Lanzarote im Bann eines großen Sohnes – Teil V -
Es war die schöpferische Persönlichkeit von César Manrique, der wie kein anderer Künstler den Kanarischen Inseln seinen Stempel aufgedrückt hat.
Auf seiner Heimatinsel Lanzarote ist es schier unmöglich seinen Monumenten, Lavahöhlen oder Kunstbauwerken zu entgehen. Auf Schritt und Tritt trifft der Besucher auf Skulpturen, Mobiles oder 20 Meter hohe Windspiele. Der Geist von César Manrique ist auch 25 Jahre nach seinem Tod überall auf der Insel zu spüren.
Selbst auf La Palma (Al Infinito-Monument) und jeder anderen Nachbarinsel stehen von César Manrique entworfene Miradore, Schwimmbäder oder Restaurants.
Manrique träumte von einem „Paradies der Wenigen“ und entwickelte Kunstbauten, die sich perfekt in die Landschaft integrierten.
„Wenn du mir hilfst, mache ich daraus einen der schönsten Plätze der Welt“ soll er zu seinem Jugendfreund Pepin Ramírez, damals Inselpräsident von Lanzarote, gesagt haben.
Kunst und Politik verstanden sich. Der Plan beinhaltete, nur die traditionelle Bauweise Lanzarotes zuzulassen, auf mehr als zweistöckige Bauwerke zu verzichten und sogar alle Werbeplakate von den Straßen der Insel zu entfernen. 1968 sprach die Regierung sogar ein Verbot für Reklameanhäufungen aus.
César Manrique der ungekrönte Mencey
Aus der Vision des César Manrique wurde Wirklichkeit. Dabei verstand er sich nicht nur als spanischer Maler, Architekt und Bildhauer, sondern auch als Pionier und Umweltschützer.
Viele Werke wie das Monumento del Campesino in Mozaga (links), Wandmosaik oder die Lavablasen im Garten seines ehemaligen Wohnhauses (oben), den Mirador del Río (1973 erbaut), den Jardin de Cactus (Kakteengarten), das El Diablo (Restaurant im Nationalpark Timanfaya) oder die Jameos del Agua (unten).
Die neben dem Timanfaya Nationalpark meist besuchte Lavahöhle Jameos del Agua. Eine Grotte mit einer Lagune in der eine blinde Albino-Krebs-Art lebt, die eigentlich nur in Tiefen von 2000 Meter am Atlantikgrund vorkommt. Mit einem Konzertsaal für 600 Besucher.
Der El Diablo – der Feuerteufel – das bekannteste Symbol von César Manrique und der Insel Lanzarote.
Ein begrenzter Tourismus war der Wunsch des Künstlers. Inzwischen haben sich aber gerade seine Monumente und Besucherzentren zu einem Magneten und der Attraktion auf der Insel entwickelt. Eine Konjunktur die nicht in seinem Sinne war.
Unzählige Hotelanlagen in Küstennähe und auf dem Reißbrett entstandene Schnellstraßen durchziehen die Insel. Mit dem ausufernden Tourismus hat Lanzarote viel an Charme eingebüßt und ist auf dem besten Wege die Fehler von Maspalomas (Gran Canaria) oder Los Cristianos (Teneriffa) zu wiederholen.
Das ist mein Eindruck nach mehr als 20 Jahren Inselabstinenz. Noch berauscht von den vielen Kunstwerken bleibt leider dieser ungute Wermutstropfen im Gedächtnis zurück.
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