Der Bau auf La Palma verzögert sich -
Gewaltig in den Ausmaßen soll das neue Riesenteleskop TMT werden. Mit seinem 30 Meter Spiegeldurchmesser wird es einen tiefen Blick in die Kinderstube des Universums ermöglichen.
Das Thirty Meter Telescope (TMT) wird das fortschrittlichste und leistungsstärkste bodengestützte Teleskop der Geschichte und das größte optisch/infrarot Teleskop der nördlichen Hemisphäre sein.
Unklar ist nur noch wo das 1,3 Milliarden US-Dollar veranschlagte Riesenteleskop TMT gebaut wird (Bilder: TMT International Observatory). Als Ersatz- Standort ist der Roque de los Muchachos auf La Palma vorgesehen. Am ursprünglich vorgesehenen Bauplatz Hawaii gibt es Probleme mit den Einwohnern und den angerufenen Gerichten. Die Bauarbeiten an den bereits betonierten Fundamenten mussten auf gerichtliche Anweisung vor über zwei Jahren eingestellt werden.
Doch die Zeit drängt. Viele Komponenten und Spezialkonstruktionen werden bereits in den beteiligten Partnerländern Indien, China, USA, Kanada usw. gefertigt. Die Pläne und Entwürfe werden auch nicht neuer und die Technik mit all ihren Möglichkeiten schreitet weiter voran. Bei einer vorgesehenen Bauzeit von 5 bis 6 Jahren wird dann frühestens im Jahre 2023⁄24 das erste Lichtstrahl auf die Segment-Spiegel treffen.
Das Beste was die Astro-Technik zu bieten hat
Der Prototyp von insgesamt 492 Primary Mirror Segment Halterungen wurde im März 2018 von Ingenieuren in Pasadena (USA) fertig gestellt (Bild: Fred Kamphues / TMT International Observatory)
Viele Wissenschaftler, Astronomen und Ingenieure auf dem gesamten Erdball sind an diesem Projekt beteiligt. TMT wird die neuesten Innovationen in Präzisionssteuerung, segmentiertem Spiegeldesign und adaptiver Optik integrieren.
TMT wird dreimal so breit sein und neunmal mehr Fläche als das größte existierende sichtbare Lichtteleskop der Welt haben. Und dieses zur Zeit größte Teleskop (Grantecan) mit seinem 10,40 Meterspiegel steht bereits seit 8 Jahren auf La Palma.
Mit dem adaptiven Optiksystem, das die durch die Atmosphäre verursachte Bildverzerrung korrigiert, kann das TMT zwölfmal schärfere Bilder liefern als das Hubble-Weltraumteleskop (links Hubble/ rechts TMT)
Mit den heutigen hochmodernen Teleskope werden überraschende Entdeckungen über neue Planeten, wechselwirkende Galaxien und die unglaublich mächtigen Todesstöße supermassiver Sterne am Rande des beobachtbaren Universums aufgezeichnet. Auch Materie die ein „Schwarzes Loch“ verlässt wurde auf La Palma schon beobachtet
Um dieses aufregende Tempo der Entdeckung beizubehalten, drängen Astronomen und Ingenieure die Grenzen der heutigen Technologie auszunutzen und schaffen gleichzeitig die Innovationen, die TMT zum fortschrittlichsten und fähigsten Teleskop der Erde machen wird.
La Palma muss noch auf das TMT-Riesenteleskop warten
Nur wo soll dieses Riesending hin gebaut werden. La Palma hat bereits alle bürokratischen Hindernisse hinweggefegt und die baurechtlichen Genehmigungen erteilt oder eingeholt. Theoretisch könnte bereits Morgen der Grundstein für das TMT Riesenteleskop gelegt werden.
Der Vorstand des TMT International Observatory (TIO) ziert sich noch etwas. Am 13. April 2018 wurde bei seiner Sitzung die Entscheidung zum Bau des 30-Meter-Teleskops in Hawaii oder auf La Palma nochmals verschoben. „Wir beurteilen weiterhin die aktuelle Situation, während wir uns um eine Entscheidung bemühen“, sagte Ed Stone, Geschäftsführer von TIO.
Auch schwer vorstellbar, dass US-Präsident Donald Trump diesen Batzen Geld (Kalifornien ist allein mit rund 700 Mio $ beteiligt) aus den USA abfließen lässt.
La Palma hofft jedoch, dass diese Investition auf die Insel kommt. Einige neue Arbeitsplätze und ein Prestigeobjekt der Astronomie – aber auch für den Tourismus – könnte La Palma gut gebrauchen.
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