Vulkan reaktiviert sich -
Der Bebenschwarm unter dem südlichen Teil von La Palma kommt nicht zur Ruhe.
Seit einer Woche rumoren und erschüttern Erdbeben in großer Tiefe die Insel. Über 100 Erdstöße wurden von den IGN Seismografen in dieser Zeit bereits registriert. Auch heute wurden bereits 8 Erdbeben mit schwacher Intensität bis ML2,0 aufgezeichnet.
Zu schwach um auf der Inseloberfläche von den Menschen gespürt zu werden. In 15 bis 20 Kilometer Tiefe geht aber im Moment die Post ab.
Anzeichen für eine Reaktivierung der nach der Eruption des letzten Vulkan Teneguia in Fuencaliente im Jahre 1971 eingeschlafenen Magmaquelle.
Die trügerische Ruhe auf der Insel vermittelt nicht die tatsächliche Energieentfaltung und Entwicklung im Erdinnern. Größere Magmaverschiebungen scheinen im Gange zu sein.
Ob Magma bereits aufsteigt lässt sich anhand der gemessenen Tiefen der Beben im Moment nicht mit Sicherheit sagen. Eine Oberflächenverformung wurde durch GPS Messungen bisher noch nicht festgestellt. Wie ich bereits vor einigen Tagen anführte, gibt es mehrere Messmethoden.
Der Bebenschwarm hat sich bereits im Mai/ Juni angekündigt
Das Geochemische Netzwerk der Kanarischen Inseln auf La Palma, das vom Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) betrieben wird, hat geochemische Anomalien bereits im Vormonat aufgezeichnet. Es war der Aufwärtstrend des diffusen Kohlendioxidflusses (CO2) an der geochemischen Station LPA04 im Süden von La Palma während des Zeitraums vom 15. Mai bis 17. Juni 2020.
165 Gramm Kohlendioxid pro Quadratmeter und Tag wurden erreicht. Normal beträgt der gemessene langjährige Durchfluss täglich 52 Gramm Kohlendioxid pro Quadratmeter. Die zweite Anomalie wurde an derselben Station registriert. Am 18. Juli sind es 138 Gramm Kohlendioxid pro Tag und Quadratmeter. Eine Woche vor dem Beginn des seismischen Schwarms.
Die am 17. Juni und 18. Juli 2020 aufgezeichneten Durchflussspitzen betragen das 3,2- bzw. 2,6‑fache des durchschnittlichen Hintergrundwerts und überschreiten 134 g Kohlendioxid pro Quadratmeter und Tag. Repräsentieren den Durchschnittswert plus zwei Sigma (X + 2σ). Alle Durchflusswerte sind Durchschnittswerte von 168 Messungen, die während eines Zeitraums von einer Woche durchgeführt wurden.
Die Zusammenhänge kurz und verständlich erklärt
Das sind die Kohlendioxid Gase pro Quadratmeter. Die Insel insgesamt stößt an normalen Tagen über 800 Tonnen Kohlendioxid (CO2) aus. Wenn sich die ausgestoßene Gasmenge stark erhöht, dringt neue Magma aus dem Erdinnern in die Kammern (Pluma) ein und erzeugt mehr Gas und mehr Druck. Der Platz wird enger.
Dieser physikalische Druck sucht nach Druckausgleich, den er in der Atmosphäre findet. Durch feine Risse strömt das Gas zur Erdoberfläche und entspannt in die Atmosphäre und das wird gemessen.
La Palma und die Nachbarinsel El Hierro gelten als die am stärksten vulkanüberwachten Inseln der Kanaren.
Ein dichtes Netz von Seismografen und Messpunkten registriert jede Erschütterung und jeden vulkanischen Rülpser.
In diesem unauffälligen Gebäude, eingewachsen hoch auf dem Niquiomo in Mazo oder in Erdbunkern sind die Messgeräte installiert. Über Funk und Satellit wird fast in Echtzeit jedes Ergebnis zur Zentrale gefunkt und ausgewertet.
Mehr zu den Messgeräten auf der El Hierro-Seite.
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