Kana­ren: Koka­in-Kühe als Drogenschmuggler

Verpackte Drogen - Viehtransporte

Atlan­tik­rou­te: Wie Dro­gen-Schmugg­ler Vieh­trans­por­te nutzen -

Vieh­trans­por­te: Jähr­lich gelan­gen enor­me Men­gen Koka­in über den Oze­an nach Euro­pa. Eine Schmug­gel-Masche nutzt die Angst vor Kon­trol­len bei Vieh­trans­por­ten aus.

Gro­ße Schif­fe mit Kühen legen oft im Hafen von Gran Cana­ria an. Wegen des Gestanks muss­ten eini­ge Vieh­trans­por­ter bereits vor dem Hafen im Meer ankern. In Bra­si­li­en, Kolum­bi­en und ande­ren süd­ame­ri­ka­ni­schen Län­dern wer­den uralte Fracht­schif­fe mit Tau­sen­den Kühen bela­den. Zu Beginn der Rei­se lie­fern klei­ne­re Boo­te Koka­in-Pake­te, die an Bord ver­steckt wer­den. Vor Euro­pa holen Schnell­boo­te die Fracht ab und schleu­sen sie an gro­ßen Häfen vor­bei auf den euro­päi­schen Markt.

Viehtransporte

Wie das Vor­ge­hen funktioniert

Die Schmugg­ler Mafia setzt dar­auf, dass euro­päi­sche Behör­den die Schif­fe kaum durch­su­chen. Ein Ana­lyst der in Lis­sa­bon ansäs­si­gen MAOC‑N erklärt, man wol­le sol­che Schif­fe mög­lichst wenig in der Nähe der Häfen haben, weil der Geruch und der Auf­wand abschre­cken. Gleich­zei­tig ver­brin­gen die Tie­re oft Mona­te in extrem schlech­ten Bedin­gun­gen und pro­du­zie­ren dabei star­ke Gerü­che. Totes Vieh wird ein­fach ins Meer geworfen.

Dro­gen­spür­hun­de gera­ten unter die­sen Umstän­den an ihre Gren­zen. Kon­trol­len wegen der Tie­re sind rar, da die EU-Hygie­ne­auf­la­gen den Ver­kauf die­ser Tie­re unter sol­chen Umstän­den ohne­hin aus­schlie­ßen. Offi­zi­el­le Rei­se­zie­le der Schmugg­ler lie­gen häu­fig außer­halb Euro­pas, bevor­zugt in Län­dern des Nahen Ostens.

Die Tak­tik der Schmuggler

Weil die Tier­trans­por­te als recht­lich hei­kel gel­ten, ver­mei­den die Behör­den regel­mä­ßi­ge Durch­su­chun­gen – es sei denn, es gibt einen kon­kre­ten Hin­weis auf Dro­gen. Die Kos­ten eines sol­chen Vor­ha­bens sei­en auch enorm: Ein Besuch im Hafen, das Abla­den der Tie­re und die anschlie­ßen­de, gründ­li­che Durch­su­chung der Schif­fe kos­ten viel Per­so­nal und Geld. Den­noch sind die Schmugg­ler nicht unbesiegt:

Im Janu­ar 2023 nah­men spa­ni­sche Behör­den in Gran Cana­ria bei einem Vieh­trans­port von Kolum­bi­en in den Liba­non zum ers­ten Mal gezielt eine Dro­gen-Durch­su­chung vor. Auf einem 100 Meter lan­gen Schiff ent­deck­ten sie 4,5 Ton­nen Koka­in in Fut­ter­si­los. Berich­te vor Ort schil­dern von einem bes­tia­li­schen Ver­we­sungs­ge­ruch rund um das vor Gran Cana­ria ankern­de Schiff. Auf La Pal­ma konn­te ich bis­her noch kei­nen Vieh­trans­por­ter sehen.

Die Grö­ßen­ord­nung

Die MAOC‑N schätzt, dass jede Woche min­des­tens ein ver­däch­ti­ges Schiff in den Atlan­tik aus Süd­ame­ri­ka auf­bricht. Ohne kon­kre­te Hin­wei­se sei eine Durch­su­chung kaum mög­lich, was das Risi­ko für die Schmugg­ler wei­ter senkt.

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