Alle Löscheinheiten in Alarmbereitschaft -
Das Waldbrand-Risiko steigt mit jeder Stunde. Hohe Temperaturen, abnehmende Luftfeuchtigkeit und ein heranziehender Calima sind die besten Voraussetzungen für Feuer (Foto BRIF).
NEWS – 08.08.17 – 17.10 Uhr - ab Mittwoch kommt nun noch Sturm bis 80 km/h und hoher Wellengang (Windstärke 7) dazu. Betroffen ist der Osten und der Westen von La Palma (AEMET Wetterwarnstufe „Gelb“ gilt weiter)
Bereits seit Tagen können über Satellitenaufnahmen die kräftigen Sandstürme in der Sahara beobachtet werden. Besonders kraftvolle und mit tausenden von Kubikmetern Sand beladene Luftmassen haben sich auf den Weg über die Kanaren gemacht. Bis in das Amazonasgebiet wird dieser besonders nährstoffreiche Sand als Dünger verfrachtet.
Wie in einem Treibhaus steigt unter dem Calima innerhalb von wenigen Stunden die Temperatur an und saugt die letzten Wassertröpfchen aus der Atmosphäre. Wenn dann noch starke Winde dazu kommen ist das Waldbrand-Risiko schnell Wirklichkeit.
Die Feuer-Warnstufe steht seit gestern auf Rot. Auch die Feuerwehren und die Löschhubschrauber sind inzwischen an allen gefährdeten Stellen positioniert. Gilt es doch bei Ausbruch eines Feuers möglichst schnell die Glut gleich im Keime zu ersticken.
Voller Schrecken werden wieder Erinnerungen an den großen Waldbrand vom letzten Jahr wach. Damals Anfang August stand der komplette Süden von La Palma in Flammen. Das Waldbrand-Risiko wurde 2016 ähnlich hoch eingeschätzt.
Millionenschäden, ein verbrannter Feuerwehrmann und der abgestürzte Löschhubschrauber werden so schnell nicht vergessen werden. Erst nach einer Woche konnte unter Einsatz von zusätzlich herangeführten Löscheinheiten und einer Armada von Löschflugzeugen und Hubschraubern der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Auch ich lausche ständig nach Hubschrauber-Motoren vom nahen Flugplatz Mazo, der in diesen Tagen meist den Beginn eines Brandeinsatzes bedeutet.
Das Waldbrand-Risiko ist wie eine tickende Zeitbombe
Natürlich weiß jeder Palmero, dass jetzt nur ein Funke genügt um ein Feuerinferno zu entfachen. Auch wenn der vergangene Winter, der Frühling und die vergangenen Wochen feuchter als sonst waren, bedarf es nur eines Calimas der wie ein Schwamm das Nass aufsaugt. Binnen eines Tages werden die Kiefern, Büsche und das Unterholz strohtrocken. Es war in der Vergangenheit meist menschliche Fahrlässigkeit als Auslöser der verheerenden Brand-Katastrophen (Abbrennen von Klopapier in Jedey/ Feuerwerk in Tigalate).
Auch der staatliche Wetterdienst AEMET hat die Temperatur Warnstufe in Kraft gesetzt. Die Ostinseln (Lanzarote/ Fuerteventura/ Gran Canaria) auf „Orange“ mit Temperaturen um die 40°C. Die Westinseln (Teneriffa/ La Gomera/ La Palma und El Hierro) auf „Gelb“ mit Höchstwerten von ca. 34°C.
Da auf Fuerteventura, Lanzarote und im Süden von Gran Canaria kaum Vegetation vorhanden ist, gibt es dort auch kein Waldbrand-Risiko.
Es sind die grünen Inseln im Westen die bei dieser Wettersituation besonders gefährdet sind. Bis Mitte der Woche soll der Calima anhalten. Falls etwas passiert werde ich berichten.
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