Emer­gen­ci­as) die Speer­spit­ze und ist bei allen Aktio­nen an vor­ders­ter Front dabei. Berufs­sol­da­ten einer Son­der­ein­heit mit Spe­zi­al­aus­rüs­tung und schwe­rem Gerät (Fotos: UME)

Vulkan - Katastropheneinsatz

Cabeza denkt noch nicht ans aufhören

In der Nacht schoss der Vul­kan 40 Meter hohe Lava­fon­tä­nen aus. Heu­te am Sonn­tag­mor­gen scheint ein sich gebil­de­ter Lava­see im Kra­ter aus­zu­lau­fen und einen lan­gen her­ab­flie­ßen­den Strom zu bilden.

Die Erd­be­ben hiel­ten sich in der Nacht bei mitt­le­rer Stär­ke bis ML3,5 um 7.00 Uhr aus 11 Kilo­me­ter Tie­fe unter Fuen­ca­li­en­te zurück. Meist kamen die Beben aus der höher lie­gen­den Mag­ma­kam­mer. Was auch der ver­mehr­te Lava-Aus­fluß am Vul­kan zeigt.

Dank der geän­der­ten Wind­rich­tung nach Süd­wes­ten, kann heu­te der Flug­ha­fen Mazo wie­der ange­flo­gen werden.

11.50 Uhr - Öst­lich des Vul­kan­ke­gels, wird ein Lava­strom nach Nor­den emit­tiert. Hier hat sich min­des­tens ein neu­er Emis­si­ons­punkt eröffnet.

 

12.04 UhrMit­tei­lung der IGN – Seit der letz­ten Stel­lung­nah­me wur­den im von der vul­ka­ni­schen Reak­ti­vie­rung betrof­fe­nen Gebiet auf der Insel La Pal­ma ins­ge­samt 91 Erd­be­ben loka­li­siert, davon 6 von der Bevöl­ke­rung zu spü­ren. Die Seis­mi­zi­tät setzt sich unter dem zen­tra­len Gebiet von Cumbre Vie­ja in den glei­chen Gebie­ten der Vor­ta­ge fort, 73 die­ser Erd­be­ben befin­den sich in Tie­fen von 10–15 km und der Rest in Tie­fen von mehr als 30 km. Die maxi­ma­le auf­ge­zeich­ne­te Magni­tu­de beträgt 3,6 (mbLg) ent­spre­chend dem gest­ri­gen Erd­be­ben um 13:53 UTC mit einer Tie­fe von 36 km. Die Ampli­tu­de des Tre­mor­si­gnals hat sich wäh­rend der Nacht erhöht. Das Netz der per­ma­nen­ten GNSS- Sta­tio­nen der Insel zeigt eine Umkeh­rung der Höhe, die zwi­schen dem 24. und 26. Novem­ber an der Sta­ti­on LP03, die den Erup­ti­ons­zen­tren am nächs­ten liegt, auf­ge­zeich­net wur­de. In den übri­gen Sta­tio­nen hat sich die leich­te Defla­ti­on, die mög­li­cher­wei­se mit der tie­fen Seis­mi­zi­tät zusam­men­hängt, sta­bi­li­siert , mit Aus­nah­me von LP01, die sie wei­ter­hin registriert.

Im Hin­blick auf dem Bild, um 08:45 Uhr UTC kali­briert, eine Säu­len­hö­he von 1600 m Höhe wird geschätzt, und eine Streu­wol­ke in der süd­west­li­chen Rich­tung. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.126 m gemessen.

12.20 UhrDas Cabil­do mel­det, dass auf­grund der Ent­wick­lung des Not­falls der Zugang zu den eva­ku­ier­ten Gebie­ten weder von Nor­den noch von Süden her erlaubt ist. Mit dem Erschei­nen die­ser neu­en Emis­si­ons­punk­te habe sich ein neu­er Lava­strom gebil­det, der ent­lang des Nord­west­hangs bei Tacan­de ver­läuft. Die Lava schrei­tet mit unge­fähr 6 Metern pro Minu­te voran.

13.00 Uhr - „Was pas­siert, ist bru­tal!“ Das bestä­ti­gen die Wis­sen­schaft­ler, die rat­los beob­ach­ten, wie sich der Vul­kan Cabe­za heu­te ver­hält. Am gesam­ten Nord­hang des Kegels „sickert“ an ver­schie­de­nen Stel­len Lava aus. Es sind zu 6 ver­schie­de­ne Emis­si­ons­punk­te, vom höchs­ten bis zum nied­rigs­ten Punkt, vom explo­sivs­ten bis zur stark flüs­sigs­ten Lava.

13.15 Uhr - Der gan­ze Nord­hang des Vul­kan­ke­gels droht ein­zu­stür­zen und den gan­zen dar­in auf­ge­bau­ten Lava­see Rich­tung Meer zu ergie­ßen. Das wären natür­lich Unmen­gen an flüs­si­ger Lava, die plötz­lich zu Tal stür­zen werden.

14.00 Uhr - Seit zwei Wochen ist der Zugang auf der Süd­sei­te der Sperr­zo­ne ver­bo­ten. Das trau­ri­ge Ereig­nis, das am 13. Novem­ber durch den Tod eines Anwoh­ners, der Teil eines Zufahrts­kon­vois war, bekannt wur­de, mar­kier­te den Wen­de­punkt: Kei­ne Ein­rei­se­ge­neh­mi­gung zur Zone Süd.

Obwohl die Todes­ur­sa­che öffent­lich unbe­kannt ist, deu­tet eine der Hypo­the­sen auf eine Ver­gif­tung durch Ein­at­men von Gasen hin. Das hat die  PEVOLCA noch wach­sa­mer gemacht, denn seit­dem ist es auf­grund der Anwe­sen­heit von „sehr gif­ti­gen“ Gasen wie Schwe­fel­di­oxid und Koh­len­mon­oxid nicht mög­lich, in die Sperr­zo­ne zu gelan­gen. Men­schen darf kein Zutritt gewährt wer­den und wir muss­ten sogar das Mili­tär eva­ku­ie­ren, betont der tech­ni­sche Direk­tor des Plans, Miguel Ángel Morcuende.

16.00 Uhr - PEVOLCA hat die Eröff­nung meh­re­rer Emis­si­ons­zen­tren im nord­öst­li­chen Sek­tor des Kegels mit Emis­si­on von Lava­strö­men in nord­west­li­cher Rich­tung bestä­tigt, deren Fron­ten ins Gebiet von Tacan­de vor­drin­gen. Ins­be­son­de­re hat die Lava bereits die Stra­ße Tacan­de LP-212 über­quert und bewegt sich mit gro­ßer Geschwin­dig­keit vor­wärts. Sei­ne Ent­wick­lung ist besorg­nis­er­re­gend, denn wenn es nicht auf alten Lava­strö­men wei­ter­läuft oder der Lava­aus­stoß gestoppt wird, kann es neue Gebie­te beeinflussen.

Die SO2-Emis­sio­nen sind ges­tern im Tages­ver­lauf gestie­gen (30.000−40.999 Ton­nen) und bre­chen damit den Abwärts­trend, der seit dem 23. Sep­tem­ber anhält.

18.20 Uhr – Heu­te geht es rich­tig zur Sache. Die neue nörd­li­che Öff­nung gegen 17.45 Uhr.

  • Fort­set­zung folgt

 

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

Chipirones fritos rebozados

Chipirones fritos rebozados

Die köst­li­che Welt: Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados – Chi­p­i­ro­nes fri­tos rebo­zados sind eine köst­li­che kana­ri­sche Spe­zia­li­tät, die aus frit­tier­ten klei­nen Tin­ten­fi­schen besteht. Die­se deli­ka­te Vor­spei­se wird oft in Tapas-Bars ser­viert und ist bei Lieb­ha­bern der medi­ter­ra­nen Küche […]

15 Kommentare zu "Der 10. Sonntag im Katastropheneinsatz"

  1. Die Lava von der neu­en Aus­bruch­stel­le nimmt lei­der auch im obe­ren Bereich wei­te­re Häu­ser mit und fließt erst ein­mal in einem Bogen nach Nor­den ehe es Rich­tung Meer geht, was man in die­sem Video sieht. Anschei­nend fließt die Lava auch wei­ter unten zum Teil nörd­lich der bestehenden/älteren Lava­zun­gen nach Westen.

    • Das Anwe­sen gleich zu Beginn des Vide­os scheint die Car­re­te­ra San Nicolás [LP-212] Nr 147 zu sein.
      https://www.google.com/maps/@28.6229638,-17.8737397,3a,60y,159.89h,86.91t/data=!3m6!1e1!3m4!1stOTGMb4TAt_9D9PKLdxxAw!2e0!7i13312!8i6656!5m1!1e4

    • Eine Droh­nen­auf­nah­me von heu­te 10:00 Uhr zeigt im unte­ren Bereich der nörd­li­chen Strö­me bis­her kei­ne neue Lava, weder in den bestehen­den Strö­men Rich­tung La Lagu­na, noch dane­ben anbau­end. Auch an der Lava­zun­ge #7 scheint es bis­her rela­tiv ruhig zu sein, dort qual­men nur die bekann­ten Ver­läu­fe auf­grund ver­deck­ter Aktivität.
      Die neu­en Strö­me schei­nen also auf­grund der topo­gra­fi­schen Ein­schnit­te im obe­ren Bereich bis­her in bestehen­de Strö­me süd­lich des ehe­ma­li­gen Gewer­be­ge­biets gelei­tet zu wer­den, und von dort eher in Rich­tung Todoque.
      Natür­lich unter Vor­be­halt – aktu­el­le Auf­nah­men hier­zu habe ich noch kei­ne gesehen.

      • ‚Tschul­di­gung Sebas­ti­an, das Video sagt bzgl. des mög­li­chen Ver­lau­fes der neu­en nörd­li­chen Strö­me … gar nichts aus.
        Es dient der Doku­men­ta­ti­on von vor­han­de­nen Schä­den sowie Per­so­nen mit voy­eu­ris­ti­schen Ambitionen …
        Sil­kes Link von ges­tern abend war bes­ser. Dafür an sie mein Dankeschön !

  2. Öha.
    Die Ost­flan­ke des Haupt­ke­gels kollabiert.
    Es ist mit einer Reak­ti­vie­rung der Nord-Strö­me zu rech­nen, soll­te die sicht­ba­re Öff­nung kon­ti­nu­ier­lich Lava fördern!
    Dass sich die­ser Bereich in den letz­ten Tagen desta­bi­li­siert hat, ist eine Fol­ge des plötz­li­chen Druck­an­stiegs am Tage der Lava-Bla­se und der Ent­ste­hung des jüngs­ten Süd­stroms. Des­sen obe­re Quel­le zeig­te ja bereits eine ziem­lich löch­ri­ge Erup­ti­ons­land­schaft am öst­lichs­ten Ende des Vulkans.
    Dies ist auch der Ort des auf die­sem Foto sicht­ba­ren Gesche­hens – nur halt auf der nörd­li­chen Sei­te, nicht auf der süd­li­chen. Ganz links im Foto ist der alte Ost­rand des Kuh­kopfs zu sehen, so sich bis zuletzt noch Baum­ske­let­te gehal­ten hatten.
    Das Foto ist die­sem Video ent­nom­men, wel­ches Invol­can vor 15 Minu­ten ver­öf­fent­licht hat.

    • Hier ein Droh­nen-Über­blick der IGME von der Situa­ti­on am Vulkan.
      Ein schma­ler Strom umrun­det inzwi­schen tat­säch­lich den Mon­ta­na La Lagu­na auf der Nord­sei­te mit mas­si­ver Geschwin­dig­keit in Rich­tung Meer (Aus­schnitt vom Live-Stream).

      • Die Umrun­dung des Lagu­na hat­te ich heu­te früh ja auch ver­mu­tet (und mit Video ver­linkt). Nun sieht es in die­sem Video eher so aus, als wür­de sich der Strom aus dem Video von heu­te früh eher nörd­lich des Todo­que bis­her ver­schont geblie­be­ne Gebie­te zum Über­flie­ßen suchen – sicher bin ich mir aber nicht. Wei­ter nörd­lich kommt aller­dings auch eini­ge Lava neu an, bis­her offen­bar noch auf älte­ren Bahnen.

        • Lie­be Sil­ke (&Ron und Wolf­gang auch), ja da habt ihr Recht und die Beschrif­tung des Live-Stream-Aus­schnitts von AfarTV ist falsch. Danke!

          Schon vor ein paar Tagen war in die Ecke direkt an der Flan­ke des M. Todo­que etwas Bewe­gung gekom­men, und nun ist da letzt­lich eine neue Zun­ge draus gewor­den – genau ent­lang der Feri­en­an­la­ge, die Wolf­gang erwähnt.
          Das Video ist sehr auf­schluss­reich auch für die nörd­li­che­ren Berei­che. Mit etwas Glück geht das alles in Rich­tung der Zun­ge #7, also eben­falls zwi­schen den bei­den Ber­gen durch zum Meer. Doch bei die­sen Men­gen an Lava ist an der Flan­ke des M.Laguna noch mit unvor­her­seh­ba­ren Aus­brei­tun­gen zu rech­nen, die dann doch noch wei­ter in Rich­tung Nor­den drü­cken könn­ten. Das ist eine Zitter-Partie.

      • Ist das nicht eher die M. de Todo­que mit der bis­her ver­schon­ten Feri­en­an­la­ge am Nord­fuß? Auf den letz­ten Bil­dern des Films erkennt man die älte­ren Strö­me wei­ter nörd­lich, den­ke ich.

        • Ja, da scheint unter ande­rem „unse­re“ ehe­ma­li­ge Urlaubs­un­ter­kunft „El Paradi­so“ bald betrof­fen zu sein. Ich hat­te so gehofft, dass es ver­schont bleibt und wäre sofort wie­der hin­fah­ren, wenn es wie­der gegan­gen wäre, aber nun sieht es nicht gut.

      • Das ist nicht Mon­tagna La Lagu­na, son­dern Mon­tagna Todoque.
        Mann sieht die neue Strom zwi­schen ein älte­re Strom und ein Hugel.
        Bis jetzt war Nörd­lich von Mon­te Lagu­na noch kein Lava. Also…

        • Abso­lut korrekt.
          Sogar Bun­ga­lows El Paradi­so erkannt obwohl fast 30Jahre her.
          Bei 0:23 ver­schwin­det die Anla­ge unten aus dem Bild.
          Dem­nächst wohl unter der Lava.
          Dau­men­drü­cken hat nicht geholfen.
          Sorry
          ..

  3. Lie­ber Manfred,

    vie­len Dank für dei­nen Dank an alle hel­fen­den Hän­de! Dem schlie­ße ich mich sehr ger­ne an. Das ist schon eine rie­sen­gro­ße Leis­tung – auch dei­ne uner­müd­li­che und enga­gier­te, bei Kom­men­ta­ren auch aus­glei­chen­de Bericht­erstat­tung und Kommunikation!
    Es gibt wohl eine neue Aus­bruchs­stel­le an der Nord­ost­flan­ke – hier ganz gut zu sehen, die auch schon wei­te­re Schä­den wei­ter unten ange­rich­tet hat und, wenn ich mich nicht ver­guckt habe, den Lagu­na nörd­lich umfließt. Die Lava­zun­ge kann man auch hier in zer­stö­re­ri­scher „Akti­on“ sehen. 

    Trotz allem dir und dei­ner Fami­lie einen ange­neh­men, aschefrei­en, son­ni­gen und sau­er­stoff­rei­chen 1. Advent!

    Grü­ße aus dem son­nig-kal­ten Berlin

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