Luxushotel auf Teneriffa wird zur Corona Isolierstation -
Virus-Isolation in einem 4‑Sterne Hotel auf den Kanaren. So hatten sich bestimmt die Gäste des H10 Costa Adeje Palace Hotel ihren Urlaubsaufenthalt auf Teneriffa nicht vorgestellt.
Für 14 Tage steht nach einer Anordnung des Gesundheitsministeriums der Regierung der Kanarischen Inseln das Hotel unter Quarantäne. Das zuständige Gericht in Arona hat die Virus-Isolation inzwischen bestätigt.
Nur im Gebäude und dem umliegend abgegrenzten Hotelgelände dürfen sich für die nächsten 2 Wochen die Gäste aufhalten. Die Zugänge und die umliegenden Straßen wurden von der Polizei abgeriegelt. Auch über 100 Deutsche sind davon betroffen.
Vier Gäste aus Norditalien waren positiv auf das Corona Covid-19 Virus getestet worden und befinden sich in der Isolierstation des Universitätsklinikum Nuestra Señora de la Candelaria auf Teneriffa. Nur leichte Symptome seien zu erkennen, sonst gehe es ihnen gut.
Virus-Isolation im goldenen Käfig
Leben in einem Luxus Ressort mit herrlicher Poollandschaft, eine Chill-Out Terrasse mit spektakulärem Meerblick sowie eine üppig blühende kanarische Gartenanlage und bezaubernde Ecken. Auch das abwechslungsreiche gastronomische Angebot mit dem orientalischen Restaurant Sakura Teppanyaki zählt zu den exklusiven Privilegien. So bewirbt die H10 Hotelkette ihr Palace Hotel. Heute allerdings auf der Webseite mit dem Hinweis:
„Um die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern zu gewährleisten, bleibt das H10 Costa Adeje Palace in den nächsten Tagen vorübergehend geschlossen“
Ein Garten Eden in dem es sich normal gut leben lässt. Selbst im Paradies war für Adam und Eva ein Baum tabu. Wer mit dieser Beschränkung klarkommt, hat sicher keine Probleme 14 Tage in Kohortenisolierung (Gruppenisolierung) zu verbringen.
Unterschwellig aber sicher mit der Ungewissheit, ob sich nicht doch noch ein Covid-19 Virus Infizierter unter den Hotelgästen befindet. Innerhalb der nächsten zwei Wochen wird es Aufschluss geben.
Den Behörden blieb keine andere Wahl zu dieser seuchenhygienische Maßnahme und Prophylaxe, um ein weiteres Ausbreiten dieser Infektionskrankheit zu verhindern. Einfach dumm gelaufen für die Betroffenen.
Neuer Corona Fall auf der Insel La Gomera
Inzwischen gibt es auf den Kanaren noch einen weiteren Corona Fall. Eine Frau aus dem Valle Gran Rey auf La Gomera wurde gestern positiv auf das Covid-19 Virus getestet.
Vom 4. bis 8. Februar war sie zu einem Kurzaufenthalt in Italien und hat sich wahrscheinlich dort infiziert. Sie wurde gleich in die Virus-Isolation des Inselhospitals Nuestra Señora de Guadalupe auf La Gomera eingeliefert. Hier gibt es bereits Erfahrungswerte mit dem inzwischen als geheilt entlassenen deutschen Patienten.
Zum Glück ist das Virus noch nicht auf La Palma, El Hierro oder Lanzarote übergesprungen. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hier Verdachtsfälle auftauchen. Zu eng ist die Verquickung und der Kontakt zwischen den einzelnen Inseln.
Wie wirken sich Corona und Virus-Isolation auf den Tourismus aus
Noch gibt es keine verlässlichen Zahlen. In den Reisebüros lässt sich derweil aber ein Rückgang der Reisebuchungen beobachten. Ein Urlaub in China oder Norditalien ist für viele Menschen jetzt schon tabu. Für Teneriffa und die Kanaren kam es bereits vereinzelt zu Stornierungen.
Auch in Anfragen und Mails kann ich die Angst und die Besorgnis heraushören. Im Grunde ist La Palma so sicher oder unsicher, wie ein Urlaub in Deutschland oder der Schweiz. Einzig vielleicht die Anreise im Flugzeug, den Wartehallen und in größeren Menschenansammlungen auf engstem Raum, hier besteht ein erhöhtes Ansteckungsrisiko.
Bei Kreuzfahrtreisen gebe es allerdings Buchungseinbrüche von mehr als 30 Prozent, war zu hören. Die Kunden seien sehr beunruhigt. Das Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ lag mehrere Wochen in Japan unter Quarantäne. Von den 3.000 Menschen an Bord haben sich 705 infiziert. Vier ältere Passagier sind gestorben. Auch die Hafeneinfahrten wurden von vielen Ländern begrenzt oder ganz verboten.
Es ist wahrscheinlich weniger die Angst vor einer Corona-Infizierung, sondern mehr die Zwangsmaßnahmen mit einer 14-tägigen Quarantäne auf einem Schiff oder in einem Hotel. Wer möchte schon in seinem Paradies sich wie im Gefängnis fühlen.
Termine, Arbeitsbeginn und andere wichtige Anlässe warten nicht. Der komplette Zeitplan wird auf den Kopf gestellt. Die Konsequenzen sind an abgeriegelten Orten oder ganzen Regionen in China oder Norditalien zu sehen. Der ganze wirtschaftliche Kreislauf kommt ins Stocken oder ganz zum Erliegen.
Jedes global verknüpfte Land wird über kurz oder lang die Auswirkungen zu spüren bekommen. Auch die Kanaren mit dem Hauptmotor Tourismus werden empfindliche Einbußen hinnehmen müssen.
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