Überraschende Evakuierung in Los Llanos -
In der Nacht war ein weiterer Bezirk von Los Llanos de Aridane von einer Evakuierung betroffen. Auch wenn die Vulkanwolke von der Ferne, wie im Titelfoto von Mazo aufgenommen, einen fast majestätischen Anblick bietet, leben die Menschen am Fuß des Vulkans Cabeza in ständiger Angst.
Pevolca hat die Evakuierung des Gebiets südlich des Camino de la Cruz Chicha an der Kreuzung mit dem Camino Los Campitos, dem Camino Morro Cabrito folgend, bis zum Erreichen der LP‑2 angeordnet. Grund ist das erwartete Vordringen des weiter nordwestlich verlaufenden Lavastroms und seine Nähe zur Randzone des bereits evakuierten Perimeters. Die zu räumende Fläche umfasst rund 25 Häuser im Umkreis.
Bis 00:00 Uhr mussten in der Nacht die von dieser Evakuierungsanordnung betroffenen Menschen ihre Häuser räumen und sich zum Treffpunkt auf dem Terrero de Lucha Camilo León in Los Llanos de Aridane begeben.
Die Aktivität des Vulkans änderte sich in der Nacht und er wurde besonders aktiv, da er eine große Menge sehr flüssiger Lava ausstößt, die den Hang hinunterläuft und eine neue präventive Evakuierung erzwungen hat.
Erdbeben verstärken sich
Ein neuer kräftiger Erdstoß von ML4,5 aus 37 km Tiefe schreckte in der Nacht um 2.27 Uhr fast die ganze Insel auf.
Es war bisher das stärkste Beben, das während der jetzigen Vulkanaktivität gemessen wurde (El Hierro damals ML5,1).
Das Epizentrum lag genau auf der Bergspitze in der Gemeinde Mazo. Von diesem Bergkamm kommen in den letzten Wochen die stärksten Beben direkt aus der vermuteten Magma Hauptkammer in 34 bis 37 km Tiefe.
Solange Beben und Magmaverschiebungen aus diesem Sektor kommen, wird oben am anderen Ende auch die Aktivität nicht abnehmen und noch große Lavamengen aus dem Schlund ausgeworfen.
Die Luftqualität im Aridanetal wird sich weiter verschlechtern
Der technische Direktor von Pevolca, Miguel Ángel Morcuende, hat die Möglichkeit angekündigt, dass in den kommenden Tagen aufgrund des Eindringens von Sahara-Staub (Calima), der zusätzlich zu den Partikeln des Vulkanausbruchs, eine Verschlechterung der Luftqualität eintreten wird.
Laut meteorologischer Vorhersage wird ab dem 15. und 16. Oktober der Eintritt einer trockenen kontinentalen Luftmasse erwartet, die die Höhe der Basis der thermischen Inversion zusammenbrechen und sie noch stärker ausprägen wird, sodass die meteorologischen Bedingungen sehr ungünstig werden.
Durch den Ostwind wird die gesamte Asche des Vulkans im Westen der Insel bleiben und im Glücksfall westlich ins Meer fallen.
09.50 Uhr – Der Lavastrom wandert langsam aber unaufhaltsam und mit genügend Energie den Camino Cumplido entlang abwärts und nimmt das Feld vor dem La Laguna Fußballplatz. Er bedroht jetzt Neubauten wie den SPAR (der noch steht) in der Umgebung.
10.10 Uhr – Der Flughafen Mazo ist offen. Neben Binter &Co ist soeben die erste Iberia aus Madrid eingetroffen. Nach den Wetterprognosen könnte es die nächsten Tage auch so bleiben.
10.20 Uhr – Jetzt hat die Front den SPAR doch erwischt
10.35 Uhr – Jetzt ist was ganz Großes auf dem Flughafen Mazo gelandet. Ich glaube es ist ein Airbus A400M Atlas, ein militärisches Transportflugzeug von Airbus Defence and Space.
11.10 Uhr – Aufnahmen von der Salvamar Alphard vom Meer Richtung Westküste von La Palma
Imágenes captadas desde la Salvamar Alphard que continúa vigilando la zona de exclusión à la navegación en #LaPalma. Se turna con el buque Punta Salinas en dicha vigilancia. #CumbreVieja #volcán pic.twitter.com/25UZlqRnxp
— SALVAMENTO MARÍTIMO (@salvamentogob) October 14, 2021
11.40 Uhr - Es wird weiter evakuiert – Auf Anordnung der Pevolca wird das Gebiet der LP-215 (Straße von La Laguna nach Tazacorte) evakuiert, von der auf der Straße angegebenen Gemeindegrenze von Tazacorte bis zur Kreuzung mit der LP-213 (Straße nach Puerto Naos).
Bis 17:00 Uhr müssen die von dieser Evakuierungsanordnung betroffenen Personen ihre Häuser mit ihren Habseligkeiten und Haustieren räumen und sich zum Treffpunkt auf dem Campo de Lucha Camino León de los Llanos de Aridane begeben.
11.50 Uhr - Der Präsident der spanischen Regierung, Pedro Sánchez, kündigte bei seinem vierten Besuch auf der Insel La Palma an, dass die Armee auf der Insel stationiert werde, „um den Palmeros und La Palma zu helfen“. Auf der Insel gibt es nur eine Wacheinheit in der El-Fuerte-Kaserne in Brena Baja, sodass die Ankunft weiterer Truppen von anderen Inseln oder der Halbinsel erfolgen muss. In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Ankunft des Airbus A400M Atlas heute Morgen.
12.30 Uhr – Beim Start erwischt. Es ist ein Airbus A400M Atlas der Material und Container ausgeladen hat. Inzwischen sind kleinere Truppentranporter in Mazo gelandet die Soldaten bringen. Bis zu 1000 Mann sollen in den nächsten Stunden nach La Palma eingeflogen werden.
13.00 Uhr - Aufgrund des erwarteten Vordringens des Lavastroms, der weiter nach Nordwesten verläuft, und der Nähe zur Grenzzone des bereits evakuierten Perimeters hat die Pevolca die Evakuierung weiterer Bewohner von La Laguna angeordnet, etwa 300 Personen. Hier der Evakuierungsplan.
13.50 Uhr - Nach Angaben von Helfern vor Ort hat die Geschwindigkeit und das Vorrücken des Lavastroms in La Laguna seit dem Nachmittag zugenommen.
13.55 Uhr - Mitteilung der IGN – Seit der letzten Stellungnahme wurden 102 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert , 7 dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt, wobei die maximale Intensität in der Epizentralzone III-IV (EMS98), in an Erdbeben ereignete sich am 13. um 14:33 UTC mit einer Magnitude von 4,4 (mbLg) in einer Tiefe von 36 km, das auf der ganzen Insel zu spüren war.
Das größte lokalisierte Erdbeben ereignete sich heute um 01:27 Uhr mit einem Wert von 4,5 mbLg in einer Tiefe von 37 km. 14 der Erdbeben, die seit der letzten Aussage lokalisiert wurden, befinden sich in Tiefen von etwa 30 km, die restlichen Hypozentren befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 10 km.
Das vulkanische Tremorsignal behält eine hohe mittlere Amplitude bei, ohne dass seit der letzten Freisetzung Verstärkungsimpulse aufgetreten sind. Die um 6:30 UTC gemessene Höhe der Eruptionssäule wird auf 2.600 m geschätzt.
Genauso dramatisch verlief vor 10 Jahren der Ausbruch des Eldiscreto Vulkan auf El Hierro. Darüber habe ich damals ein Buch geschrieben. Das Buch ist noch erhältlich
Eldiscreto: Chronologie des El Hierro Vulkan
14.30 Uhr – Der vom Ministerium von der Halbinsel geschickte Tanker ist bereits auf La Palma und fährt nach Tazacorte, um die vom Vulkan betroffenen Plantagen im Aridane-Tal zu bewässern. Dieses Schiff wird sich den beiden mobilen Entsalzungsanlagen anschließen, die in Puerto Naos installiert werden, um die Bewässerung zwischen El Remo und Tazacorte zu gewährleisten. Wie das Konzept genau aussehen soll, wissen wir noch nicht.
16.30 Uhr – Pevolca teilt mit: Die Deformation an der dem Eruptionszentrum am nächsten gelegenen Station (LP-03) hat sich um mehr als 5 Zentimeter erhöht und die restlichen Stationen zeigen kein signifikantes Muster. Die bis gestern vom Lavastrom betroffene Fläche beträgt 674,5 Hektar, 34,23 mehr als am Vortag, und die Breite des Stromes beträgt weiterhin 1.770 Meter. Bezüglich der Kulturpflanzen wären 179,3 Hektar betroffen, davon 92,97 Bananenstauden, 50,17 Hektar Weinberge und 12,21 Hektar Avocadobäume. Im Princess Hotel in Fuencaliente sind noch insgesamt 287 Evakuierte untergebracht.
17.00 Uhr - Der Lavastrom kommt unaufhaltbar näher. Niemand und nichts kann ihn stoppen.
18.30 Uhr – Der KEGEL des Vulkans Cabeza ist am Nachmittag dieses 26. Eruptionstages erneut übergelaufen, wobei eine beträchtliche Menge Magma ausgestoßen wurde, die seinen Hang hinunterläuft. Laut Technikern des National Geographic Institute stellt dieser neue Überlauf keine Gefahr für besiedelte Gebiete dar.
Dies ist, was Stavros Meletlidis auf TVE sagte: „Es ist ein Prozess, den wir einmal hatten, wie vor drei oder vier Nächten. Er tritt auf, weil die Wände des KEGELS nicht halten, sie nachgeben und das Material überläuft und diese erzeugt einen neuen Lavastrom.“
18.45 Uhr – Ein Foto vom der Tankstelle in Las Manchas -
19.40 Uhr - Der Tanker, der zwei mobile Entsalzungsanlagen verbinden wird, kommt in Tazacorte an.
- Fortsetzung folgt