Tauchboot JAGO besucht Vulkan Eldiscreto -
Der Tauchgang zum Unterwasser-Vulkan Eldiscreto an der Südspitze von El Hierro gestaltete sich schwieriger als erwartet.
„18 Meter… 12 Meter… 7 Meter pro Sekunde. Und los!
Dem Team der POSEIDON-Expedition bleiben nur wenige Momente, um das Tauchboot JAGO vor El Hierro auszusetzen. Der Wind frischt auf und flaut ab, dreht hin, dreht her, türmt Wellenberge auf und peitscht Gischt aufs Deck, wo wir alle auf “das Zeitfenster” warten“ …
- so beschreibt Maike Nicolai von GEOMAR (Fotos) die letzten Tage an Bord des Expeditionsschiff POSEIDON vor El Hierro´s Küste.
Aber es hat trotzdem geklappt. Bei fünf Tauchgängen von bis zu 7 Stunden Dauer konnte der Eldiscreto von der Spitze bis zur Basis unter die Lupe genommen werden. Erstmals konnten Wissenschaftler der Universität Las Palmas (ULPGC), IEO Canarias und GEOMAR mit eigenen Augen den jüngsten Vulkan der Kanaren selbst in Augenschein nehmen.
Hier an Bord Dr.Eugenio Fraile von der ULPGC, der leitende Forscher des El Hierro Vulkan Projekt.
Mit gemessenen 38 Grad am Meeresboden ist der Vulkan noch heiß.
In 127 Meter Tiefe wurden starke physikalische und chemischen Anomalien vorgefunden. Hydrothermale Flüssigkeiten in Gelb flossen aus. Es dürfte sich um stark schwefelhaltiges Wasser handeln.
Bringt der Tauchgang neue Erkenntnisse ?
Auch in Bereichen von etwa 220 Meter Tiefe gab es hohe Konzentrationen von Eisenoxiden. Entsprechende Proben wurden gezogen und müssen nun erst genau untersucht werden.
Die deutsche Forschungstauchboot JAGO wurde eingesetzt, um die Austrittsstellen genau zu kartieren und zu dokumentieren, freigesetzte Gase und Flüssigkeiten zu analysieren und gezielt Gesteins- und Wasserproben zu sammeln. Mit Hilfe des Schiffs-Echolots werden Änderungen in der Struktur des Meeresbodens zusätzlich erfasst.
Auch die im letzten Jahr installierten Ozeanboden Seismometer (OBS) wurden wieder geborgen. Jetzt gilt es alle gesammelten Werte und Proben in den einzelnen Instituten auszuwerten.
Vielleicht erfahren wir etwas mehr zu den weißen Restingolitas die nur in den ersten Stunden der Eruption 2011 ausgeworfen wurden.
Einer besonderen Lavamischung mit relativ hoher natürlicher Radioaktivität. Bis heute konnte noch nicht geklärt werden, warum diese Restingolitas so stark strahlen. Weiteres dazu „Restingolitas strahlende Diamanten“ oder in meinem Buch „Eldiscreto: Chronologie des El Hierro Vulkan“.
In den nächsten Wochen wird es sicher neue Erkenntnisse geben die vielleicht einige Fragen beantworten. Auch soll ein kleines Video über die JAGO- Tauchgänge veröffentlicht werden.
Kommentar hinterlassen zu "Tauchgang zum El Hierro Vulkan"