Grandioser Meeresfund an der kanarischen Küste.
Es sind diese Unterwasser- Aufnahmen die den Taucher und Fotograf Francis Pérez bekannt gemacht haben. Eine unbekannte Unterwasserwelt direkt vor der Küste von Teneriffa. 30 bis 40 Meter hohe Basaltwände am Atlantikgrund bei Santa Ursula im Nordwesten der Insel.
„Wir schwammen auf das Meer hinaus, als sich plötzlich vor uns hohe Schatten aufbauten. Zwei oder drei riesige Lava-Türme waren schemenhaft zu erkennen. Säulenförmige Formationen von erstarrter Lava – wir waren sprachlos.“ – so beschreibt Francis Pérez seine neue Entdeckung.
Ein riesiges und bisher unbekanntes Basalt-Gebäude – eine Basalt-Kathedrale, die ein Vulkan vor knapp einer Million Jahre erschaffen haben muss.
Sie liegt im Gebiet der los Órganos de la Rapadura, vor der Küste von Acentejo. Es gibt noch keine zuverlässigen Daten zu den Maßen, dem Volumen oder dem Alter. Bisher hat sich noch keine Institution oder öffentliche Verwaltung für dieses Naturwunder interessiert – so die Zeitung „La Opinion de Tenerife“.
Es ist leider immer wieder festzustellen, dass die amtlich bestellten „Fachleute“ erst nach einer langen Aufwärmphase sich einer Neuentdeckung annehmen. Ob Meeresfunde, archäologische Entdeckungen oder schützenswerte botanische Raritäten. Viele Funde sind in der Zwischenzeit durch meteorologische Einflüsse oder durch „Sammler“ verändert oder zerstört worden.
Es sollte eigentlich der normale Wissensdrang eines auch verbeamteten Wissenschaftler sein, sich sofort der Sache anzunehmen und den Dingen auf den Grund zu gehen.
Basalt-Kathedrale gibt Rätsel auf
Im weiteren Umfeld der Basalt-Kathedrale liegen abgebrochene Basaltsäulen auf dem Meeresgrund. Auf den ersten Blick glaubt man, von Menschenhand geschaffene Säulen eines Tempels zu erkennen - vielleicht die Überreste des legendären Atlantis.
Diese Basaltsäulen oder auch Orgelpfeifen „Los Organos“ genannt, sind aber gar nicht so selten. Auf der Nachbarinsel La Gomera erstreckt sich im Norden bei Vallehermoso, bei der Klippe von Punta de las Salinas, eine rund 200 Meter lange Felswand mit diesen Orgelpfeifen.
Wie sind diese Basaltsäulen entstanden?
Normal eruptierte Lava kühlt recht schnell aus und bildet ein zusammenhängendes Gesteinsgefüge oder Kissenlava, das je nach Temperatur und Gasgehalt zu Pahoehoe-Lava oder Aa-Lava erstarrt. Findet die Abkühlung jedoch verzögert statt, entstehen durch das Zusammenziehen nicht selten meterlange eckige Basaltsäulen (Säulenbasalt), die sich senkrecht zur Abkühlungsfläche bilden, bevorzugt mit sechseckiger Geometrie. Genau dies hat auch hier zur Orgelpfeifen-Bildung und der Basalt-Kathedrale geführt.
Warum auf dem Meeresgrund dieses Abkühlphase aber langsam ablief ist spekulativ. Wasser entzieht der ca. 1000°C heißen Lava normal rasch die Wärme. Eine Basaltsäule kann nicht entstehen. Wahrscheinlicher dürfte es ein früherer Abrutsch oder Felssturz von der nahen Küste gewesen sein.
Auch ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert liegt in der Nähe auf dem Meeresgrund. Die Überreste eines abgestürzten Flugzeuges.
Am 16.9.1966 stürzte eine DC‑3 der Spantax auf dem Flug von Teneriffa nach La Palma hier ins Meer. Die unrühmliche Unfall- und Pannenserie der 1988 in Konkurs gegangenen Spantax hinterließ auch auf den Kanaren so einige Spuren. Wer das Drama um die Fluggesellschaft Spantax Nachlesen möchte klickt hier.
… und es gibt noch ein interessantes Video „La Rapadura“ von einem Tauchgang zu den Basaltsäulen vor Santa Ursula..
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