Die Natur versteht ihr Handwerk -
Die Blüte der Maracuja ist ein Kunstwerk für sich. Eine besondere Schöpfung der Natur, die nur im subtropischen Gürtel wie auf La Palma ihre volle Schönheit zeigen kann. Ursprünglich kommt die Maracuja aus Brasilien, Paraguay und Nord-Argentinien. Wächst aber auch auf Teneriffa, La Gomera oder El Hierro.
Die prächtigen Blüten sitzen auf zwei bis fünf Zentimeter langen Stielen mit drei gezahnten Hochblättern. Der grünliche Blütenkelch ist in fünf zur Blüte spreizende Streifen zerschlitzt. Die Blüte hat fünf weiße Kronblätter, über denen sich zwei bis drei lange, gewellte, violette Blütenblätter ausbreiten. Neben den Staubblättern weist die Blüte drei Griffel auf.
Der Durchmesser der Blüte liegt hier bei über acht Zentimeter. Der gewellte Strahlenkranz (Corona) ist an der Basis purpurn und wird zum Rande hin weiß. Einige Sorten sind auf Fremdbestäubung angewiesen, andere sind Selbstfruchtbar. Die Maracuja gehört zur Familie der Passionsblumen, von der es mehr als 500 Unterarten gibt.
Die besondere Blütenform der Passionsblume soll zur Namensgebung geführt haben. Missionare, die die Frucht nach Europa brachten, glaubten an der Blüte den Leidensweg von Christus zu erkennen. Die Kronblätter als Dornenkrone, fünf Staubblätter als seine Wunden und die drei Griffelnarben Jesus und seine beiden Leidensgenossen am Kreuz.
Die Frucht der Maracuja
Aus der Blüte von Passiflora edulis f. edulis entwickelt sich die Frucht. Links auf dem Foto eine bereits große grüne Beere die sich bei voller Reifung dann gelb färbt.
Die Frucht gilt in der Botanik als Beere. Zugegeben große Beeren die bis zu 12 cm im Durchmesser erreichen können.
Zwar gibt es Tropenfrüchte, die weniger Kalorien besitzen als eine Maracuja mit 63 Kalorien pro 100 Gramm, doch dafür hat sie eine Menge an gesunden Inhaltsstoffen.
Viel Vitamin C und die B‑Vitamine Niacin und Riboflavin. Einen hohen Fruchtzuckergehalt (Saccharose, Glucose, Fructose) und organische Säuren (wie Zitronensäure und Äpfelsäure). Für das Aroma sind eine Reihe flüchtiger Ester verantwortlich. Mehr dazu in einem älteren Beitrag mit Geschmackstest.
Aus den Kernen der Maracuja wird das Maracujaöl gewonnen. Eingesetzt in kosmetischen Produkten als Sonnenschutz oder Massageöle.
Was davon kann ich essen?
Als leckere kleine Erfrischung zwischendurch löffelt man das erfrischende Fruchtfleisch gleich aus der halbierten Schale. Lediglich die weiße Haut und die Schale sind nicht essbar. Das Produkt findet sich meist auch in Säften und im Speiseeis.
Ansonsten erfreut sich der Betrachter an der filigranen Blüte. Mein hier abgelichtetes Exemplar wächst im Halbschatten und hat über 10 Meter lange Ranken. Es ist eine wahre Bienenweide und scheint um die Mittagszeit die emsigen Sammler magisch anzulocken. Mehr zu den Blüten und Früchten in der Foto-Galerie.
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