Tote Wale und argentinisches Angus Steak -
Tote Wale und an den Küsten der Kanaren gestrandet, ist oft zu hören. Angeschwemmte Kadaver von Rindviechern lässt jedoch aufhorchen. In den vergangenen Tagen wurden Kühe an der Küste von Teneriffa und La Gomera mit der Meeresströmung an Land geschwemmt. Badegäste entdeckten an den Playas plötzlich die Überreste von Kühen.
In den letzten Jahren werden vermehrt tote Wale an den Küsten auch von La Palma gefunden. Ein gestrandeter toter Wal Mitte März im Nordosten bei Los Sauces und in der vergangenen Woche bei Mazo (Fotos: IUSA-ULPGC). Als Meeresbewohner können sie mit den immer schneller fahrenden Schiffen und Fähren nicht mehr mithalten.
Es ist der vermehrte Schiffsbetrieb und die Technik des Menschen dem die Meeressäuger nicht mehr ausweichen können. Heranrasende Fähren mit bis zu 70 km/h lassen den Walen keine Zeit mehr rechtzeitig wegzutauchen oder sein Heil und damit Überleben in der Flucht zu suchen. Gegen den harten Stahlrumpf oder die messerscharfen Schiffsschrauben hat der Riese der Weltmeere keine Chance.
Untersuchungen zeigen immer wieder, dass es meist mechanische Verletzungen waren, die zum Tod der Tiere geführt haben. Auch Unmengen an Plastik in den Mägen wurden schon gefunden. Der Wahn und falsche Fortschrittsgedanke der Zweibeiner vernichtet nachhaltig den Lebensbereich der Tiere und sägt damit aber auch am zukünftigen Überleben des Menschen.
Hier und jetzt wird ohne Rücksicht auf die Natur der sogenannte technische Fortschritt gefeiert, ohne auf die negativen zukünftigen Folgen zu achten. Der Egoismus und Größenwahn wird erst dann erkannt, wenn es bereits zu spät ist. Ich möchte mich nicht zum Moralapostel aufspielen, nur etwas zum Nachdenken anregen.
Der in Mazo auf La Palma aufgefundene Wal starb übrigens an einer tödlichen Peritonitis. Eine natürliche Erkrankung, wie das Labor IUSA der Uni Las Palmas herausgefunden hat.
Wie kommen nun aber Kühe auf den Atlantik?
Die Kuh gilt normal nicht als Meeresbewohner. Kauend und furzend stehen sie üblicherweise auf einer saftigen und grünen Wiese. Wie kommen nun tote Rindviecher an die Urlauberstrände der Kanarischen Inseln.
Des Rätsels Lösung dürfte wieder ein Schiff gewesen sein. Ein argentinischer Viehtransporter mit 3000 lebenden Rindern an Bord. Die „Polaris 2“ passierte in den vergangenen Tagen auf dem Wege nach Ceuta, die Gewässer der Kanaren. Neues Vieh, das regelmäßig von Argentinien nach Festland Spanien bzw. in die spanische Enklave gebracht wird.
Nachschub für die spanischen Schlachthöfe. Damit der Feinschmecker auch immer sein saftiges ARGENTINE BLACK ANGUS BEEF auf dem Teller hat. Wie das Fleisch transportiert wird und welche Qualen die Tiere auf dem Transport durchleben müssen, interessiert nicht.
Eine einfache und kostengünstige Entsorgung der verendeten Tiere ist dann der Atlantik. Nicht jeder Kadaver versinkt in die unendliche Tiefe des Meeres. Einige toten Tiere werden auch von den Gezeiten an die umliegenden Küsten der Inseln gespült. Ob Kuh, Rind oder Bulle ist zweitrangig. Vierbeiner die im Meer nichts zu suchen haben. Aber wo kein Kläger, da auch kein Richter…
So wird weiter im globalisierten Linienverkehr, lebendes Frachtgut über die Meere geschippert und sicher auch in Zukunft wieder eine angespülte tote Kuh den erholungssuchenden Touristen aufschrecken.
Taucht noch die Frage auf „Können Kühe schwimmen?“
Auch Kühe können wie Hunde, Katzen oder Bären schwimmen. Aber nur im Notfall wird sich eine Kuh ins nasse Wasser wagen (sofern sie noch kann). Die Blümchen-Wiese ist und bleibt ihr bevorzugter Standort.
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