Viel Asche und neuer Lavafluss -
Der Lavafluss aus dem Vulkan Cabeza hat seit der vergangenen Nacht wieder zugenommen. Vieles läuft in unterirdischen Lavatuben, aber auch wieder als sichtbarer offener Lavastrom. Ein ML4,5 Erdbeben um 23.05 Uhr aus 35 Kilometer Tiefe im Gemeindegebiet Mazo scheint den Weg frei für weiteren Magmaaufstieg gemacht zu haben (Titelfoto UME/Gobierno).
Aufnahme vom Freitagmorgen aus der Webcam lässt den vermehrten Asche- und Lavaauswurf erkennen. Es scheint gestern doch nur eine Verschnaufpause gewesen zu sein.
Vermehrter Lavafluss bringt keine erhöhten Schwefeldioxidwerte (SO2)
Die gemessene Luftqualität heute um 8.00 Uhr bei Los Llanos zeigt, außer den Aschewerten (PM 10), keine erhöhten Werten bei SO2. Allerdings herrscht heute Wind aus Nordosten und weht Gase und Asche nach Süden bzw. auf das offene Meer.
GPS Bodenverformung bleibt stabil
Auch die GPS Messungen zeigen wenig Schwankung. Nur minimal hat die vertikale Verformung (u) zugenommen. Auch hier gibt es keine Ausreisser.
Falls der Regen kommt
Etwas mehr Sorgen bereiten die von der AEMET angekündigten Regenfälle. Da noch nicht alle Dächer von der Aschenlast befreit sind, bringt Regen mindestens eine Verdoppelung der Dachlast. Viele ältere oder zu schwach ausgelegte Dächer können die Last nicht tragen und zusammen brechen.
Auf der Nord- und Ostseite von La Palma hat es bereits zu regnen begonnen. In Mazo habe ich bereits 12,6 l/m² Niederschlag in den vergangenen Stunden gemessen. Noch bleibt der Westen von Regen verschont. So gern man sonst sich im Aridanetal auch Regen wünscht, im Moment kann man ihn aber nicht gebrauchen.
10.30 Uhr - Mitteilung der IGN – Seit der letzten Stellungnahme wurden 54 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert, 7 dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt und erreichten die maximale Intensität in der Epizentralzone IV (EMS98).
Das stärkste Erdbeben ereignete sich gestern um 23:05 (UTC) mit einer Magnitude von 4,5 mbLg in 35 km Tiefe und mit Intensität IV auf der Insel La Palma. Im betrachteten Zeitraum wurden 4 Erdbeben in Tiefen von etwa 30 km lokalisiert, die restlichen Hypozentren des Zeitraums befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 12 km.
Die Amplitude des vulkanischen Tremorsignals weist niedrige Durchschnittspegel mit sich verstärkenden Pulsen auf. Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt eine leichte vertikale Deformation an der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt. An den entlegensten Stationen wird eine leichte Deflation aufrechterhalten, möglicherweise im Zusammenhang mit tiefer Seismizität. Angesichts des kalibrierten Bildes wird um 08:48 UTC eine Aschewolkenhöhe von 3.500 m geschätzt, mit Süd-Ausrichtung.
11.10 Uhr – Die ersten 30 Holzhäuser für die vom Vulkan betroffenen Menschen treffen in El Paso ein.
13.40 Uhr - Der Präsident der spanischen Regierung, Pedro Sánchez, bestätigte bei seinem sechsten offiziellen Besuch auf der Insel La Palma, dass am kommenden Dienstag im Ministerrat die Steuerbefreiung aller öffentlichen Beihilfen, die für die Einwohner von La Palma bestimmt sind, genehmigt werden.
Somit werden diese Beihilfen weder in der Gewinn- und Verlustrechnung natürlicher Personen noch in der Körperschaftsteuer besteuert.
14.00 Uhr – Der Verband der kanarischen Bananenproduzenten (ASPROCAN) hat eine Sonderserie des kanarischen Bananenlabels herausgebracht, die ein Bild des Vulkanausbruchs auf der Insel La Palma anzeigt und verfügbar sein wird, solange neue Schäden andauern.
Dieses Etikett enthält auch den Ausdruck „del Volcán“ zusammen mit dem schwarz-weiß dargestellten Logo von Plátano de Canarias, mit dem Ziel, dass die Verbraucher den Grund für die ästhetischen Schäden, die ein Teil der Produkte erlitten hat, leichter erkennen können. Der Geschmack ist identisch mit der normalen La Palma Banane, nur die Schale hat etwas gelitten.
14.10 Uhr – Die neue Lava-Halbinsel (Fajana). Involcan schreibt: Unsere Kollegen, die miniDOAS-Messungen in maritimer mobiler Position durchführen, haben dieses Video des Lavadeltas (12.30 Uhr kanarische Zeit) gesendet.
Nuestros compañeros que están haciendo medidas de miniDOAS en posición móvil marítima envían este video de la fajana (12.30 h canaria) / Our colleagues who are doing miniDOAS measurements in maritime mobile position sent this video of the lava delta (12.30 pm Canarian time) pic.twitter.com/Q9ktEf1moq
— INVOLCAN (@involcan) November 5, 2021
14.15 Uhr – Die vom Vulkan La Palma Betroffenen können ihre Zins- und Tilgungsverpflichtungen sowohl für Hypotheken als auch Kredite aussetzen, unabhängig davon, ob sie mit den Zahlungen auf dem neuesten Stand sind oder nicht und dies einfach beim Finanzinstitut beantragen. Verzichten wird keine Bank, obwohl sie jetzt ihre eingetragene Sicherheiten verloren haben. Meine Meinung dazu kennt ihr.
Das wäre doch jetzt genau der richtige Anlass, im Rahmen der Solidarität mit den Vulkanopfern, auf einen Teil der Forderung zu verzichten. Die mühsam aufgebauten Häuser sind unter dem Lavastrom verschwunden und eine neue Existenz muss wieder mit Neuschulden aufgebaut werden. Alle Entschädigungen und Versicherungen werden nur einen Teil des alten Vermögens ersetzen.
15.10 Uhr – Das Amphibienschiff Castilla von der spanischen Armada wird mit Landungsbooten nach La Palma fahren um die Verlegungen der Landwirte in ihre Arbeitsgebiete durchzuführen – so das Verteidigungsministerium soeben. Vier Landungsboote vom Typ LCM-1E werden eingesetzt. Jedes dieser Boote kann etwa 80 Personen befördern. Zur Unterstützung werden außerdem ein Hubschrauber und ein medizinisches Team an Bord sein.
18.00 Uhr – Die neuen Lavaströme laufen auf bereits bestehenden Strömen, sodass es laut Fernández von Pevolca keine Auswirkungen auf neue Gebiete oder neue Schäden gab. Die Zahl der betreuten Personen erhöht sich um sechs Personen. Jetzt sind es 466. Die Lavafront, die die LP-211 bedroht, ist immer noch 100 Meter entfernt und gestoppt, sodass die Straße, wenn auch mit eingeschränktem Zugang, weiterhin benutzt werden kann.
20.00 Uhr – Cabildo La Palma – Wir stellen den von der Eruption betroffenen Menschen kostenlose Bustickets zur Verfügung.
- Fortsetzung folgt
Hola Manfred,
ist/war das echt so, das Spendengelder an Opfer in Spanien/La Palma von den Opfern versteuert werden müssen? Dann macht spenden ja doppelt so viel Spaß.
Oder habe ich da was falsch verstanden?
Das der Staat noch aus meinen Spenden Verdienst zieht, war nicht meine Spendenabsicht.
Gruß Helmut
Helmut – private Spenden sind steuerfrei. Öffentliche Beihilfen und Zuschüsse normal Einkommen und damit steuerpflichtig. Jetzt aber im Fall La Palma auch frei.
Gruß
Manfred
In Deutschland sind Zuwendungen an Privat keine steuerfreie Spende, sondern ein zu versteuerndes Einkommen.
Wenn z.B. in der Fußgängerzone jemand mit einem Pony steht und eine „Spende“ für Tierfutter erbittet, dann ist das eine steuerpflichtige Zuwendung, sofern diese/r jemand dies nicht für eine anerkannt gemeinnützige Organisation tut, wie z.B. ein gemeinnütziger Tierschutzverein.
Wie solche Zuwendungen von Privat an Privat in Notlagen gehandhabt werden, weiss ich nicht genau.
Wenn die Zuwendung von einer gemeinnützigen Organisation oder aus staatlichen Sozialmitteln stammt, dann muss man als Empfänger nichts versteuern, da man ja nichts bekommen würde, wenn der Staat oder die Organisation in der Zuwendung keinen gemeinnützigen Zweck sehen würde – sie sind es, die über die Verwendung der Mittel Rechenschaft ablegen müssen. Nicht die Empfänger.
…so wäre es in Deutschland…man korrigiere mich, wenn ich irgendwo irre…
Im Moment hatte der Tephra-Ausstoß (schwarze Asche-Wolke), der heute Morgen dominiert hatte, fast ganz aufgehört und was blieb war weißer Dampf oder Rauch, der auf Gase, aber auch auf Wasserdampf zurückgehen dürfte (die Bildschirmaufnahme zeigt diesen Zustand, fast ohne Tephra). Kurz danach war er schon wieder am Auswerfen von Tephra. Ich finde es schon sehr bemerkenswert, wie schnell dieser Vulkan immer wieder solche Wandlungen hinlegt, ein ziemliches Chamäleon. Tatsache ist, dass es gerade eine deutliche Veränderung gibt!
Und ein wenig Hoffnung besteht damit sogar, dass das seit den letzten Tagen ein Wendepunkt bei der Eruption hin zur Abschwächung sein könnte, vor allem wenn man sich noch an die 600m Lavafontänten von vor ein paar Tagen erinnert!
Sicher ist das zwar noch nicht, weil die Daten wiedersprüchlich sind. Hohe Inflation (Bodenhebung über Normal) und der hohe Gasauswurf der letzten 24 h deuten wohl auf weitere Aktivität hin. Weniger Beben (allerdings darunter auch das letzte 4.5er Beben) und eine ruhigere Situation an der Ausbruchsstelle deuten wohl auf eine abnehmende Aktivität hin.
Eine wichtige Unbekannte sind allerdings die Lavaströme, die inzwischen zum Teil in Lavatubes unter der Oberfläche verlaufen. Die Abnahme an Beben kann nämlich täuschen, weil das auch einfach nur bedeuten kann, dass die entsprechenden Aufstiegskanäle sich etabliert haben und damit das gesamte Lava-Förderband.
Und eine Frage ist auch, wo der ganze salzhaltige Wasserdampf herkommt, falls es, wie der Geochemiker Sam Gerrits vor zwei Wochen schrieb, diesen hohen Wasseranteil aus vermutlich Meerwasser immer noch gibt. Eigentlich muss es durch Risse und Spalten eingedrungen sein, außer es ist so alt wie die Insel, und war nur in der Tiefe eingeschlossen. Bin gespannt, ob es darauf irgend wann einmal Anworten geben kann.
https://rtvc.es/en-directo/
Auch auf den letzten Videos vom IGME erscheint es so, wie wenn der Druck abgenommen hätte und die Lava weiter unten direkt aus dem Berg fließt:
Instituto Geológico y Minero de España – YouTube
Man muss davon ausgehen, dass die Magma-Ströme (also die Aufstiegskanäle) ein kommunizierendes Geflecht unterschiedlichster Kanäle sind, die sich auch regelmäßig zusetzen. Nur so lässt sich die im Vergleich zu anderen Eruptionen ausgeprägte Unberechenbarkeit des Geschehens (und auch der weiterhin gegebenen relativen zeitlichen Berechenbarkeit im Verhältnis zu den Beben). Und es wäre auch eine plausible Erklärung dafür, dass manche Bereiche/Schlote unseres Vulkans, zeitgleich sehr unterschiedlichen Output haben.
LPIndie geht davon aus, dass alle Beben ab ML5.0 genug Energie haben, um wichige Kanäle zu unterbrechen oder zumindest stark zu hemmen. Wir erinnern uns: Das erste 5.0er-Beben leitete vor Tagen einen grundlegenden Wandel im Eruptionsverhalten ein.
Es ist allerdings damit zu rechnen, dass der Druck nach wie vor so groß ist, dass diese starken Beben derzeit noch nicht geeignet sind, den Vulkan zu stoppen. Aber irgendwann könnte genau dies der Fall sein. Momentan jedoch sucht sich der Druck noch immer alternative Umleitungen.
Es ist ermutigend, dass nun auch nach mehreren starken Beben noch kein räumlich getrenntes Austritts-Geschehen zu bemerken ist, außer hie und da mal irgendwo etwas Gasaustritt, sondern sich nach wie vor alles auf ein Ort konzentriert.
Wie auch immer – die derzeitige Phase ist jedenfalls noch nicht die Endphase. Dafür sind die Indizien viel zu dünn.
Vulkan-Risiko Solidaritäts-Euro Kanaren:
1 EUR pro Monat x 2,2 Mio Einwohner x 12 Monate/Jahr x 50 Jahre = 1.320 Mio EUR
1.320 Mio EUR / 2500 zerstörte Immobilien = 528.000 EUR je Schadensfall
Ein kleiner Beitrag von allen käme sicher günstiger als die von Versicherungen verlangten Prämien.
Was halten Inselbewohner davon?
Ich finde die Idee wirklich super! Bin aber kein Inselbewohner. Wie allerdings die Downvoter vermutlich auch keine sind. Denn jeder, der sich ernsthaft für die Situation interessiert, oder sogar betroffen ist, dürfte ein Interesse an guten Vorschlägen haben, und wenn man sie schlecht findet, lieber argumentieren, anstatt nur anonym per Click Abwertungen abzugeben. Mein Vorschlag: Es herrscht zum Glück Meinungsfreiheit. Dazu muss man aber erst einmal eine – begründbare – Meinung haben. Auf gehts! 😉
Danke für die Rückmeldung 😉
Dem Voting sollte man keine Bedeutung schenken, dafür sorgen Trolle…
Ich mache es mittlerweile auch so, dass ich die Votings ignoriere. Das Problem ist, dass es manche Leser dennoch zu falschen Urteilen verleiten könnte. Deshalb finde ich es schon wichtig, das anzusprechen. Alles andere wäre für mich eher ein gespenstisch anmutendes Schweigen.
Abgesehen davon, danke für Deine und Sebastians Beiträge, neben den sehr vielfältigen und faszinierenden Beiträgen von Manfred selbst. Aktuell lese ich mich in seine Archäologie-Beiträge bezüglich der Guanchen ein. Vermutlich sind die sogar noch spannender als die Beiträge über den Vulkan. 😉
wo finde ich das über die Guanchen?
Prima Idee für einen Hotspot (Kanaren), bin aber kein Inselbewohner. Ein Euro pro Monat tut keinem weh, auf ganz Spanien gerechnet wäre das sogar fast nix. Darum kann man es allerdings eigentlich auch den allgemeinen Haushalten überlassen zzgl. EU-Fördertöpfen, die es ja wohl für Krisengebiete geben sollte. Allerdings müssen die Verwaltungskosten bei so einer Sonderabgabe abgezogen werden, die sie eventuell auffressen könnten. Würde man es wie einen Pensionsfond betrachten, dürfte man jedoch wiederum mit zusätzlichen Erträgen binnen 50 Jahren rechnen dürfen.
Hallo liebes Forum,
in Bezug auf die oben angesprochenen Entschädigungen durch die Versicherung bzw. bzw. das Consorcio: Hat hier schon jemand Erfahrungen damit, was tatsächlich gezahlt wird?
Wir haben unser Haus direkt am Montag nach dem Ausbruch verloren und relativ zeitnah den Prozess mit dem Consortio begonnen, konkrete Zahlen liegen aber noch nicht auf dem Tisch. Daher würde mich interessieren, ob hier schon jemand Erfahrungen sammeln konnte.
Mittlerweile gibt es wohl auch eine Möglichkeit zur Beantragung der staatlichen Hilfen, habe mich damit aber noch nicht im Detail beschäftigt.
https://www.gobiernodecanarias.org/infovolcanlapalma/registro/
Insgesamt hat das Versicherungskonsortium bereits 10 % der 1.100 für Vulkanschäden eröffneten Fälle abgedeckt. Allein diese 10 % bedeuteten die Zahlung von mehr als 13,5 Millionen Euro Entschädigung. Ein Großteil des Geldes wird von den Banken einbehalten. Aus einer Pressemitteilung ohne Quellenangabe.
@Manfred – Zu 14:15 Uhr: Zins- und Tilgungsverpflichtungen.
Interessant wäre die Frage, wie es mit der Grundsteuerlast aussieht.
Diese Frage wurde hier ja von einem Foristen schon am Rande angerissen – mit Verweis auf das Beispiel Hawaii, wo bei fortbestehenden Eigentumsansprüchen auf Lava-Grundstücke natürlich auch die Grundsteuer weiter angesetzt wurde – ungeachtet der Frage, ob das Grundstück nun erschließbar ist oder nicht. Für die Gemeinden (die wären in Deutschland die begünstigte Körperschaft) wird es so oder so bitter, doch fragen kostet ja nichts.
Das wäre interessant zu wissen. Auf den Lavagrundstücken wird man die nächsten Hundert Jahre nicht mehr bauen können. Wahrscheinlich gibt es Ersatzland als Entschädigung. Irgendwo in der Pampa.
Das Lavagebiet wird zum Naturreservat erklärt. Ist auch die beste Möglichkeit zukünftigen Vulkanausbrüchen aus dem Wege zu gehen. Wie das allerdings steuerlich gelöst wird, muss man noch sehen. Aber das ist im Moment noch kein Thema.
Jedenfalls aus deutscher rechtlicher Sicht (in Spanien sollte es nicht anders sein) ist ein Grundstück ein räumlich abgegrenzter Teil der Erdoberfläche. Wenn das Eigentum rechtlich nachweisbar besteht, dann liegt das Grundstück eben 20 Meter höher, wenn da 20 Meter Lava drauf sind. Damit wird ‑aus deutscher Sicht- auch Grundsteuer fällig, solange nicht politisch ‑oder ggf. behördlich- anders entschieden wird. Sicher werden die Grundstücke auf unabsehbare Zeit nicht nutzbar sein, leider. Da wird man wohl entweder mit generalisierenden Lösungen (Enteignung gegen Entschädigung), oder mit Verträgen mit den Grundstückseigentümern arbeiten werden. Das ist aber eine Frage zukünftiger politischer Entscheidungen.
Ja in Deutschland …hier sind viele Grundstücke nicht vermessen und erst recht nicht in einem Grundbuch eingetragen.
Ja, die „Wildbauten“ sind mir bekannt, und auch die Praxis, sich das später ggf. „legalisieren“ zu lassen. Bei manchem „Se vende“-Schild auf den Kanaren mitten in der Pampa habe ich mich schon gefragt, welches Schlitzohr da Geld verdienen will. Daher wird meine obige Formulierung „Eigentum rechtlich nachweisbar“ auch eine nicht unbedeutende Rolle spielen“,
Lieber Herr Betzwieser,
Sie haben bereits mehrfach (zuletzt gestern oder vorgestern) in Ihrer Berichterstattung Zahlen zum Volumen der bisher ausgestoßenen Lava- und Aschemenge genannt. Dabei ist mir aufgefallen, dass diese Zahlen stets um etwa die Hälfte hinter den im Netz abrufbaren Werten lag. Beispiel: Sie nannten zuletzt eine Gesamtmenge von rund 120 Millionen Kubikmeter, im Infoband von TV Canarias wird dazu jedoch mehr als die doppelte Menge von – heute – fast 270 Mio Kubikmeter genannt.
Was ist der Grund für diese enorme Differenz bei den Zahlen? Oder interpretiere ich das Infoband von TV Canarias irgendwie falsch und wird da was ganz anderes genannt?
Hier der Link zum Live-Stream, von dem ich spreche: https://www.youtube.com/watch?v=XLeYZY6VVAw
Für eine Klärung wäre ich sehr dankbar. Und: Vielen Dank für Ihre tägliche Top-Berichterstattung!
Viele Grüße, Jürgen Vollmer
Hallo Jürgen,
Das sind alles geschätzte Zahlen, die in der Regel von Satellitenmessungen stammen. Die Involcan nennt offiziell 120 Mio. m³ Lava/Magma. Das Schüttgut, also die herabrieselnde Asche ist darin nicht enthalten.
Es kann gut sein, wenn alles zusammengerechnet wird, dass eine Zahl von über 200 Mio. m³ erreicht wird. Es lässt sich überhaupt schwer ermitteln, welche Raumzahl durch die unterschiedliche Dicke vorliegt. Die Fläche wäre kein Problem.
Gruß
Manfred
Über diesen ‚Ticker‘ habe ich auch schon gewundert, der tickert nämlich, ohne Bezug zum direkten Geschehen, munter weiter.
Ich denke, man hat hier einen Algorithmus zu Grunde gelegt.
Das Infoband des Live-Streams zeigt schon seit Beginn des Ausbruchs 66 m³/s für den Lavaausstoß. Bei Akkumulation ergeben sich dann ca. die 270 Mio Kubikmeter. Den Angaben von Involcan würde ich deshalb eher trauen.
Ja, weißt du was der Witz ist?! Gem. Beschreibung kommen die Daten von Involcan… genau wie die SO2 Werte über die ich letztens stolperte. 😉
So genau kennt die Werte wohl niemand. Am ehesten wüsste wohl noch Copernicus über die Lavamenge Bescheid. Mit Hilfe von Bodenradar konnte man ja auch die Höhen der Asche ermitteln.
Also, wenn die mal Zeit dafür hätten… interessieren würd’s mich schon 😉
Copernicus liefert nach Beauftragung (in diesem Fall durch spanische Behörden) Notfalldaten (EMS-Mapping) & deren Analyse. Dies scheint mir primär den Einsatz von optischen Satellitendaten (Sentinel 2) zu umfassen.
Copernicus umfasst ebenfalls ein „Land Monitoring programme“, welches mir nicht Teil des EMS-Pakets zu sein scheint, sondern in Trägerschaft der ESA und deren Sentinel 3- Satelliten liegt.
Das EMS-Notfall-Programm besteht aus zwei Phasen:
Die Neu-Kartographie durch Satellitendaten wird – Hand auf’s Herz – sicher erst nach Ende der Lava-Aktivität vorgenommen werden. Daraus lässt sich dann sicher die Netto-Volumenänderung, und unter Einbeziehung von mittelfristigeren Deformationsdaten wohl auch die Bruttovolumenänderung recht exakt berechnen.
Thermisches Video von heute 08:15h - der erhöhte Lava-Ausstoss seit heute Nacht scheint sich sehr zentral auf dem alten Hauptstrom seinen (sichtbaren) Weg zu bahnen – also direkt in Richtung Montana Todoque, und sich dort später auf die verschiedenen Zungen Richtung Meer zu verteilen, sofern der Druck dafür diesmal ausreicht.