Sorgt Ölpreisverfall nur kurz für Freude ?
Auf La Palma können sich die Autofahrer zur Zeit freuen. Den Liter Diesel gibt es an den Zapfsäulen für 0,919 € – Benzin für 0,961 und Super für 1,037 €. Spritpreise wie vor Jahren. Durch den rapiden Ölpreisverfall sinken auch gemässigt die Tankstellenpreise.
Kostete im Monat Juli 2014 das Barrel Erdöl noch über 100 Dollar, so kostet heute das Barrel 49,01 US-Dollar. Ein Ölpreisverfall von über 50%. Nur ein kleiner Teil von ca. 20% wird allerdings von den Ölgiganten wie DISA, Esso oder Shell an die Endverbraucher weiter gegeben. Die Konzerne reiben sich die Hände und füllen ungeniert ihre ohnehin mit Milliarden gefüllten Kassen.
So schön das Ölspiel im Moment auch aussieht, bald kann es sich aber schmerzlich ins Gegenteil verkehren. Machtkämpfe der arabischen Ölmafia mit US Firmen, die durch Fracking dabei sind zur neuen Ölmacht aufzusteigen – und der Kampf mit dem Erdölförderland Russland, sorgt für diese Dumpingpreise. Sowohl die USA als auch Russland können nur kostendeckend Fördern, wenn ihr Barrel Rohöl auch für mindest 70 Dollar in den Markt geht. Jeder Dollar darunter fährt Verluste ein. Ein weiterer Ölpreisverfall bdeutet über kurz oder lang ihren Ruin.
Die Araber haben den längeren Atem und die größeren Rohölreserven. Nach ihrer Meinung sind auch Preise von 30 Dollar/Barrel noch tragbar. Schon in wenigen Monaten dürften die unbeliebten Konkurrenten ausgebremst sein und das arabische Kartell kann beliebig an der Preisschraube drehen. Das ist Kapitalismus und Monopolismus pur.
Die einzige Alternative bleibt die Einsparung des Ölverbrauchs und der Ausbau unabhängiger regenerativer Energiequellen. Nur durch autarke Energie lässt sich der Würgegriff der Konzerne lösen. Auch darf man nicht den vollmundigen Versprechungen der Konzerne von der „Grünen Energie“ vertrauen und sie mit ins Boot holen. Ihnen ist es egal womit sie ihr Kapital verdienen – zahlen wird immer der kleine Verbraucher. Gestern noch Atomkraft – heute Windenergie – viel Geld verdienen und nicht die Schonung der Natur oder ihrer Menschen – ist ihr Leitmotiv.
Auch die 30%ige Beteiligung des italienischen Energiekonzern Enel-Endesa am Energievorzeigemodell „Gorona“ auf El Hierro halte ich für keine gute Idee. Zuviele wirtschaftliche Eigeninteressen machen aus einem Energiegiganten lange noch keinen „grünen“ Teilhaber. Geschmückt mit einem grünen Mäntelchen wird er weiter seine Ziele unbarmherzig verfolgen.
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