Fiesta zu Ehren der Emigranten -
Hoch geht es her, wenn in der Hauptstadt von La Palma die Emigranten mit allen Ehren und einem riesigen Fest begrüßt werden.
40.000 Menschen und mehr sind auf den Beinen um einen standesgemäß freundlichen und unvergesslichen Empfang zu bereiten.
Ein Widerspruch zu der heutigen Flüchtlingskrise in Deutschland und Nordeuropa?
Nein – es sind keine Flüchtlinge oder Asylanten aus Syrien, Irak, Afghanistan oder Marokko. Es sind Emigranten von der Insel La Palma. Palmeros, die in früheren Jahrhunderten aus wirtschaftlichen Gründen nach Kuba emigriert sind und Jahre oder Generationen später, meist als wohlhabende Re- Emigranten wieder zurück auf ihre Insel kamen.
Wirtschaftsflüchtlinge, Auswanderer, Emigranten oder einfach Migranten, die ihr Heil und Arbeit auf Kuba gesucht und meist auch gefunden haben.
Es waren begehrte Arbeitskräfte, nachdem im 16.Jahrhundert die Ur-Indianer von den Spanier fast vollständig ausgerottet waren. Arbeit in den Plantagen war reichlich vorhanden.
Viele Canarios und noch mehr Sklaven aus Afrika strömten freiwillig oder gezwungen nach Kuba. Allein im Zeitraum zwischen 1763 und 1862 wurden 750.000 afrikanische Sklaven nach Kuba verschleppt.
Nach dem Ende der Sklaverei im Jahre 1886 herrschte auf Kuba wieder Arbeitskräftemangel. Die 2.Einwanderungswelle setzte ein. Mit rund 85% bildeten die Spanier die größte Einwanderergruppe. Viele davon kamen aus La Palma. Wegen der kulturellen Nähe zu Spanien war Kuba ein attraktives Ziel.
Keine Refugees Welcome Aktionen auf Englisch mit Vollpension und Taschengeld, sondern harte Arbeit und schnelle Integration sicherten das Überleben.
Aber auch auf Kuba änderten sich die Zeiten, so daß viele Palmeros oft als „Gemachte Leute“ irgendwann auf ihre Heimatinsel La Palma wieder zurückkehrten.
Emigranten aus Kuba Willkommen – Dia de Los Indianos
Das ist der Hintergrund unserer jährlichen „Emigranten-Fiesta“ – dem Dia de Los Indianos. Am 8. Februar 2016 ist es wieder soweit.
Die Figur La Negra Tomasa wurde 1992 von Victor Lorenzo Díaz Molina, genannt Sosó, ins Leben gerufen und ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Día de Los Indianos. Die Figur repräsentiert die Vermischung von Schwarz und Weiß in der kubanischen Kultur.
Sie wird gegen 11:30 Uhr am Hafen empfangen und zur Plaza de España, die an diesem Tag Plaza de Habana genannt wird, in die Innenstadt von Santa Cruz de La Palma begleitet. Es ist der Auftakt zu einer spektakulären „Polvoschlacht“ die seinesgleichen sucht.
Ein Sprengel Karibik und viel Kuba – alles in weißer Flanell-Kleidung und mit noch mehr Polvo.
Kinderpuder in Hülle und Fülle (über 8 Tonnen im Jahre 2015) werden den Emigranten zu teil und nicht nur Ihnen.
Die ganze Stadt versinkt für eine Nacht in einem Polvorausch …und ein Entkommen ist unmöglich. Eine riesige Polvo-Wolke hängt über der Stadt und alles in „Weiß“.
Man muss es selbst erlebt haben um das Ereignis des Jahres richtig zu verstehen und die ausgelassene und herzliche Feierlaune der Palmeros zu spüren … und hier zu einigen günstigen Angeboten
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