Wohnungsnot der Vulkanopfer auf La Palma?
Die Wohnungsnot und die Folgen des Vulkanausbruchs auf La Palma sind für viele Bewohner der Insel verheerend. Während einige in modularen Containerhäusern auf der Westseite leben, stehen nun 42 sanierte Wohnungen in der Finca Amado (Breña Baja) zur Verfügung, die jedoch nicht von den betroffenen Familien beansprucht werden.
Keine Nachfrage nach sanierten Wohnungen
Trotz der akuten Wohnungsnot haben sich bisher keine der vom Vulkanausbruch betroffenen Personen für die neu sanierten Häuser in der Finca Amado in San José in Breña Baja entschieden. Dies wirft Fragen auf, warum diese Möglichkeit nicht wahrgenommen wird, insbesondere angesichts der prekären Wohnsituation vieler Familien.
Sergio Rodríguez, Präsident des Cabildo von La Palma, hat erklärt, dass die Frist für betroffene Familien abgelaufen ist, um einen Wohnungswechsel zu beantragen. Er sieht es als angemessen an, die 42 sanierten Wohnungen gemäß den Richtlinien des Kanarischen Instituts für Wohnungswesen (Icavi) an andere Bewerber zu vergeben. Rodríguez betont, dass die Entscheidung letztlich bei den betroffenen Familien lag und dass es „nicht einfach“ sei, von Los Llanos de Aridane auf der Westseite der Insel nach Breña Baja im Osten zu ziehen.
Hintergrund zur Finca Amado
Die Finca Amado wurde im Juli 2022 von der öffentlichen Gesellschaft Visocan erworben und mit einer Investition von 2,1 Millionen Euro renoviert. Die ursprünglichen 40 Touristenapartments wurden in einen Wohnkomplex mit 42 Ein-Zimmer-Wohnungen umgewandelt. Eine dieser Wohnungen ist speziell für Menschen mit eingeschränkter Mobilität angepasst. Die Fertigstellung und Übergabe der Wohnungen war für Oktober 2024 geplant. Ich kenne persönlich diese Wohnungen in einer sauberen und ruhigen Wohngegend mit vielen Einfamilienhäusern rund einen Kilometer vom Ortskern San José entfernt.
Herausforderungen für betroffene Familien
Die Entscheidung gegen einen Umzug in die neuen Wohnungen könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein. Viele Familien haben möglicherweise emotionale Bindungen an ihre bisherigen Wohnorte oder sehen logistische Herausforderungen beim Umzug auf sich zukommen. Zudem könnte die Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen und Hilfsangebote eine Rolle spielen.
Missbrauch von Hilfsangeboten
Die Nachwirkungen des Vulkanausbruchs auf La Palma sind nicht nur durch physische Zerstörung und Wohnungsnot geprägt, sondern auch durch soziale Spannungen und Missbrauch von Hilfsangeboten.
Eine der schwierigsten Erfahrungen für die Verantwortlichen war das „pikareske“ Verhalten einiger vom Vulkan betroffener Menschen, die ihre Notlage auf unethische Weise ausgenutzt haben. Präsident Sergio Rodríguez äußerte sich besorgt über Fälle, in denen Containerhäuser vergeben wurden, aber nie bewohnt waren. „Das bedeutet, dass ihre Eigentümer ein anderes Zuhause haben und es nicht bewohnen; sie haben damit einer anderen Familie den Zugang zu einem dringend benötigten Wohnraum verwehrt“, erklärte er.
Notwendigkeit von Nachforschungen
Um diese Missstände aufzudecken, waren Nachforschungen erforderlich. Die Verwaltung musste aktiv werden und einige dieser Personen aus den Containerhäusern ausweisen. Rodríguez betonte:
„Letztlich sind sie das Elend des Menschen; und es sind die Sünder, die die Gerechten dafür bezahlen lassen.“
Diese Aussage verdeutlicht die Frustration über das Verhalten Einzelner, das den gesamten Prozess der Unterstützung der Bedürftigen gefährdet.
Probleme mit gemieteten Containern
Ein weiteres Problem betrifft diejenigen, die Container gemietet haben. Einige dieser Personen leben in anderen Wohnungen und haben dennoch ihren Container behalten. Obwohl sie gesetzlich dazu verpflichtet sind, diesen Container zurückzugeben, nutzen sie ihn weiterhin als eine Art Sicherheitsnetz für zukünftige Wohnmöglichkeiten. Rodríguez erklärte: „Ich verstehe die Hoffnung, dass sie dadurch später Platz für ein anderes Zuhause haben, sobald wir die Leute aus den Containern geholt haben.“
Verantwortung gegenüber bedürftigen Bürgern
Die Situation ist nicht nur eine Herausforderung für die Verwaltung, sondern auch eine Belastung für andere bedürftige Bürger. „Ich kann über diese Dinge nicht schweigen. Was nicht sein kann, ist, dass wir Dinge missbrauchen und damit sowohl die Verwaltung als auch andere bedürftige Bürger in eine sehr schlechte Lage bringen.“
Auch hier gibt es Schmarotzer
Die Herausforderungen nach dem Vulkanausbruch auf La Palma sind vielschichtig und erfordern sowohl Verständnis als auch strenge Maßnahmen seitens der Verwaltung. Während viele Menschen echte Hilfe benötigen, gibt es leider auch solche, die versuchen, das System auszunutzen. Es ist entscheidend, dass verantwortliche Institutionen transparent handeln und sicherstellen, dass Hilfsangebote tatsächlich denjenigen zugutekommen, die sie am dringendsten benötigen. Nur so kann das Vertrauen in soziale Unterstützungsmaßnahmen wiederhergestellt werden und eine gerechte Verteilung von Ressourcen gewährleistet werden.
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