Hitzeperiode überstanden, trotzdem Brandausbruch in Puntagorda -
Obwohl die Lufttemperatur sinkt, wurde heute in der Nacht auf Samstag ein Brandausbruch gemeldet. Die Flammen entstanden bei Kilometer 76 der LP‑1, breiteten sich zunächst die Straße hinunter und dann weiter nach oben aus. Einige Ereignisse betrafen mehrere Häuser und führten zur Evakuierung Dutzender Menschen.
Betroffen ist das Gebiet von El Pinar in der Gemeinde Puntagorda im Nordwesten von La Palma. Gegen 1.20 Uhr wurden die Löschkräfte gerufen, die auch in großer Zahl die Brandstelle ansteuerten. Für die Koordination aller Arbeiten hat die Inseleinrichtung die Alarmstufe 1 aktiviert.
Inzwischen breitet sich der Brand in den trockenen Wald aus, sodass am Morgen die Anhebung des Notfalls auf Stufe 2 notwendig wurde. Seit dem Sonnenaufgang sind auch die örtlichen Löschhubschrauber P2L W‑3 Sokol der BRIF-Brigade aus Puntagorda und der Rettungshubschrauber aus Mazo mit Löschsack im Einsatz.
Das Unternehmen Endesa hat die Stromversorgung des Landes unterbrochen und die von diesem Ereignis betroffenen Grundstücke und Häuser von der Elektrizität abgeklemmt. Der Krisenstab, das Advanced Command Post (PMA) hat im Sportpavillon von Puntagorda Station bezogen.
Auch Wohnhäuser sind betroffen
Es ist wieder so ein gefährlicher Brand, der in der Randlage von bebautem Gebiet seinen Ursprung nahm. Alle können sich noch an die Brandkatastrophe von El Paso im August 2021 erinnern. Damals sind hunderte Gebäude und Wohnhäuser abgebrannt.
Obwohl die Löschmannschaften von La Palma gut ausgerüstet sind und jegliche Unterstützung von den Nachbarinseln und der Zentralregierung aus Madrid erhalten, sind diese Sommerbrände durch die Hitze, mit geringer Luftfeuchtigkeit und aufkommenden Winden, nie berechenbar. Aus kleinen Feuern kann sich schnell ein Inferno entwickeln.
Ich werde über die weitere Entwicklung des Brandausbruchs berichten.
10.13 Uhr – Der Waldbrand hat sich ausgeweitet.
Der heute Morgen in einem Grenzgebiet zwischen Stadt und Wald in der Gemeinde Puntagorda auf der Insel La Palma ausgerufene Waldbrand ist auf Antrag des Inselrats um 06:12 Uhr auf Schweregrad 2 übergegangen, jetzt übernimmt die Notfalldirektion der Regierung der Kanarischen Inseln ihre Verwaltung.
Weitere Unterstützungskräfte von den Nachbarinseln sind im Anmarsch. Auch der Präsident der Kanaren ist eingeflogen, um die Leitung des Krisenstabes zu übernehmen.
Der Wind wird kräftiger und heizt das Flammenmeer immer mehr an.
Aufgrund der Nähe der Flammen des Feuers, das heute Morgen in einem Kiefernwald ganz in der Nähe eines Bevölkerungszentrums in der Gemeinde Puntagorda auf La Palma ausbrach, wurden bisher mehr als 30 Menschen evakuiert.
Viele Teilbereiche sind nur aus der Luft zu löschen. Dringend werden weitere Löschhubschrauber erwartet.
In den frühen Morgenstunden dieses Samstags haben Mitglieder des Feuerkonsortiums von Teneriffa, des Roten Kreuzes und des Generalkorps der Kanarischen Polizei damit begonnen, per Boot von den Inseln Teneriffa und Gran Canaria nach La Palma zu fahren, um bei der Löscharbeit mitzuarbeiten. Darüber hinaus wird erwartet, dass sich die Militärische Notfalleinheit an diesem Samstag den Löschaufgaben anschließen wird.
10.55 Uhr - Der Brand ist kompliziert: 140 Hektar brennen, mit vorhergesagten Windgeschwindigkeiten von mehr als 70 km/h. Immer mehr Löschhubschrauber von den angrenzenden Inseln treffen auf La Palma ein.
12.30 Uhr – Hier ein Video aus dem Brandgebiet:
12.45 Uhr – Der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, hat berichtet, dass der Waldbrand, der am Morgen ausbrach, bisher etwa 140 Hektar Land in Mitleidenschaft gezogen hat, auf dem bis zu elf Häuser niedergebrannt und etwa 500 Bewohner evakuiert wurden.
In Stellungnahmen gegenüber den Medien wies er darauf hin, dass angesichts der Menschen, die vorsorglich ihre Häuser verlassen mussten, in den nächsten Stunden sogar tausend Vertriebene erreicht werden könnten.
Derzeit nehmen sieben Hubschrauber an Löscharbeiten teil – vier davon sind bereits am Boden im Einsatz –, davon drei GES-Hubschrauber und vier Ressourcen der spanischen Regierung, darunter zwei Wasserflugzeuge, die die Kernverwaltung angefordert hat.
15.00 Uhr – Die Bewohner des oberen Teils von El Pueblo de Tijarafe, insbesondere ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität, haben von der örtlichen Polizei einen Evakuierungsbefehl erhalten. Die Flammen haben bereits das als La Caldereta bekannte Gebiet erreicht.
Diese Evakuierungen kommen zu der vorherigen Räumung weiterer 500 Menschen hinzu. Für Menschen, die Schutz benötigen, wurde in Los Llanos de Aridane neben dem Busbahnhof das Sportzentrum Severo Rodríguez eingerichtet, berichtete das Notfallkoordinierungszentrum, das die Bevölkerung aufgefordert hat, den Anweisungen der Behörden zu folgen.
Das Feuer hatte bis zum Mittag etwa 200 Hektar befallen, doch die Flammen greifen immer weiter voran, so die neuesten Informationen.
15.36 Uhr – Der Präsident der spanischen Regierung, Pedro Sánchez, hat dem Präsidenten der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, seine „Solidarität mit den vom Feuer in Puntagorda auf La Palma betroffenen Menschen, vorwiegend mit denen, die evakuiert wurden“, zum Ausdruck gebracht.
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(15:04) #IFPuntagorda
Imagen tomada a las 15.00h desde el Parque Infantil Barbarroja, en casco urbano de Tijarafe. pic.twitter.com/4WeAxrLwpV
— Carlo Brusini (@Carlobrusini) July 15, 2023
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15.50 Uhr – Das Notfallkoordinierungszentrum hat die Evakuierung des Ortskerns von Tijarafe aufgrund des Fortschreitens des Feuers angekündigt.
16.00 Uhr - Der Tierschutzverein Aanipal hat zwei Anlaufstellen für Tiere eingerichtet, die durch das Feuer evakuiert wurden. Die Nutztiere werden in einem Gehege in Las Canales untergebracht. Haustiere werden im bestehenden Pavillon in der Nähe der Sportplätze des Busbahnhofs Los Llanos de Aridane untergebracht. Der Verein bittet um Hilfe beim Transport von Nutztieren per LKW von Tijarafe nach Los Llanos.
16.05 Uhr - Die Flammen des Feuers, das in Puntagorda entstand, haben, nachdem sie durch die Gemeinde Tijarafe vorgedrungen sind, die Bergkette überschritten und dringen nun in den Nationalpark Caldera de Taburiente ein.
17.00 Uhr – Das Feuer hat nach neuesten Schätzungen bereits rund 2.000 Hektar (?) Baum- und Buschland vernichtet. Noch immer wehen im Westen starke Winde mit 70 km/h. Es ist ein Drama, das alles erleben zu müssen.
17.10 Uhr – Aufgrund des Brandes evakuiert das IAC das Observatorium Roque de los Muchachos.
Das Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) hat beschlossen, das Observatorium Roque de los Muchachos als vorbeugende Maßnahme gegen die Entwicklung des Waldbrandes auf La Palma zu evakuieren.
19.10 Uhr – Der Waldbrand, der in der letzten Nacht in einem Berggebiet ganz in der Nähe von Häusern in der Gemeinde Puntagorda, ausbrach, soll bereits mehr als 4.000 Hektar betreffen, eine Zahl, die aufgrund der Wetterbedingungen schnell wächst, mit hohen Temperaturen, starkem Wind und fehlender Luftfeuchtigkeit.
Bisher hat das Feuer 13 Häuser niedergebrannt und die Räumung von mehr als 2.000 Bewohnern erzwungen, darunter auch aus der Stadt Tijarafe.
19.30 Uhr – Erstes Feuerlöschflugzeug ist eben eingetroffen. Während der Dunkelheit kann aber aus der Luft nicht weiter gelöscht werden. Erst Morgen nach Sonnenaufgang können die Hubschrauber und das Flugzeug die Arbeit aufnehmen.
Hallo Manfred,
Auch von uns vielen Dank für die ganzen Infos!
Wir sind heute selber um ca 14.30 Uhr aus tijarafe nach El paso zu einer anderen Unterkunft gefahren.
Es war schon heute morgen erschreckend, die rauchsäule beim Frühstück über puntagorda zu sehen. Als dann die flammen über den hang kamen, haben wir alles zusammen gepackt und sind direkt nach tijarafe ins Zentrum gefahren.
Nachdem nun mittlerweile evakuiert wurde,haben wir Gott sei Dank eine neue Unterkunft in El paso gefunden.
Wir hoffen,dass alle Bewohner des betroffenen Gebiets ihre Häuser nicht verlieren und das Feuer bald unter Kontrolle gebracht wird!
Vielen Dank auch an alle einsatzkräfte und bomberos!! <3
Hallo Rainer „Zwo“,
ja, die Zahlen sind jetzt leider realistischer. Das Feuer geht ja bis zur Caldera. Die Karte in dem Artikel entspricht in etwa der Vorstellung, die ich nach der Meldung von 16:05 Uhr Kanarenzeit (17:05 MESZ) hatte. Ich hatte auch ein Video aus dem Aridanetal gesehen. Dort gibt es wieder Ascheregen, wenn auch andere Asche als während des Vulkanausbruchs. Dieses Feuer ist schon extrem.
Zum Glück wandern die Flammen nicht so gerne bergab, so dass die Caldera und der Küstenstreifen (und damit auch die meisten Häuser) etwas besser geschützt werden können. Auch vor Los Llanos müsste das Feuer bergab wandern. Hoffen wir, dass die Einsatzkräfte zumindest an diesen Stellen das Feuer aufhalten können.
Gefährdet ist jetzt, wenn der Wind wie bei El Time angekündigt auf West dreht, vor Allem noch der gesamte Nordhang des Roque de los Muchachos, inkl. einiger Orte entlang der LP‑1, die deutlich höher liegen als Puntagorda. Und natürlich die Einrichtungen auf dem Roque.
Hoffentlich ist das Feuer bald unter Kontrolle. Und hoffentlich erholt sich die Natur schnell wieder, die kanarischen Kiefern sind ja ziemlich gut im Überstehen von diversen Naturkatastrophen.
Gruß Christian
Lieber Manfred, ganz herzlichen Dank, dass Sie uns auf dem Laufenden halten. Wir sehen hier in Los Llanos nur die Rauchwolken aus der Caldera aufsteigen und einen kleineren Brandherd an einem Südhang der Caldera. Man denkt sofort an 2021 zurück, als das Feuer von El Paso 200 Meter am Haus vorbei ging. Hoffentlich bekommt man das Feuer noch vor Einbruch der Dunkelheit unter Kontrolle. Herzliche Grüße Renate
Hallo Christian,
jetzt (Sa. Nachmittag) sollen es schon 4.500 ha sein und über 2.000 evakuierte Menschen.
Beachte das Verbreitungsgebiet der Brände von Puntagorda bis Tirajafe lt. dem Bericht von El Time.
https://eltime.es/isla-bonita/45073-el-incendio-esta-fuera-de-control-con‑2–021-personas-evacuadas-y‑4–500-hectareas-afectadas.html
Grüße von Rainer „Zwo“
PS: Ok, die Zeitverschiebung erklärt einiges… 😉
Ok, inzwischen werden 2000 ha gemeldet, das ist realistischer. Und wahrscheinlich immer noch zu wenig. Sehr traurig.
Irgendwie habe ich Deine letzten Aktualisierungen erst nach dem Schreiben meines Kommentars gesehen. Komisch. Ich dachte alles gelesen zu haben. Aber dass die Aktualisierungen ab 15:50 alle erst so spät online gegangen sind, kann ich mir irgendwie auch nicht vorstellen.
Ich wünsche allen Betroffenen alles Gute und Hoffe, dass das Feuer möglichst schnell unter Kontrolle gebracht werden kann. Momentan sieht es nicht gut aus.
Hallo Manfred,
irgendwie kann da was nicht stimmen. 200 ha sind doch ’nur‘ 2 km². Mir sieht das nach einem Flächenfeuer aus, das da bei Puntagorda an und über der LP‑1 lodert. Gleichzeitig soll es schon Tijarafe und die Caldera de Taburiente erreicht haben, etwa 20 km entfernt.
Sind das vielleicht mehrere Feuer? Oder ist die Fläche deutlich größer? Angesichts der Bilder würde ich Letzteres vermuten. Das scheint ein richtig übles Großfeuer zu sein.
Liebe Grüße aus Rhein-Main
Christian Steiner
Hallo Christian,
200 Hektar waren es heute Mittag. Jetzt angeblich 2.000 Hektar. Ich kann das nicht genau einschätzen, deshalb habe ich in der Berichterstattung ein ? gesetzt.
Gruß
Manfred
Oh Mann ! Wir schauen gebannt auf die Informationen. Es blutet einem das Herz wenn man die Gegend kennt und die Insel liebt. Wir drücken die Daumen das es erfolgreich bekämpft wird.
Manfred vielen Dank für deine Life Reportage. Ich lese gebannt mit und wünsche den Betroffenen nur das Allerbeste.
Dein E‑Mail-Newsletter „Brandausbruch auf La Palma“ hat mich heute in aller Frühe erreicht, alarmiert und zur Recherche angeregt.
RTV Canaria meldet derzeit 11 niedergebrannte Häuser und 500 Evakuierte Bewohner.
Viele Grüße