Erdrutsch und Steinschlag: Die große Gefahr beim Wandern auf La Palma

Wetter - Erdrutsch und Steinschlag

Risiken beim Wandern: Erdrutsch und Steinschlag im Blick

La Pal­ma, die grü­ne Per­le der Kana­ren, zieht Wan­de­rer mit ihren atem­be­rau­ben­den Land­schaf­ten und spek­ta­ku­lä­ren Trails an. Doch die Schön­heit der Natur birgt auch Risi­ken, ins­be­son­de­re in Form von Erd­rutsch und Stein­schlag. Nach aktu­el­len Erhe­bun­gen ver­brin­gen Besu­cher der Insel durch­schnitt­lich acht Stun­den täg­lich außer­halb ihrer Unter­künf­te – mehr als auf ande­ren Kana­ren­in­seln. Dabei sind sie nicht nur am Strand, son­dern vor allem beim Wan­dern und Erkun­den der Natur­schön­hei­ten anzutreffen.

Instabile Hänge und Wetterbedingungen

Die stei­len Hän­ge der Insel sind häu­fig von Ero­si­on und insta­bi­len Boden­ver­hält­nis­sen betrof­fen. Beson­ders nach star­ken Regen­fäl­len oder Sturm­tiefs wie Oli­vi­er kann der Boden auf­wei­chen, was das Risi­ko von Erd­rut­schen erheb­lich erhöht. Selbst schein­bar siche­re Wege kön­nen plötz­lich gefähr­lich wer­den. In die­sem Jahr dau­ert die Regen­zeit beson­ders lang und dürf­te auch über die Oster­ta­ge wei­ter auf La Pal­ma das Wet­ter bestimmen.

In engen und stei­len Bar­ran­cos wie der Cal­de­ra de Tabu­ri­en­te, dem Cubo de La Gal­ga oder dem Bar­ran­co de Los Aqua in Los Tilos und den Mar­cos y Cor­de­ros-Quel­len, kam es immer wie­der zu Unglücks­fäl­len durch Erd­rut­sche und Stein­schlä­ge. Nach star­ken Nie­der­schlä­gen kann es bis zu einer Woche dau­ern, bis sich der Boden so weit ent­wäs­sert hat, dass das Risi­ko sinkt. Ich habe selbst oft beob­ach­tet, wie Stei­ne aus hun­dert Metern Höhe auf den dar­un­ter­lie­gen­den Weg und par­ken­de Fahr­zeu­ge stürz­ten. Eine neur­al­gi­sche Stel­le wur­de kürz­lich durch einen neu­en Tun­nel ent­schärft, doch vie­le ande­re gefähr­li­che Berei­che blei­ben bestehen.

Das war der Fels­sturz von Ende 2023 in Los Tilos. Hier steht heu­te der neue Schutztunnel

Warnzeichen erkennen

Wan­de­rer soll­ten stets auf Warn­zei­chen ach­ten: Ris­se im Boden, lose Stei­ne oder ver­än­der­te Was­ser­läu­fe kön­nen Hin­wei­se dar­auf sein, dass die Sta­bi­li­tät des Gelän­des gefähr­det ist. Bei sol­chen Anzei­chen ist es rat­sam, den Weg zu mei­den und gege­be­nen­falls umzu­keh­ren. Ein prü­fen­der Blick nach oben auf die Steil­wän­de kann fra­gi­le Stein­plat­ten offen­ba­ren, die kurz vor dem Abbruch ste­hen. Es ist hier auf La Pal­ma nicht so wie in Deutsch­land, dass alle kri­ti­schen Punk­te mit Zäu­nen und Schil­dern abge­si­chert sind.

Sicherheit geht vor

Eine gute Vor­be­rei­tung ist uner­läss­lich: Fes­tes Schuh­werk, ange­mes­se­ne Klei­dung und aus­rei­chend Was­ser soll­ten immer dabei sein. Zudem emp­fiehlt es sich, aktu­el­le Wet­ter­be­rich­te zu ver­fol­gen und geplan­te Tou­ren bei schlech­ten Bedin­gun­gen zu ver­schie­ben. Auf La Pal­ma gibt es zahl­rei­che Alter­na­ti­ven für feuch­te Tage, die nicht durch stei­les Gelän­de füh­ren. In vie­len Bei­trä­gen hier im Blog oder in mei­nen Büchern gibt es Alternativvorschläge.

Genießen mit Bedacht

La Pal­ma bie­tet unver­gess­li­che Wan­der­erleb­nis­se – doch Sicher­heit soll­te immer an ers­ter Stel­le ste­hen. Mit der rich­ti­gen Vor­be­rei­tung und einem wach­sa­men Auge auf die Umge­bung kön­nen Wan­de­rer die Schön­heit der Insel genie­ßen, ohne unnö­ti­ge Risi­ken ein­zu­ge­hen. Kei­ner glaubt natür­lich selbst in eine so aus­weg­lo­se Situa­ti­on zu gera­ten. Es ist aber lei­der, wie oft erlebt, Rea­li­tät. Die Ret­tungs­kräf­te wer­den es dir dan­ken, wenn sie nicht bei jedem Wet­ter Ret­tungs­ein­sät­ze star­ten müs­sen und ihr eige­nes Leben in Gefahr bringen!

 

News via E-Mail abonnieren

Gib deine E-Mail-Adresse an, um diesen Blog zu abonnieren

Wetter La Palma

La Palma

Kommentar hinterlassen zu "Erdrutsch und Steinschlag: Die große Gefahr beim Wandern auf La Palma"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*