Banken halten La Palma fest im Griff

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Schlittenpartie für viele Gemeinden -

Ban­ken und Finanz­in­sti­tu­te bestim­men auch auf La Pal­ma und den ande­ren Kana­ri­schen Inseln die Politik.

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Mega-Flug­platz Mazo

Madrid unter dem spa­ni­schen Minis­ter­prä­si­den­ten José María Aznar hat es vor­ge­macht und alle Regio­nen, Pro­vin­zen bis zur kleins­ten Gemein­de sind sei­nem Bei­spiel gefolgt.

Inves­tie­ren auf Teu­fel komm raus in oft sinn­lo­se Pro­jek­te.

Ange­heizt durch Sub­ven­tio­nen aus Brüs­sel wur­de so man­ches Beton­pro­jekt, wie unser viel zu gro­ßer „Welt­stadt-Flug­ha­fen“ Mazo (230 Mio.€) oder der neue Stadt­strand von San­ta Cruz de La Pal­ma (32 Mio.€), aus dem Boden gestampft. Die Lis­te lässt sich belie­big lan­ge fortsetzen.

Was kos­tet die Welt – Schul­den machen ist Inn – Wirt­schafts­wachs­tum um jeden Preis. Das war die Maxi­me …und die Ban­ken gaben mit vol­len Hän­den und pro­fi­tier­ten glän­zend davon. Eine Ver­su­chung, die wie die Wasch­mit­tel-Wer­bung zu ver­meint­li­chen Schleu­der­prei­sen ihre Kre­di­te anpries.

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Bau­stel­le: Stadt­strand von San­ta Cruz de La Palma

Dass die­se Bau­ten, Plät­ze und Stras­sen spä­ter auch unter­hal­ten wer­den müs­sen, wur­de in der gan­zen Eupho­rie über­se­hen oder schlicht verdrängt.

Bis dann das gro­ße Erwa­chen mit dem Ban­ken­crash 2008 kam. In Spa­ni­en waren die Aus­wir­kun­gen erst rich­tig um 2010 zu spüren.

Die Geld­quel­le war ver­siegt und die Wirt­schaft brach zusam­men. Vom Saus und Braus der nun tie­fe Sturz ins Elend.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te auf La Pal­ma stieg auf 32 % und vie­le auf Pump finan­zier­te Haus­be­sit­zer stan­den plötz­lich auf der Stra­ße. Kei­ne Arbeit – kein Haus – jetzt Sozi­al­fall.

Auch die Gemein­den mach­ten Kas­sen­sturz mit einer ernüch­tern­den Bilanz. Bis heu­te ste­hen vie­le Gemein­den auf La Pal­ma noch tief in der Krei­de. Die Ban­ken ver­zich­ten nicht und for­dern ihr Geld mit Zins und Zin­ses­zins. Auch wenn der spa­ni­sche Ban­ken Crash als sytem­re­le­van­te Insti­tu­ti­on mit 30 Mil­li­ar­den Euro vom Steu­er­zah­ler abge­fan­gen wer­den müsste.

Nach den jüngs­ten Zah­len von 2015 ergibt sich für die Gemein­den fol­gen­des Bild.

Spit­zen­rei­ter der Schul­den­ma­cher ist 

  • Barl­oven­to mit Pro-Kopf Ver­schul­dung von 1.037,00 €
  • San­ta Cruz de La Pal­ma mit 609,80 €
  • Taza­cor­te mit 530,10 €
  • Fuen­ca­li­en­te mit 375,10 €
  • Pun­talla­na mit 350,30 €
  • Pun­tagor­da mit 204,70 €

Bes­ser gemacht haben es die Gemeinden

  • Los Llanos de Ari­dane mit 129,70 €
  • Garafía mit 100,60 €
  • San Andrés y Sau­ces mit 71,28 €
  • Bre­na Baja mit 37,30 €

Völ­lig schul­den­frei sind nur die Gemein­den Bre­na Alta und Vil­la de Mazo auf der Ost­sei­te. Dafür ein gro­ßes Lob. Sie haben es als ein­zi­ge Gemein­den ver­stan­den nach dem „Eich­hörn­chen-Prin­zip“ zu wirt­schaf­ten und ern­ten nun dafür die Lor­bee­ren. Sie kön­nen jetzt Inves­tie­ren und begrenzt neue Arbeits­plät­ze schaf­fen. Wäh­rend der Rest der Gemein­den die Hams­ter­ba­cken der Ban­ken wei­ter füt­tern dürfen.

Banken Manager wo seid ihr geblieben?

Vie­le Ban­ken auf La Pal­ma, La Gome­ra oder El Hier­ro wur­den geschlos­sen oder die Zweig­stel­len aus­ge­dünnt. Wo sind den die nun über­flüs­si­gen, geschass­ten und gefeu­er­ten Vor­stän­de, Direk­to­ren und Ban­ken Mana­ger geblie­ben? Auch eine Bank ist kein über­ir­disch anony­mes Gebil­de – dahin­ter ver­ber­gen sich Men­schen mit Gesicht und Namen.

In der Poli­tik – vie­le seit den letz­ten Wah­len im Amt eines Bür­ger­meis­ters. Schaut man nur die Bio­gra­fie vie­ler füh­ren­den Köp­fe in der heu­ti­gen Insel­po­li­tik an, taucht meist im Berufs­le­ben eine Bank auf. Ban­ken konn­ten natür­lich mit ihrem Geld sich die klügs­ten und ver­bis­sens­ten Kan­di­da­ten damals aus­su­chen. Hier zeigt sich die Kra­ke und enge Ver­flech­tung zwi­schen Bank und poli­ti­scher Füh­rung heu­te. Geschickt ein­ge­fä­delt und daher auch heu­te wie­der Sys­tem­re­le­vant mit den ent­spre­chen­den Verbindungen?

Ehre wem Ehre gebührt – das soll aber auch hier gelten

Bleibt nur zu hof­fen, dass sie ihren Wäh­ler­auf­trag auch rich­tig ver­ste­hen und ernst neh­men und nicht noch ihrem alten Dienst­herrn die­nen wol­len. Eine Hand wäscht ja bekannt­lich die ande­re. Bis der Bür­ger das Spiel durch­schaut, ist es meist so und so zu spät.

Es ist natür­lich nicht ein beson­de­res insel­ty­pi­sches Phä­no­men. Aber es lässt sich auf dem klei­nen La Pal­ma gut beob­ach­ten. Auch auf den Nach­bar­inseln oder in ande­ren Regio­nen sind die­se Geflech­te und Krebs­ge­schwü­re vorhanden.

Viel­leicht muss es aber so sein – alles zum Woh­le des Bür­gers …oder doch der Bank? Erst die Zukunft wird dies zeigen.

 

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3 Kommentare zu "Banken halten La Palma fest im Griff"

  1. Lie­ber Herr Betzwieser,
    mit der Wirt­schafts­kraft ist es in Mainz gar nicht gut bestellt. IBM ist weg, Blend­ax ist weg, die ehe­ma­li­ge Wag­gon­fa­brik und spä­ter Pan­zer­werk ist schon lan­ge weg, die Bahn­ver­wal­tung (DB-Schen­ker) baut mäch­tig ab, die ehe­ma­li­ge RLP-Lan­des­bank ist mit der LBBW fusio­niert mit Per­so­nal­ab­bau, Hei­del­ber­ger Zement ist dicht, Nest­le-Kaf­fe macht dicht, die Ölmüh­le macht dicht. Und der schwä­cheln­de Moloch Fra­port zer­stört nicht nur die gan­ze Regi­on son­dern saugt dazu mit sei­nem Dum­ping-Gewer­be­ge­biet die gan­ze Regi­on leer. Was bei uns brummt, sind über 2000 designer­ge­klei­de­te und wohl­ge­nähr­te Asy­lan­ten, die den Immo­bi­li­en­markt präch­tig bele­ben. Denk ich an Deutsch­land in der Nacht,.…..
    Wenn es Ihnen mal lang­wei­lig ist, dann gucken Sie in die Home­page http://www.lerchenberg-info.de oder auch http://www.rencker.de oder http://www.kaunergrathuette.at
    Bes­te Grüße
    Hart­mut Rencker

  2. Wie und vor allem wer soll das zurück zahlen?
    Gut Mainz hat natür­lich eine ganz ande­re Wirt­schafts­kraft mit kom­mu­na­len Steu­er­ein­nah­men. Hier auf La Pal­ma sind die Ein­nah­men gering und man zehrt mehr von den Zuschüs­sen und Sub­ven­tio­nen … und wenn die aus­blei­ben sieht es madig aus.

  3. Para­die­si­sche Schulden:
    Davon kön­nen deut­sche Städ­te nur träu­men. Mainz liegt mit 12.000 Euro pro Ein­woh­ner, dar­un­ter aber­tau­sen­de zwangs­ein­ge­bür­ger­te Stu­den­ten, nur im obe­ren Mit­tel­feld. Zieht man Stu­den­ten und Alte ab, wird das noch atemberaubender.

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