Vertrauen und Glaubwürdigkeit des Krisenstabes steht auf dem Spiel -
Der Verein Tierra Bonita hat sich mit Noelia García Leal, der Transparenzbeauftragten der Kanarischen Inseln und Bewohnerin von La Palma, getroffen. Ziel des Treffens war es, die Forderung zu bekräftigen, dass die Regierung der Kanarischen Inseln die Protokolle und Aufzeichnungen der Sitzungen des Vulkanischen Notfallplans (PEVOLCA) aus den Tagen und Stunden vor dem Vulkanausbruch 2021 veröffentlicht.
Notwendigkeit der Dokumentation
In einer Pressemitteilung betont Tierra Bonita, dass diese Dokumentation entscheidend ist, um zu klären, warum die Bevölkerung trotz des „unmittelbaren“ Charakters des Ausbruchs – wie Mitglieder des wissenschaftlichen Komitees eingeräumt haben – nicht evakuiert wurde. Laut dem Notfallplan hätte eine Erhöhung der Alarmstufe auf Orange und die Evakuierung der Anwohner aus der Gefahrenzone erforderlich sein müssen.
Unklare Entscheidungen
Noelia García Leal, die ehemalige Bürgermeisterin von Los Llanos de Aridane, erklärte in ihrer vorherigen Amtszeit, dass sie die Entscheidung des damaligen Kommissars Daniel Cerdán nicht überprüfen könne. Dieser hatte zwar einer Klage der Plattform der vom Vulkanausbruch 2021 Betroffenen teilweise stattgegeben, jedoch die Angelegenheit ohne Herausgabe der relevanten Dokumente abgeschlossen. Dies wirft Fragen zur Transparenz und Glaubwürdigkeit auf, fast vier Jahre nach der Katastrophe.
Zweifel an politischer Verantwortung
Es bleibt unklar, warum nicht konkret benannt wird, wer die Alarmierung hinausgezögert oder sogar verhindert hat. Besteht möglicherweise das Interesse, den Leiter von PEVOLCA oder einflussreiche Mitglieder des Gobierno Canarias zu schützen? Diese Situation untergräbt das Vertrauen in die damalige politische Führung und wirft ernsthafte Zweifel an deren Fähigkeit auf.
Warum werden nicht Ross und Reiter genannt, die beim Vulkanausbruch 2021 die Alarmierung hinausgezögert oder sogar verhindert haben. Die ganze Angelegenheit lässt natürlich das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit in die damalige politische Führung schwinden und setzt ein großes Fragezeichen ❔ in die Fähigkeit dieser Köpfe.
Hatten sie geschlafen oder ganz bewusst andere Ziele im Auge, die den Schaden und das Leid der Bevölkerung vergrößerten. Gab es Interessen im persönlichen Umfeld oder ganz schlichte Gründe? Um dies aufzuklären und der Bevölkerung endlich reinen Wein einzugießen, sind diese Protokolle der letzten Tage vor Eruptionsbeginn offenzulegen.
Gibt es triftige Gründe oder entscheidende Fehler?
Es ist unverständlich, mit welcher Kraft dies unbedingt verhindert werden soll und dadurch das Misstrauen in die Pevolca weiter wächst. Eine Organisation, die extra zum Schutz der Bevölkerung ins Leben gerufen wurde und wahrscheinlich versagte und nun die Aufarbeitung verweigert. Es gibt ähnlich gelagerte Fälle in Italien. Bei der Erdbebenkatastrophe 2009 in L’Aquila wurden der Katastrophenstab zur Verantwortung gezogen und vor Gericht gestellt.
Die Bürgerinitiative wird, wie bereits angekündigt, bei den Gerichten Verwaltungsbeschwerde einlegen. Der Bürger hat das Recht, von seinen gewählten Vertretern lückenlos über die Vorgänge aufgeklärt zu werden und eine hauptamtliche Transparenzbeauftragte hat die Pflicht, alles zur Aufklärung beizutragen und sich nicht hinter Zuständigkeitsfragen zu verstecken. Mögliche Mitwisser und an den Sitzungen damals beteiligt, waren auch die Bürgermeister aus El Paso, Los Llanos, Tazacorte und Mazo.
Kommentar hinterlassen zu "La Palma: Was gibt es über den Vulkanausbruch 2021 zu verbergen?"