Feiner Sand aus der Sahara-Wüste -
Pünktlich zum Karneval wurde auch La Palma von einer dicken Wolke aus Staub bedeckt. Der Calima, ein Sandsturm aus der nahen Sahara brachte tonnenweise feinen Sand über die Insel. Als kleiner Ersatz für den durch Corona ausgefallenen „Dia de Los Indianos“ bei dem auch traditionell tonnenweise Polvo (Talkumpuder) in der Hauptstadt verstreut wird.
Beides wird beim Einatmen in die Lunge aufgenommen und ist ungesund. Das Talkum noch mit wohlriechenden Duftstoffen versetzt und der Sand aus der Sahara geschmacks- und geruchslos. So wie eben feiner Sandstaub schmeckt.
Für Asthmatiker und Menschen mit Atemwegsproblemen gilt an diesen Tagen Hausquarantäne. Erwiesenermaßen steigt während eines Sandsturms die Todesrate von Herzkranken um bis zu 86 Prozent, stellten Wissenschaftler in einer Studie fest (sie Beitrag „Eine Staubwolke die Menschen umbringen kann“ vom 7. 2.20).
Das Polvo zur Belustigung der Indianos und nicht immer zur Freude der Anwohner und Geschäftsinhaber und der Reinigungskräfte. Der natürliche Sand des Calima bringt aber auch Segen für die Natur herbei.
Notwendiger Staub für Pflanzen und Bäume
Dieser Calima Sand aus der Sahara ist der Guano-Dünger für die Flora der Kanaren und die Vegetation im entfernten Amazonasgebiet. Besonders die Bodélé-Niederung der Sahara beherbergte früher große Seen mit Algen, Mineralien und Pflanzen. Die abgestorbenen Relikte werden heute mit dem nährstoffreichen Staub über 4000 Kilometer nach Westen getragen und sichern das Überleben des Regenwaldes.
Auch wenn der Mensch vieles als unnötige Störung und Belastung ansieht, hat die Natur ein ausgeklügeltes System entwickelt, auch entfernten Regionen mit überlebenswichtigen Stoffen zu versorgen. Unser importiertes Tropenholz ist also nur den Düngezugaben aus Afrika zu verdanken.
Corona Entwicklung auf El Hierro
Auch Covid-19 darf heute nicht fehlen. Einen rasanten Anstieg an Neuinfizierten meldet unsere kleinste Nachbarinsel El Hierro. Mit einer 7‑Tage Inzidenz von 373 liegt die 8.000 Einwohnerinsel weit an der Spitze auf den Kanaren. Die meisten Fälle (über 70 von 94) wurde von angelandeten Flüchtlingsbooten aus Westafrika auf die Insel gebracht.
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