Asylrecht auf den Kanaren unter Druck

Emigranten - Asylrecht

Asylrecht zwischen humanitärem Schutz und Überforderung der Aufnahmeländer -

Was ist Asylrecht bei einem Massenansturm von Migranten aus Afrika?

Das Asyl­recht ist ein grund­le­gen­des Men­schen­recht, das Per­so­nen schützt, die in ihrem Hei­mat­land ver­folgt wer­den oder ernst­haf­ten Gefah­ren aus­ge­setzt sind. In der Regel wird Asyl gewährt, wenn jemand auf­grund von Ras­se, Reli­gi­on, Natio­na­li­tät, poli­ti­scher Über­zeu­gung oder Zuge­hö­rig­keit zu einer bestimm­ten sozia­len Grup­pe ver­folgt wird. Doch was pas­siert, wenn es zu einem Mas­sen­an­sturm von Migran­ten kommt, wie wir ihn in den letz­ten Jah­ren auf El Hier­ro, Fuer­te­ven­tura oder Lan­za­ro­te, aus ver­schie­de­nen afri­ka­ni­schen Län­dern beob­ach­ten können?

Das sind meist die Anlauf­in­seln, aber auch La Pal­ma, La Gome­ra müs­sen einen Anteil davon übernehmen.

Die Fra­ge, ob das Asyl­recht in Zei­ten mas­si­ver Migra­ti­on und Über­for­de­rung der Auf­nah­me­län­der noch zeit­ge­mäß ist, ist kom­plex und vielschichtig.

1. Grundprinzipien des Asylrechts

Das Asyl­recht basiert auf den Prin­zi­pi­en des Schut­zes von Men­schen, die vor Ver­fol­gung oder ernst­haf­ten Gefah­ren flie­hen. Die­se Grund­sät­ze sind uni­ver­sell und gel­ten unab­hän­gig von der Anzahl der ankom­men­den Migran­ten. Das Recht auf Asyl ist in inter­na­tio­na­len Abkom­men wie der Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on ver­an­kert und stellt einen wich­ti­gen Bestand­teil des inter­na­tio­na­len Men­schen­rechts­schut­zes dar.

2. Herausforderungen für Aufnahmeländer

In Län­dern wie den Kana­ren, die auf­grund ihrer geo­gra­fi­schen Lage häu­fig Ziel von Migran­ten­strö­men sind, kann es zu einer Über­las­tung der Infra­struk­tur und der sozia­len Sys­te­me kom­men. Die Sor­gen der Bevöl­ke­rung über Res­sour­cen­knapp­heit, Sicher­heits­fra­gen und kul­tu­rel­le Inte­gra­ti­on sind ver­ständ­lich. Die­se Her­aus­for­de­run­gen kön­nen dazu füh­ren, dass das Asyl­sys­tem als nicht mehr trag­fä­hig wahr­ge­nom­men wird. Zur der­zei­ti­gen Flut von Afri­ka­nern hat­te ich bereits geschrie­ben.

3. Notwendigkeit von Reformen

Ange­sichts die­ser Her­aus­for­de­run­gen könn­te eine Reform des Asyl­rechts not­wen­dig sein, um es an die aktu­el­len Gege­ben­hei­ten anzupassen.

  • Effi­zi­en­te­re Ver­fah­ren: Schnel­le­re Bear­bei­tung von Asyl­an­trä­gen, um Staus zu ver­mei­den und sicher­zu­stel­len, dass schutz­be­dürf­ti­ge Per­so­nen schnell Hil­fe erhalten.
  • Ver­stärk­te inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit: Eine koor­di­nier­te Ant­wort auf Migra­ti­on erfor­dert Zusam­men­ar­beit zwi­schen Herkunfts‑, Tran­sit- und Ziel­län­dern sowie Unter­stüt­zung durch inter­na­tio­na­le Orga­ni­sa­tio­nen. Aber auch die Bereit­schaft von Fest­land­spa­ni­en min­der­jäh­ri­ge Emi­gran­ten in gro­ßer Zahl von den Kana­ren aufzunehmen.
  • Inte­gra­ti­on und Unter­stüt­zung: Pro­gram­me zur Inte­gra­ti­on von Migran­ten in die Gesell­schaft kön­nen hel­fen, Span­nun­gen abzu­bau­en und die Akzep­tanz in der Bevöl­ke­rung zu fördern.

4. Öffentliche Wahrnehmung und Politik

Die öffent­li­che Mei­nung spielt eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Gestal­tung des Asyl­rechts. Wenn Men­schen sich über­for­dert füh­len, kann dies zu poli­ti­schen Bewe­gun­gen füh­ren, die eine Ver­schär­fung der Asyl­ge­set­ze for­dern. Es ist wich­tig, dass Regie­run­gen trans­pa­rent kom­mu­ni­zie­ren und die Öffent­lich­keit über die Not­wen­dig­keit des Schut­zes von Flücht­lin­gen auf­klä­ren. Das wird sowohl in Spa­ni­en als auch in Deutsch­land nur bei Vor­zei­ge-Abschie­bun­gen pres­se­wirk­sam präsentiert.

Fazit

Das Asyl­recht bleibt ein fun­da­men­ta­les Men­schen­recht, das auch in Zei­ten hoher Migra­ti­on rele­vant ist. Den­noch müs­sen die Sys­te­me zur Bear­bei­tung von Asyl­an­trä­gen und zur Inte­gra­ti­on von Migran­ten drin­gend refor­miert wer­den, um den aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen gerecht zu wer­den. Ein aus­ge­wo­ge­nes Vor­ge­hen, das sowohl den Schutz­be­dürf­nis­sen der Migran­ten als auch den Beden­ken der Auf­nah­me­län­der Rech­nung trägt, ist ent­schei­dend für eine nach­hal­ti­ge Lösung die­ses kom­ple­xen Pro­blems und poli­ti­scher Sta­bi­li­tät in den Auf­nah­me­län­dern zwin­gend notwendig.

1. Rechtliche Grundlagen für die Abweisung

  • Siche­re Her­kunfts­län­der: In vie­len Län­dern gibt es Lis­ten von soge­nann­ten „siche­ren Her­kunfts­län­dern“. Wenn ein Asyl­be­wer­ber aus einem sol­chen Land kommt, kann sein Antrag in der Regel schnel­ler abge­lehnt wer­den, da ange­nom­men wird, dass dort kei­ne Ver­fol­gung statt­fin­det. Marok­ko, Mau­re­ta­ni­en oder der Sene­gal sind siche­re Länder.
  • Unzu­rei­chen­de Asyl­grün­de: Wenn ein Asyl­be­wer­ber nicht nach­wei­sen kann, dass er auf­grund von Ver­fol­gung oder ernst­haf­ten Gefah­ren in sei­nem Hei­mat­land Schutz benö­tigt, kann sein Antrag abge­lehnt wer­den. Die Ver­schleie­rung der Her­kunft und das bewuss­te Ver­nich­ten des Pas­ses, wie es häu­fig pas­siert, ist so ein Grund. Auch sich als Min­der­jäh­ri­ger aus­zu­ge­ben und dadurch in einen beson­de­ren Schutz­sta­tus zu gelan­gen, ist Miss­brauch und Erschlei­chung von Gastrecht.
  • Asyl­miss­brauch: Per­so­nen, die das Asyl­sys­tem miss­brau­chen (z.B. um wirt­schaft­li­che Vor­tei­le zu erlan­gen), kön­nen eben­falls abge­wie­sen wer­den. Kei­ner der in den letz­ten Jah­ren auf den Kana­ren ange­kom­me­nen Emi­gran­ten war dem Hun­ger­tod nahe. Es sind meist rein wirt­schaft­li­che Über­le­gun­gen, die alte Hei­mat mit­hil­fe der Schlep­per­ma­fia zu verlassen.

2. Rückführung und Abschiebung

Wenn ein Asyl­an­trag abge­lehnt wird, kön­nen die betrof­fe­nen Per­so­nen in der Regel in ihr Hei­mat­land zurück­ge­führt wer­den. Dies muss jedoch unter Berück­sich­ti­gung der Men­schen­rech­te geschehen:

  • Nicht-Abschie­bungs­prin­zip: Nach inter­na­tio­na­lem Recht dür­fen Men­schen nicht in Län­der abge­scho­ben wer­den, in denen ihnen Fol­ter oder eine ande­re Form von schwe­rer Ver­fol­gung droht (Non-refou­le­ment-Prin­zip).
  • Rechts­mit­tel: Abge­lehn­te Asyl­be­wer­ber haben oft das Recht, gegen die Ent­schei­dung Beru­fung ein­zu­le­gen. Dies bedeu­tet, dass sie recht­li­chen Bei­stand suchen und ihre Situa­ti­on erneut prü­fen las­sen kön­nen. Inzwi­schen hat sich eine beson­de­re Rechts­an­walts­gil­de geformt, die für viel Geld auf Staats­kos­ten ihre Geschäf­te abwickeln.

3. Kritik am Asylrecht

Es gibt ver­schie­de­ne Kri­tik­punk­te am bestehen­den Asylrecht:

  • Büro­kra­ti­sche Hür­den: In vie­len Län­dern sind die Ver­fah­ren lang­wie­rig und kom­pli­ziert, was zu einer Über­las­tung der Sys­te­me führt.
  • Ungleich­heit bei der Behand­lung: Die Unter­schie­de in den natio­na­len Geset­zen und Ver­fah­ren füh­ren dazu, dass Men­schen unter­schied­lich behan­delt wer­den, je nach­dem, wo sie ihren Antrag stellen.
  • Man­geln­de Res­sour­cen: Vie­le Auf­nah­me­län­der haben nicht genü­gend Res­sour­cen, um eine ange­mes­se­ne Betreu­ung und Inte­gra­ti­on von Migran­ten sicherzustellen.

Inzwi­schen ist es eine Völ­ker­wan­de­rung, die von Afri­ka in die EU strebt, um bes­se­re Lebens­be­din­gen zu fin­den. Die ein­hei­mi­sche Bevöl­ke­rung wird nicht mehr lan­ge dem taten­lo­sen Trei­ben der Regie­run­gen und der EU zuse­hen. Der inne­re Frie­den kommt immer mehr ins Wan­ken. Pro­tes­te und sozia­le Unru­hen sind bereits in eini­gen Regio­nen zu beob­ach­ten, da Bür­ge­rin­nen und Bür­ger gegen die wahr­ge­nom­me­ne Untä­tig­keit ihrer Regie­run­gen mobi­li­sie­ren. Die Kluft zwi­schen ver­schie­de­nen gesell­schaft­li­chen Grup­pen könn­te wei­ter wach­sen, wenn kei­ne effek­ti­ven Lösun­gen gefun­den wer­den. Blo­ße Ver­spre­chen oder dump­fe Wahl­kampf­pro­pa­gan­da zieht nicht mehr.

Wetter La Palma



La Palma

Kommentar hinterlassen zu "Asylrecht auf den Kanaren unter Druck"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*