Bergregion im Süden steht in Flammen -
Über 230 Hektar Wald- und Buschland hat der Teneriffa Waldbrand bereits vernichtet. Am Sonntagabend brach das Feuer in der Bergregion in der Gemeinde Granadilla im Süden der Insel aus. Bis heute konnten die Flammen noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Stürmische Winde bis 75 km/h fachen den Waldbrand immer weiter an.
++++ Update: 12.04.18 – 7.00 Uhr – Feuer gelöscht
11.04.18 – 18.00 Uhr – Es brennt noch – Feuer ist aber unter Kontrolle – so das Gobierno
19.55 Uhr – das Feuer ist noch nicht unter Kontrolle – die anforderten Löschflugzeuge konnten wegen einer Schlechtwetterfront in Festlandspanien noch nicht starten – weitere Mannschaften der UME wurden aus Sevilla eingeflogen.
13.00 Uhr – wie das Cabildo Teneriffa mitteilt sind bereits 330 Hektar Fläche abgebrannt. +++++
Schwierig auch für die Löschmannschaften in dem mit tiefen Barrancos durchzogenen Gebiet vom Boden an die Brandstellen heran zukommen (Fotos Cabildo TF/GC und UME).
Eine effektive Löschung ist nur mit den Hubschraubern möglich. Es stehen im Moment aber nur vier Helikopter zur Verfügung.
Die während der Sommermonate auf den Kanaren stationierte BRIF-Löschbrigade mit ihrem Spezialgerät wurde in den Wintermonaten zurück nach Festlandspanien beordert. Eine normal geübte Praxis, da große Waldbrände in den vergangenen Jahrzehnten erst in den heißen Monaten ab Mitte Juni auftreten.
Eingesetzt ist neben den örtlichen Feuerwehren auch die militärische UME aus Los Rodeos und Einheiten aus Gran Canaria. Von La Palma ist bislang unser Allzweck-Hubschrauber auf Teneriffa im Einsatz. Angefordert sind auch zwei Löschflugzeuge die allerdings mindestens 24 Stunden brauchen bis sie vom Festland auf Teneriffa eintreffen. Bei bis zu 40 % Geländesteigung sind bis dahin die einzelnen Feuerwehrleute gefragt. Fahrzeuge können kaum eingesetzt werden.
Der nächste Ort Vilaflor liegt vom Brandherd ca. 3 Kilometer entfernt. Vilaflor ist das höchstgelegene Pueblo von Teneriffa auf 1400 Meter Höhe und hat gerade einmal 1650 Einwohner. Wenn sich der Waldbrand weiter so schnell ausbreitet, ist der Ort gefährdet. Ein Beobachtungsflug (siehe Video unten) am Dienstagmorgen über dem Brandgebiet beziffert den Umfang der Feuerwand auf eine Länge von 7,8 Kilometer.
Teneriffa Waldbrand vermutlich Brandstiftung
Ein Waldbrand im April ist ungewöhnlich. Nach den teilweise ergiebigen Niederschlägen der vergangenen Monate sollte die Brandgefahr gering sein. Der Sahara-Calima der letzten Woche mit trockenen Winden könnte aber die Bergregion ausgetrocknet haben.
Auch eine natürliche Ursache des Feuers scheint ausgeschlossen. Vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung ist auch für das Gobierno de Canarias sehr wahrscheinlich. Bleibt zu hoffen, dass die heftigen Winde nachlassen und heute oder morgen das Feuer unter Kontrolle gebracht wird.
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