Die Drei Könige bringen Regen -
Als Geschenk bringen die Heiligen Drei Könige am 6. Januar eine Wetteränderung mit kühleren Temperaturen und Niederschlag auf La Palma. Das sind zumindest die Prognosen der Wetterfrösche von AEMET und anderen Wetterdiensten.
Nach den warmen und teilweise sogar ungewöhnlich heißen Weihnachtstagen mit Temperaturen von bis zu +28,8° C, kommt jetzt die Abkühlung und das sehnsüchtig erwartete Wasser über die Insel.
Nicht nur auf den Kanaren, sondern auch in Skandinavien wurde der Wintertemperaturrekord gebrochen. Sunndalsøra in Norwegen, verzeichnete +19 ° C Anfang Januar 2020. Die höchste jemals gemessene Temperatur in Norwegen und Skandinavien im Januar oder in jedem bisherigen Wintermonat.
Was für den Urlaub und den Tourismus gut scheint, hat auf der anderen Seite gravierende Nachteile für die Natur und den Menschen. Die Klimaveränderung lässt sich auch auf La Palma feststellen. Nach den Wetteraufzeichnungen vom lokalen Wetterdienst HDmedio fielen im Jahr 2019 im Schnitt rund 38 Prozent weniger Niederschlag als im Vorjahr 2018.
Gab es 2018 noch 461 Liter Regen im Mittelmaß auf einen Quadratmeter, verringerte sich die Menge im Jahr 2019 auf 284 l/m². Besonders die Westseite von La Palma hat unter der Dürre zu leiden. Das Aridanetal um Los Llanos und Tazacorte schaffte es nicht einmal auf 50 l/m² (grüner Bereich auf der Karte). Gerade hier ist der Süßwasserverbrauch durch die intensive Bananenbewirtschaftung am höchsten.
Viel Regen dagegen im Nordosten um Los Sauces und Barlovento mit bis zu 876 l/m². Aber auch hier ein Rückgang zum Vorjahr mit noch 1113 l/m². Die ungleiche Verteilung der Niederschlagsmengen hängt natürlich von der Windrichtung und der Cumbre Bergkette als geografische und geologische Wetterscheide ab.
Oder eine Wetteränderung herbei „Flehen“
Auch in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten gab es auf La Palma Durststrecken. Die Bajada de la Virgen de las Nieves (Herabkunft der Inseljungfrau) entstand damals genau aus diesem Anlass.
Im Jahr 1676 herrschte auf La Palma eine große Dürre. Um eine drohende Missernte abzuwenden, trugen die Palmeros das Marienbildnis aus der Kirche Las Nieves in die Küstenstadt Santa Cruz de La Palma hinunter, um Hilfe zu erbitten. Als tatsächlich Regen eintrat, ordnete der Bischof der Kanaren Bartolomé García Ximenéz an, ab 1680 die Prozession alle fünf Jahre zu wiederholen.
Dieses Jahr ist es wieder so weit. Im Sommer 2020 startet die nächste Bajada. Vielleicht in diesem Jahr als Bittprozession für Regen. Besser vielleicht noch die Romeria ausnahmsweise nach Los Llanos in den Westen umleiten.
Ob mit oder ohne Bajada, mit der Wetteränderung wird jetzt der erste Januar-Regen fallen. Der Wind soll von Osten auf Nordosten drehen und kühlere Luftmassen über die Kanaren schaufeln. Bereits in der vergangenen Nacht fiel das Thermometer in Mazo auf 11,8° C ab und die Schneefallgrenze sinkt in der Nacht auf Mittwoch bis auf 1700 Meter herunter. Vielleicht dann Schnee auf dem Roque de Los Muchachos in 2426 m Höhe?
Auch die Mittagstemperaturen sollen in der kommenden Woche nach der AEMET kaum die +20° C ankratzen können. Der Niederschlag dürfte dabei mehr bescheiden ausfallen. Ob die Westseite von dem begehrten Nass etwas abbekommt, wird sich noch zeigen.
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