Ein Riesenhahn der nicht krähen kann – Teil 10 -
Da Staunen wir nicht schlecht, als plötzlich mitten in der Wildnis dieser Riesenhahn auftaucht. Vielleicht auch ein Huhn mit 250 cm Größe auf dem Weg nach Don Pedro im Norden von La Palma.
Ein künstlerisch gestalteter Riesenhahn bei einer Hühnerfarm mit frei laufenden Hühnern unweit dem fast ausgestorbenen 16 Seelen Dorf Don Pedro in Garafia. Nicht zu verwechseln mit San Pedro in Breña Alta. Hier hat man noch Zeit ausgefallene „Hinweisschilder“ zu basteln. Wir sind wieder auf unserer Sommertour durch die Pampa im Norden von La Palma. Unbedingt wollte auch Marie heute dabei sein.
Der Feuerwehr Außenposten bei den Waldelfen
Zuerst statten wir aber dem Forsthaus an der Abzweigung LP1 nach El Tablado einen Besuch ab. In den Sommermonaten während der Waldbrandsaison ist dies der nördlichste Außenposten des Parque Central de Bomberos „La Grama“ von Breña Alta. Eine Einrichtung des Cabildo Insular La Palma und rund um die Uhr besetzt.
Stolz wird eines der neu angeschafften Löschfahrzeuge vorgestellt. Ein geländegängiges Allzweck-Fahrzeug von Renault mit spanischem Aufbau und Pumpentechnologie aus Deutschland. Mit einem 3000 Liter Wassertank und modernen Kommunikationsmitteln ausgestattet.
Vier Löschfahrzeuge konnte ich auf dem Gelände entdecken. Der Rest ist an strategisch wichtigen Punkten in den riesigen Kiefernwäldern des Nordens positioniert.
Innerhalb von Minuten können weitere in Rufbereitschaft wartenden Feuerwehrleute alarmiert werden. Rund 5 Minuten brauchen die zwei in Puntagorda stationierten gelben Löschhubschrauber, um hier einzufliegen. In Zukunft sollen auch Drohnen die Überwachung aus der Luft übernehmen.
Heute dürfte kein Feuer ausbrechen. Zu feucht und nebelig und auch für Juli recht kühl ist es um das 1000 Meter hoch liegende Forsthaus.
Die meiste Zeit wird in Wartestellung verbracht, wie uns der aus meiner Nachbargemeinde San Jose stammende Mitarbeiter erzählt. Schon recht einsam in dieser menschenleeren Gegend.
Hobbygärtnern in dem kleinen angeschlossenen Gemüsegarten mit einigen Tieren steht dann auf dem Programm. Im Winter sind die normal hier untergebrachten Forstleute für die Waldreinigung, mit Aufforsten oder mit dem Legen neuer Löschrohre und dem Ausbessern von Wegen beschäftigt.
Wie überhaupt im gesamten Norden von La Palma muss die raue Natur und das Einsiedler- und Eremitenleben schon etwas im Blut liegen. Zum nächsten bescheidenen Supermarkt, der Tankstelle, Arzt oder einer Bar ist es auch eine kleine Weltreise. Wie oft die Post vorbeikommt (vielleicht einmal in der Woche) konnte noch nicht ermittelt werden.
Man muss nicht unbedingt nach Alaska, Australien oder in den Amazonas gehen. Einsamkeit gibt es auch im Norden von La Palma zu erleben.
Die Menschen im Norden
Dann trafen wir noch Manolo (74 Jahre) bei der Ciruela Ernte. Eine Pflaumenart in gelb und dunkelblau und jetzt reif. Manolo auch eine Art „Einsiedler“ lebt schon lange auf seiner kleinen Finca oberhalb von El Tablado. Früher als Legionär in Afrika unterwegs, heute liebt er die Ruhe und Abgeschiedenheit.
Mit El Tablado und einem sonderbar langen Gewächs geht es in den nächsten Tagen weiter.
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