Art Deco Design in Santa Cruz de La Palma -
Nitrato de Chile – Jeder kennt es, Jeder sieht es, aber kaum Einer kennt die Bedeutung.
Viele Gäste die bereits die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma besucht haben, sind an diesem Mosaik vorbei gelaufen. Unübersehbar prangt im Eingangsbereich zur O‚Dally ein 4×3 Meter großes Reiterbild mit Nitrato de Chile als Botschaft ins Auge.
Kein Werbeplakat, sondern ein kunstvoll gestaltetes Mosaik das an vergangene Handelsbeziehungen mit Südamerika erinnert.
Natriumnitrat als Basis für Kunstdünger wurde einst von Chile über den Hafen von #Santa Cruz de La Palma in großen Mengen nach Nordeuropa verschifft.
In Art-Deco-Design erstellte der damals noch junge Architekturstudent Adolfo Lozano Lopez-Duran, später Professor an der School of Architecture von Madrid, im Jahre 1929 dieses Mosaik.
Heute ein untrügliches Erkennungs- und Markenzeichen für unsere Hauptstadt. Tausendfach fotografiert und als Motiv für Tassen, T‑Shirts und andere Werbeartikel kopiert.
Auch in meinem Buch „La Palma-Rätselhafte Insel“ dient es als Orientierung- und Ausgangspunkt für eine ausgiebige Stadtführung.
Das Nitrato de Chile Mosaik, aus Keramik-Fliesen von Valencia, wurde strategisch geschickt platziert. Direkt am Hauptpostamt auf der Plaza de la Constitución war es für die Frachtschiffe, Händler und Landwirte sofort zu sehen.
Nitrato de Chile und die jüngere Vergangenheit
Als Werbung und Kunst sollte es den steigenden Export nach Europa und den damals stark frequentierten Hafen Santa Cruz de La Palma heraus stellen. Nitrato de Chile, als Monopol, Vorherrschaft und Hegemonie für die Branche, war ohne die Zwischenstation #La Palma nicht denkbar.
Auf dieser alten Aufnahme um 1930 konnte die O´Dally noch mit Fahrzeugen befahren werden. Einiges hat sich inzwischen baulich verändert, aber das Nitrato de Chile Mosaik hängt immer noch an der alten Stellen.
Auch Deutschland spielte beim Nitrat (Salpeter) Transport aus Chile und in dieser Geschichte auf La Palma eine wichtige Rolle. Es war die deutsche Viermastbark „Pamir“ die auf dem Weg von Chile nach Nordeuropa war. Überrascht durch den Ausbruch des 1.Weltkrieg entschloss sich der Kapitän auf La Palma abzuwarten. Von 1914 bis 1920 lag die Pamir mit seinen 86 Matrosen im Hafen von Santa Cruz de La Palma fest. Mit dem Verkauf eines Teil der Nitrat-Ladung wurde der Zwangsaufenthalt finanziert.
Einige Ehen und Kinder sind während dieser Zeit entstanden. Der Name „Pamir“ ist heute als Reisebüro oder „Aleman“ als Juweliergeschäft, aus dieser Zeit erhalten geblieben. Eine fast vergessene aber interessante Episode. Dazu demnächst etwas mehr.
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