Fakten, Mythen und ein Blick hinter die Kulissen -
Nach dem jüngsten Busunglück gestern auf der Nachbarinsel La Gomera (Titelfoto), mit einer Toten und zehn Verletzten, stellt diese Frage auch für La Palma.
Viele Besucher und Einheimische stellen sich die Frage: Ist das Busfahren auf La Palma wirklich gefährlich? Die steilen Straßen, engen Kurven und der manchmal raue Wind lassen manchen skeptisch werden. Doch was steckt wirklich dahinter?
Die Straßen der Insel: Abenteuer oder Risiko?
La Palma ist bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften und kurvigen Straßen. Besonders in den Bergen und an den Küstenabschnitten führen schmale Wege entlang steiler Abhänge. Für ungeübte Fahrer kann das eine Herausforderung sein – doch die Busfahrer kennen die Strecken wie ihre Westentasche.
Professionelle Fahrer: Mehr als nur Chauffeure
Die Busfahrer auf La Palma sind erfahrene Profis, die regelmäßig ihre Runden drehen. Sie wissen genau, wann sie bremsen, kurven und Gas geben müssen. Viele von ihnen haben jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit den anspruchsvollen Straßen – Sicherheit steht hier an erster Stelle.
Technik & Sicherheit: Modern unterwegs
Moderne Busse auf La Palma sind mit neuesten Sicherheitsstandards ausgestattet. Bremsassistenten, stabile Fahrwerke und regelmäßige Wartungen sorgen dafür, dass die Fahrt sicher bleibt. Das Risiko eines Unfalls ist vergleichbar mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln in Europa.
Mythen vs. Fakten: Was sagt die Statistik?
Statistiken zeigen: Busunfälle auf La Palma sind äußerst selten. Die meisten Zwischenfälle passieren bei privaten Fahrten oder durch unvorsichtiges Verhalten. Der öffentliche Nahverkehr gilt als sicherer als manch andere Fortbewegungsart – also keine Panik!
In Erinnerung habe ich nur einen Busunfall im Februar 2024 nach dem Umkippen eines Kleinbusses in Fuencaliente mit zwei Verletzten. Darüber gibt es einen Beitrag: „Unfall eines Kleinbusses in Fuencaliente“.

Busunglück 2024 in Fuencaliente auf La Palma
Fast 20 Jahre war ich mit kleinen und großen Bussen als Reiseleiter mehrmals wöchentlich in allen Regionen von La Palma unterwegs. Außer einigen kleineren Dellen und Schrammen habe ich persönlich keinen bedrohlichen Crash erlebt. Selbst wenn ortsfremde Mietwagenfahrer bei engen oder steilen Kurven im Norden oder auf den Roque de Los Muchachos schon mit ihrem Pkw ins Schwitzen kamen, haben unsere erfahrene Busfahrer selbst mit den großen 50 Personen Touristikbussen die Kurve locker gemeistert und die Gäste immer gut zum Ziel gebracht.
Fazit: Sicher unterwegs – mit dem Bus durch La Palma
Obwohl die Straßen manchmal herausfordernd erscheinen, ist das Busfahren auf La Palma grundsätzlich sicher. Es ist eine großartige Möglichkeit, die Insel zu erkunden, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Also: Entspannt euch, genießt die Aussicht und lasst euch sicher ans Ziel bringen!
Hallo Manfred!
Seit vielen Jahren verbringe ich nun meine Winter auf La Palma, und, weil ich jetzt auch ein eigenes kleines Häuschen besitze, werde ich irgendwann wohl auch ganz hierherziehen. Auch ich habe mein Leben lang als Stadtführer und Reiseleiter gearbeitet und neben Busfahrern bei der Arbeit gesessen. Darüber hinaus besitze ich die Führerscheine aller Klassen, darf also auch beispielsweise Busse jeder Größe bewegen und glaube, mir deswegen ein Urteil erlauben zu dürfen.
Nun, vornean steht, daß auch ich die Professionalität und das Können der Fahrer auf La Palma uneingeschränkt bewundere und mich ihnen jederzeit vorbehaltlos anvertrauen würde und werde. Allerdings bin ich der Meinung, daß Fahrzeuge ab einer bestimmten Größe, so etwa Busse für 50 Fahrgäste oder LKW mit 12 – Meter – Containern für einige Straßen auf der Insel nicht zugelassen werden sollten, so etwa der Westteil der LP4 zum Roque de Los Muchachos. Überhaupt denke ich, sollte die Größe der Fahrzeuge den Gegebenheiten auf der Insel angepaßt und nicht die Schönheit der Insel durch teilweise absurden und umweltzerstörenden Straßenbau dem schnelleren Vorwärtskommen der Einheimischen und Touristen und der wachsenden Größe der Fahrzeuge geopfert werden.
Grüße aus Berlin
Lothar
Hallo Lothar,
da hast Du recht. Die Westauffahrt zum Roque ist die kriminellste Strecke der Insel. Sehr enge Kurven, keine Sicht und nur durch Hupen auf freie Bahn hoffen, dann ein Riesenbus … dann wird es schon mal sehr eng und die Fahrzeuge stehen Schnauze an Schnauze sich gegenüber. Hier bin ich Deiner Meinung. Auf dieser Strecke werden auch keine Materialtransporte zum Roque befördert. Dazu wird die breitere Straße auf der Ostseite benutzt. Nur Touristik läuft hier meist von Puntagorda kommend noch hinauf. Hier stand ich als Reiseleiter schon des Öfteren fast vor einem Herzstillstand!!